- Hercules Zwerggalaxie
-
Datenbanklinks zu Hercules-Zwerggalaxie
Galaxie
Hercules-ZwerggalaxieAufnahme vom LBT (Quelle:MPIA). Bildfeld: 20 Bogenminuten Sternbild Herkules Position
Äquinoktium: J2000.0Rektaszension 16h 13m 02s Deklination +12° 47′ 30″ Erscheinungsbild Morphologischer Typ dSph (Irr) Helligkeit (visuell) 25,7[1]m Helligkeit (B-Band) 25,6[1]m Winkelausdehnung
in arcmin x arcmin15'×8' Physikalische Daten Entfernung 430.000 Lj /
132±12[1] k pcDurchmesser 1.800 Lj Geschichte Katalogbezeichnungen Die Hercules-Zwerggalaxie, (auch Hercules dSph), ist ein Milchstraßensystem und als Nachbargalaxie ca. 430.000 Lichtjahre entfernt. Ihr Name leitet sich aus ihrer Position ab, da sie im Sternbild Herkules steht.
Einem internationalen Team von Astronomen gelang 2006 die Entdeckung [2] der Hercules-Zwerggalaxie, einem winzigen Begleiter unseres Milchstraßensystems mit Hilfe von Daten des Sloan Digital Sky Surveys. Im Jahr 2007 wurden dann weitere Beobachtungen mit dem Large Binocular Telescope (LBT) in Arizona durchgeführt. Das Bild der Hercules-Zwerggalaxie wurde unter Verwendung der High-tech Large Binocular Camera (LBC Blue) gewonnen, welche sich im Primärfokus eines der beiden Spiegel befindet.
Eigenschaften
Nahezu alle Objekte in der Familie der kleinsten Zwerggalaxien besitzen eine runde Form. Die Hercules-Zwerggalaxie, mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 25,5m äußerst lichtschwach, hat jedoch das außergewöhnliche Erscheinungsbild einer flachen Scheibe bzw. einer Zigarre. Ähnlich unserem Milchstraßensystem verteilen sich die Sterne in vielen großen Galaxien in einer scheibenartigen Struktur. In einer kleinen Galaxie, ähnlich der Hercules-Zwerggalaxie, welche trotz ihres Namens nur ein zehn Millionstel der Sternenzahl unserer Galaxis enthält, wurde nie zuvor eine scheibenartige Struktur beobachtet. Des Weiteren fand sich unter den Millionen gut untersuchten Galaxien keine mit einer zigarrenartigen Form.
Ursache für die außergewöhnliche Form ist die gravitative Verformung durch unsere Milchstraße. Bei der Sagittarius-Zwerggalaxie, einer Satellitengalaxie unseres Milchstraßensystems, ist der gleiche Effekt zu beobachten. Auf Grund ihrer Umlaufbahn ist die Hercules-Zwerggalaxie dem Zentrum unseres Milchstraßensystems außergewöhnlich nahe gekommen.
„Die Hercules-Zwerggalaxie ist deshalb entweder völlig anders als irgendeine der Millionen anderen bislang studierten Galaxien, oder sie umkreist unsere Galaxis auf einem extremen, nahezu in das Zentrum eintauchenden Orbit.“[3]
Einzelnachweise
- ↑ a b c M. Coleman et al.: The Elongated Structure of the Hercules dSph from Deep LBT Imaging, [1]
- ↑ V. Belokurov et al.: Cats and Dogs, Hair and A Hero: A Quintet of New Milky Way Companions [2]
- ↑ Matthew Coleman in: Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie, Heidelberg, 2007.
Quellen
M. Coleman et al. Max-Planck-Institut für Astronomie - Bericht vom 14.09.2007
Bootes-Zwerg | Canes-Venatici-Zwerg | Canis-Major-Zwerg | Carina-Zwerg | Draco-Zwerg | Fornax-Zwerg | Hercules-Zwerg | Leo I | Leo II | Große Magellansche Wolke | Kleine Magellansche Wolke | Sagittarius-Zwerg | Sculptor-Zwerg | Segue 1 | Sextans-Zwerg | Ursa Major I | Ursa Major II | Ursa-Minor-Zwerg | Virgo-Zwerg
Wikimedia Foundation.