- Hermann Apelt
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Hermann Apelt (* 10. Juli 1876 in Weimar; † 11. November 1960 in Bremen) war ein deutscher Politiker (DVP, BDV/FDP) und Senator in Bremen. Er war der Enkel des Philosophen Ernst Friedrich Apelt aus Jena.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Ausbildung und Beruf
Apelt studierte ab 1888 Rechtswissenschaften in Jena, Tübingen und Leipzig. 1900 zog er nach Bremen und absolvierte dort sein Assessorexamen. Er promovierte dann zum Dr. jur. Seit 1904 arbeitete er in einer Rechtsanwaltspraxis. 1905 wurde er Syndicus der Bremer Handelskammer.
Politik
1908 erfolgte seine Wahl in die Bremische Bürgerschaft. Er war dort Mitglied der Deputation für Häfen und Eisenbahnen. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat. 1917 erfolgte sein Wahl zum Senator auf Lebenszeit. 1919 schloss er sich der liberalen Deutschen Volkspartei (DVP) an. Er war 1919 Mitglied der verfassungsgebenden Bremer Nationalversammlung, von der er am 10. April 1919 in den Senat gewählt wurde. Als Senator war in den Senaten von 1919/20 unter Karl Deichmann, von 1920 bis 1925, von 1925 bis 1928 und von 1928 bis 1933 unter dem parteilosen Präsidenten Martin Donandt.
Nach dem am 6. März 1933 auf Forderung der Nationalsozialisten bereits die SPD-Senatoren zurücktreten mussten wurde er mit den übrigen Mitgliedern des Senats am 16. März 1933 zum Rücktritt gezwungen und aufgrund seiner öffentlichen Ablehnung des Nationalsozialismus aus allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er der Bremer Demokratischen Volkspartei (BDV), der späteren FDP bei. Es folgte 1945 seine erneute Berufung zum Senator für Wirtschaft, Häfen und Verkehr im Senat Vagts und Senat Kaisen I, später teilweise ergänzt um die Ressorts Schifffahrt und Arbeit in den Senaten Kaisen II, III und IV. 1955 schied Apelt aus dem Senat aus.
Aufgaben
Zu seinen Verdiensten gehörte seine Arbeit von 1917 bis 1933. Noch 1918 organisierte Apelt den Wiederaufbau der bremischen Schifffahrt und des bremischen Hafens. Eine seiner schwersten Aufgaben war die Lösung der Finanzkrise Bremens von 1930. Durch sein Verhandlungsgeschick konnte er letztlich die staatliche Selbstständigkeit Bremens erhalten. Nach 1945 war es sein Grundsatz, beim Neuaufbau des Bremer Staatswesens die Wiederherstellung der Häfen als Existenzgrundlage allen anderen Aufgaben voranzustellen. Sofort nach dem Zusammenbruch 1945 wurde mit der Räumung der Weser und der Häfen begonnen. Der Wiederaufbau der Seefahrtschulen in Bremen und Bremerhaven, des Flugplatzes sowie der Ausbau der Unterweser und der Mittelweserkanalisierung gehören zu seinen Verdiensten.
Persönliches
Er war 1921 der Mitbegründer des Weserbundes zur Förderung der Wirtschaft im Weserraum. Ganz besonders lag ihm seit 1917 die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger am Herzen. Eine Liebhaberei war seine Tätigkeit im Kunstverein, dem er seit 1913 angehörte. 1949 gehörte er zu den Neugründern der Carl-Schurz-Gesellschaft, die die Fäden zwischen der Hansestadt und den Vereinigten Staaten wieder anknüpfen sollte. Apelt gehörte 1945 zu den Mitbegründern der Bremer Demokratischen Volkspartei, die später der bremische Landesverband der FDP wurde.
Ehrungen
- Er erhielt 1956 die Bremische Ehrenmedaille in Gold.
- Nach Apelt ist der Seenotkreuzer SK Hermann Apelt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger benannt worden.
- Nach ihm wurde die Senator-Apelt-Straße in Seehausen benannt.
Literatur
- Hermann Apelt: Reden und Schriften, Bremen, 1962 (postum)
- Richard Duckwitz: Apelt, Ernst Otto August Hermann. In: Historische Gesellschaft Bremen, Staatsarchiv Bremen (Hrsg.): Bremische Biographie 1912-1962. Hauschild, Bremen 1969, S.16 (Sp.1) bis S.19 (Sp.1).
- Peter Gleißner: Die Apelts - Weg und Weite einer Exulantenfamilie in Die Oberlausitz und Sachsen in Mitteleuropa, Görlitz/Zittau 2003
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Ed. Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
Siehe auch
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