- Heinz Kahlau
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Heinz Kahlau (* 6. Februar 1931 in Drewitz, Landkreis Teltow) ist ein deutscher Lyriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Heinz Kahlau arbeitete nach seinem Schulbesuch zunächst als ungelernter Arbeiter in verschiedenen Berufen. 1949 ging er nach Berlin. Hier studierte er von 1953 bis 1956 an der Akademie der Künste, wo er unter anderem als Meisterschüler Bertolt Brechts unterrichtet wurde. Seit 1956 ist er freischaffend tätig. Er veröffentlichte Lyrik, Prosa und Lieder. Außerdem war er als Filmautor tätig.
Nachdem ihm wegen kritischer Verse in Zusammenhang mit dem Ungarn-Aufstand 1956 Haft angedroht wurde, wurde er zwischen 1956 und 1964 zum Inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, was er 1990 freiwillig bekannte. In dieser Zeit entstanden auch Gedichte, welche den Bau der innerdeutschen Mauer bejahten und lobten.
In der Zeit von 1970 bis 1980 leitete er als Präsident die P.E.N.-Sektion der DDR. Weiterhin engagierte er sich im Schriftstellerverband der DDR und arbeitete mit der Rockgruppe Karat zusammen.
Kahlau war Mitglied der Freien Deutschen Jugend und der SED und ist heute Mitglied der Partei Die Linke. Von 1990 bis 1992 war er Bezirksverordneter der PDS in Berlin-Pankow.
Bisher sind etwa zwanzig Lyrikbände von Heinz Kahlau erschienen. Sein bekanntestes Werk ist der Band Du, eine Sammlung von Liebesgedichten. Zu seinem 75. Geburtstag zog er sich aus Berlin auf die Insel Usedom zurück, wo er weiterhin als Autor arbeitet.
Ehrungen
- 1962 Heinrich-Greif-Preis
- 1963 Heinrich-Heine-Preis des Ministeriums für Kultur der DDR
- 1963 Johannes-R.-Becher-Medaille
- 1964 Kunstpreis der FDJ
- 1972 Lessing-Preis der DDR
- 1981 Johannes-R.-Becher-Preis
- 1984 und 1985 Nationalpreisträger
- 1984 und 1987 DDR-Hörspielpreis
- 1989 Vaterländischer Verdienstorden
Werke (Auswahl)
- Hoffnung lebt in den Zweigen des Caiba. Neues Leben, Berlin 1954
- Gedichte. Volk und Welt, Berlin 1956
- Die Schönste. (Drehbuchteile der Zensurfassung). 1957
- Die Maisfibel. Volk und Welt, Berlin 1960
- Jones’ Family. Eine Groteske mit Gesang. Henschel, Berlin 1962
- Auf der Sonnenseite. 1962 (Drehbuch).
- Der Fluß der Dinge. Gedichte aus 10 Jahren. Aufbau, Berlin 1964
- Mikroskop und Leier. Bechtle, München 1964
- Ein Krug mit Oliven. Parabelstück. Henschel, Berlin 1966
- Du. Liebesgedichte. Aufbau, Berlin 1971
- Balladen. Aufbau, Berlin 1971
- Der Rittersporn blüht blau im Korn. Kinderbuchverlag. Berlin 1972
- Flugbrett für Engel. Gedichte. Aufbau, Berlin 1974
- Der Vers, der Reim, die Zeile. Wie ich Gedichte schreibe. Neues Leben, Berlin 1974
- Das Hammer-Buch. Junge Welt, Berlin 1975
- Wie fand der Fritz grad, krumm und spitz. (Kinderbuch) Zeichnungen: Éva Gaál. Corvina Verlag, 1976
- Tasso und die Galoschen. 2 Stücke. Aufbau, Berlin 1980
- Daß es dich gibt macht mich heiter. Liebesgedichte. Eremiten-Presse, Düsseldorf 1982, ISBN 3-87365-183-1
- Fundsachen. Gedichte. Aufbau-Verlag. Berlin und Weimar 1984
- Ich liebe dich. Handpresse Gutsch. Berlin 1988, ISBN 3-924993-47-5
- Eines beliebigen Tages. Ausgewählte Gedichte. Tribüne, Berlin 1989, ISBN 3-7303-0435-6
- Sinn- und Unsinngedichte. Aufbau, Berlin 1989, ISBN 3-351-01513-5
- Der besoffene Fluss. Balladen. Aufbau, Berlin 1991, ISBN 3-351-01834-7
- So oder so. Gedichte 1950–1990. Aufbau, Berlin 1992, ISBN 3-7466-0182-7
- Kaspers Waage. Gedichte. Aufbau, Berlin 1992, ISBN 3-351-02193-3
- Zweisam. Liebesgedichte. Aufbau, Berlin 1999, ISBN 3-7466-1569-0
- Lutz Görner (Hrsg.): Sämtliche Gedichte und andere Werke (1950–2005). Aufbau, Berlin 2005, ISBN 3-351-03062-2
Literatur
- Andreas Kölling: Kahlau, Heinz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Weblinks
Commons: Heinz Kahlau – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote: Heinz Kahlau – Zitate- Literatur von und über Heinz Kahlau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Tabellarischer Lebenslauf von Heinz Kahlau im LeMO (DHM und HdG)
Kategorien:- Autor
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