- Stadtsteinach
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Wappen Deutschlandkarte 50.16666666666711.5351Koordinaten: 50° 10′ N, 11° 30′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Landkreis: Kulmbach Verwaltungs-
gemeinschaft:Stadtsteinach Höhe: 351 m ü. NN Fläche: 39,65 km² Einwohner: 3.309 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km² Postleitzahl: 95346 Vorwahl: 09225 Kfz-Kennzeichen: KU (alt: SAN) Gemeindeschlüssel: 09 4 77 156 Stadtgliederung: 27 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 8
95346 StadtsteinachWebpräsenz: Bürgermeister: Roland Wolfrum (SPD) Lage der Stadt Stadtsteinach im Landkreis Kulmbach Stadtsteinach ist eine Stadt im nordöstlichen Teil des oberfränkischen Landkreises Kulmbach und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Stadtsteinach. Stadtsteinach war die Kreisstadt des 1972 aufgelösten Landkreises Stadtsteinach (Kfz.SAN).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Stadtsteinach liegt im Nordosten von Oberfranken und ist staatlich anerkannter Erholungsort im Naturpark Frankenwald. Die Stadt gehört zum Landkreis Kulmbach und liegt im Regierungsbezirk Oberfranken des Freistaates Bayern. Es ist eine von insgesamt drei Städten im Landkreis Kulmbach (neben Kulmbach und Kupferberg) und hat im Landesentwicklungsplan für Bayern den Status eines Unterzentrums.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Untersteinach, Guttenberg, Presseck, Rugendorf und Kulmbach.
Stadtgliederung
Die politische Gemeinde Stadtsteinach hat 27 amtlich benannte Stadtteile[2]:
- Bergleshof
- Birken (große)
- Birken (kleine)
- Deckenreuth
- Deinhardsmühle
- Eisenberg
- Forkel
- Frankenreuth
- Gründlein
- Hammermühle
- Hochofen
- Höfles
- Mittelhammer
- Oberhammer
- Oberzaubach
- Osenbaum
- Petschen
- Römersreuth
- Schwand
- Schwärzleinsdorf
- Silberklippe
- Stadtsteinach
- Triebenreuth
- Unterzaubach
- Vogtendorf
- Vorderreuth
- Ziegelhütte
Geschichte
1151 wurde der Markt Steinach als Steinaha erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort ging gemeinsam mit der Burg Nordeck von den Grafen von Henneberg in den Besitz des Fürstbistums Bamberg unter Eberhard II. von Otelingen über. Stadtsteinach gehörte seit dieser Zeit für über 650 Jahre zum Hochstift Bamberg und war ab 1525 nach Zerstörung der Burg Verwaltungssitz. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde Steinach zur Stadt erhoben. Mehrfach hatte die Stadt unter Verwüstungen im Krieg zu leiden, darunter im Hussitenkrieg, in den Markgrafenkriegen und im Dreißigjährigen Krieg. Die direkte Nachbarschaft zum Markgraftum mit Sitz in Kulmbach (Plassenburg) wirkte sich vor allem nach dem Übertritt der Markgrafen zur Reformation negativ aus. Des Öfteren kam es zu Übergriffen.
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1913 wurde die Stadt an den Bahnverkehr angeschlossen. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt unzerstört und wurde 1945 friedlich den einrückenden Amerikanern übergeben. Zu Beginn der Bundesrepublik war sie für einige Jahrzehnte Garnisonsstadt, erst mit dem Bundesgrenzschutz, später mit der Bundeswehr. 1972 wurde durch die Gebietsreform der Landkreis Stadtsteinach aufgelöst.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat hat 17 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.
- CSU: 7 Sitze
- Freie Wähler Stadtsteinach: 5 Sitze
- SPD/Offene Liste: 5 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Blasonierung: In Gold ein mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzer Löwe.
Der Löwe war das Wappentier des Hochstifts Bamberg (Vergleiche die Wappen der Städte Zeil am Main (Unterfranken) und Herzogenaurach (Mittelfranken).
Städtepartnerschaften
Eine Partnerschaft besteht mit der Gemeinde Leutenberg in Thüringen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Heimatmuseum gibt Auskunft über die bewegte Vergangenheit des Ortes. Es enthält auch eine urzeitliche Abteilung. Seit 1951 informiert ein Schaukasten über das Schicksal des katholischen Pazifisten Alfred Andreas Heiß aus dem Ortsteil Triebenreuth, der 1940 wegen Kriegsdienstverweigerung in Brandenburg-Görden ermordet wurde. In der Pfarrkirche erinnert auch eine Gedenktafel an ihn.[3]
Bauwerke
Der historische Stadtkern mit dem Gebäudeensemble um den Marktplatz steht unter Denkmalschutz.
Das Stadtbild wird dominiert von der katholischen Pfarrkirche St. Michael (1905). Sie ist der Nachfolgebau der 1903 abgebrannten Pfarrkirche und wurde im Stil des Neobarock errichtet. Die Einrichtung enthält unter anderem auch Werke aus der Vorgängerkirche, so beispielsweise 13 der 14 Kreuzwegstationen. In direkter Nähe befindet sich das älteste sakrale Gebäude der Stadt, die Marienkapelle. Sie lag vor der Stadtmauer und besitzt eine romanische Apsis. Das Langhaus wurde barockisiert.
Die sogenannte Fronveste in der Hauptstraße ist ein Barockbau aus der Zeit der fürstbischöflichen Herrschaft. Dort war ab 1525 der Verwaltungssitz des Amtes Stadtsteinach, später das Landratsamt. Heute befindet sich dort die Polizeiinspektion. Die Bedeutung der mittelalterlichen Wappensteine im Toreingang ist unklar. Über dem Toreingang wurde später das bayerische Wappen angebracht.
Die Stadtmauer ist noch in Teilen erhalten, vor allem in der Knollenstrasse und am Kirchplatz. Erkennbar ist der teilweise doppelte Mauerring. Die Stadttore wurden im 19. Jahrhundert abgebrochen.
Die Burgruine Nordeck im vorderen Steinachtal wurde 1151 erstmals urkundlich erwähnt und 1525 im Bauernkrieg zerstört. Sie ist frei zugänglich.
Die Grünbürg auf dem gleichnamigen Berg war eine vermutlich karolingische Fluchtburg mit dreifachem Ringwall.
Im Stadtgebiet befinden sich mehrere Mühlen (u. a. Hammermühle, Deinhardsmühle), am Beginn der Steinachtals (Hochofen) steht die restaurierte Schneidmühle mit funktionstüchtigem Sägewerk.
Naturdenkmäler
Die Steinachklamm im hinteren Steinachtal (ca. 8 Kilometer) markiert den Durchbruch der Untere Steinach. Sie gehört bereits zum Gemeindegebiet von Presseck.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jeweils am Sonntag vor Faschingsdienstag findet ein großes Faschingstreiben in der Faschingshochburg Stadtsteinach statt.
- Am letzten Wochenende im Januar und am ersten Wochenende im Februar finden jährlich die vier Veranstaltungen des Schlappenfaschings-Teams der Zäunger Faschingsschlappen 1995 in Zaubach statt.
- Schützenfest am dritten Sonntag im Juli
- Kirchweih am zweiten Sonntag im Oktober
- Knollenstraßenfest Nachmittag an Christi Himmelfahrt in der Knollenstraße, Ausrichter: Freiwillige Feuerwehr Stadtsteinach
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt ist über die Autobahn A 9 von München und Berlin, und über die B 303, die durch Stadtsteinach führt, zu erreichen. Bahnanschluss besteht nur noch für Güterverkehr. Der nächstgelegene Bahnhof ist Untersteinach in vier Kilometer Entfernung. Stadtsteinach besitzt einen Flugplatz, den es mit Kulmbach teilt.
Religionen
Die Bevölkerung von Stadtsteinach ist mehrheitlich römisch-katholisch. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts bis Anfang der 1970er Jahre war Stadtsteinach Sitz eines katholischen Archidiakonats, das dann nach Kulmbach verlegt wurde. Untersteinach ist eine Filialkirche der Pfarrei St. Michael. Stadtsteinach ist auch Sitz einer evangelisch-lutherischen Pfarrei.
Öffentliche Einrichtungen
- Forstamtes
- Polizeiinspektion
- Krankenhauses (Fachklinik).
- Leihbücherei
Bildung
- Die Volksschule Stadtsteinach besteht aus Grund- und Hauptschule. Sie beherbergt auch die öffentliche Leihbücherei.
- Das Bayerische Rote Kreuz unterhält eine Fachschule für Altenpflege.
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Baur, gründete 1925 den Baur Versand in Altenkunstadt.
- Jörg Dittwar (* 1963), Fußballprofi des 1. FC Nürnberg von 1987 bis 1994 in der Ersten Bundesliga, vorher bei der SpVgg Bayreuth und beim TSV Stadtsteinach.
- Simone Matthes, mehrfache Deutsche Meisterin im Hammerwurf während der 1990er Jahre.
- Michael Schnabrich (* 6. August 1880, † 9. Oktober 1939 KZ Sachsenhausen), Sozialdemokrat, stimmte gegen das Ermächtigungsgesetz von Adolf Hitler
- Wilhelm Weiß (1892–1950), Politiker (NSDAP), SA-Obergruppenführer sowie Chefredakteur des Völkischen Beobachters
- Alfred Andreas Heiß (1904–1940), Gegner des NS-Regimes
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111031/181429&attr=OBJ&val=1281
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 193f.
Weblinks
Commons: Stadtsteinach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Stadtsteinach in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte- Die offizielle Internetseite der Stadt Stadtsteinach
- Die Grünbürg bei Stadtsteinach (Landschaftsmuseum Obermain)
- Stadtsteinach: Wappengeschichte vom HdBG
- Stadtsteinach: Amtliche Statistik des LStDV
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