Helmuth Sommer

Helmuth Sommer
Helmuth Sommer (1992)

Helmuth Sommer (* 10. November 1911 in Berlin; † 25. November 1993 ebenda) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.

Leben

Helmuth Sommer wurde als achtes Kind von Anna Sommer (geb. Müller) und Max Sommer geboren. Als Kind erlernte er das Violinspiel, später kamen Klavier, Viola, Gitarre, Akkordeon und Saxophon hinzu.

Seine Ausbildung erhielt er erst an einer öffentlichen Musikschule, später am Stern'schen Konservatorium (heute: Julius-Stern-Institut) sowie in privaten Studien bei diversen Instrumental-, Kompositions- und Instrumentationslehrern.

Wie damals weit verbreitet, verdiente er sich in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts seinen Lebensunterhalt mit Unterhaltungsmusik. So leitete er langjährig ein eigenes Ensemble, mit dem er in den damals zahlreichen Berliner Cabarets und auch regelmäßig auf der Insel Hiddensee auftrat. Während dieser Zeit komponierte und arrangierte er eine Vielzahl von musikalischen Werken, u. a. eine Reihe von Revuen, die in Berlin-Neukölln aufgeführt wurden.

Durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs kam er nach Italien und geriet in jugoslawische Kriegsgefangenschaft. Auch in dieser schwierigen Situation konnte er Musik ausüben. So schrieb er zur Unterhaltung der Mitgefangenen eine kleine Oper (natürlich nur für Männerstimmen). Auch staatliche Stellen wussten seine Begabung auszunutzen, was zur Komposition einiger Militärmärsche führte.

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft blieb er für einige Jahre in Jugoslawien und komponierte dort sein Hauptwerk, die Orchestersuite „Jugoslawische Skizzen“ (später umbenannt in „Balkan-Skizzen“) mit den Sätzen „In der Grotte von Postojna“, „Slowenischer Volkstanz“, „Dalmatinisches Volkslied“ und „Serbischer Kolo“.

Ab Mitte der 1950er Jahre lebte er bis zu seinem Tod wieder in Berlin-Reinickendorf und arbeitete dort überwiegend als Instrumentallehrer. Um seinen Schülern die Möglichkeit des Zusammenspiels zu geben, gründete er 1957 das „Jugendstreichorchester Reinickendorf“, das noch heute unter dem Namen „Junges Kammerorchester Reinickendorf“ existiert und seit dem Tod Helmuth Sommers von seinem Großneffen und ehemaligen Cellisten des Orchesters, Jürgen Mittag, geleitet wird. Konzertmeisterin dieses Orchesters ist Deborah Oskamp, Schülerin und Ziehtochter von Helmuth Sommer.

Bekannteste Werke

  • „Jugoslawische Skizzen“ (später umbenannt in „Balkan-Skizzen“) mit den Sätzen
In der Grotte von Postojna
Slowenischer Volkstanz
Dalmatinisches Volkslied
Serbischer Kolo
  • Sechs Geschichten für Neffen und Nichten für vierstimmigen Chor und Orchester (nach Wilhelm Busch) mit den Sätzen
Das Häschen
Der Sack und die Mäuse
  • Kleine Serenade mit den Sätzen
Andante
Notturno
Scherzo
  • Rhapsodie 84 (mit Saxophonen)
  • 1 - 4 - 5 - 1 und Medianten (Boogie; mit Saxophonen)
  • Kleiner Walzer
  • Tarantella
  • „Ich werd' dich niemals vergessen“ (Blues; mit Saxophonen)

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