- Heuliez
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Heuliez [øˈlje] ist ein 1920 gegründetes französisches Unternehmen, das Pkw-Karosserien herstellt. Das Hauptwerk befindet sich in Cerizay, Departement Deux-Sèvres.
Die Nutzfahrzeugherstellung wurde 1980 nach Rorthais bei Bressuire in die Firma Heuliez Bus ausgegliedert und Anfang der 1990er Jahre verkauft.
Wegen des im März 2009 angemeldeten Insolvenzverfahrens sieht Heuliez einer unklaren Zukunft entgegen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Pferdefuhrwerke
Heuliez wurde 1920 von Adolphe Heuliez zur Produktion von Pferdewagen gegründet.
Pkw-Karosserien
Die Produktion von Pkw-Karosserien begann 1925 mit der Fertigung des Typs 177B für Peugeot. 1962 baute die Firma die Cabrioletversion des Citroën DS-Viertürers.
Im Oktober 2007 bat Heuliez um gerichtlichen Gläubigerschutz [1].
Im August 2008 übernahm die indische Autofirma Argentum 60 Prozent der Anteile gegen die Verpflichtung, 25 Mio. Euro in die Firma zu investieren, davon 10 Mio. sofort. Eine Minderheitsbeteiligung übernimmt Frankreichs Staatsinvestor CDC, der 5 Mio. Euro investiert. Argentum-Chef Ajay Singh erklärte, Argentum wolle die starke Vertriebsplattform und die Entwicklungsabteilung der Firma nutzen, um eine globale Autodesignfirma zu schaffen. Außerdem wolle man den schnellwachsenden Markt für Elektroautos erschließen.[2] Ab Juni 2011 wird Heuliez das in Deutschland entwickelte Elektroauto Mia in einer geplanten Stückzahl von 10.000 im Jahr fertigen.
Omnibusse
1937 baute die Firma Heuliez ihren ersten Omnibus.
In den 1970er Jahren wurde die Omnibusfertigung von Heuliez durch die anderen französischen Bushersteller boykottiert, indem sie keine Fahrgestelle für Busaufbauten mehr lieferten. Aus diesem Grund griff Heuliez auf ausländische Fahrgestelle zurück und baute Omnibuskarosserien in großer Zahl insbesondere auf deutsche Fahrwerke von Daimler-Benz (Mercedes-Benz O 305 und O 305 G) und Magirus-Deutz.
1980 wurde die Firma Heuliez Bus gegründet, die eine Kooperation mit Renault einging. Heuliez Bus wurde 1991 von Renault und Volvo übernommen. 1998 übernahm Renault die Anteile der Volvo Bus Corp., und 1999 wurde Heuliez Bus eine Tochterfirma von Irisbus, worin die Busaktivitäten von IVECO und Renault zusammengelegt wurden. 2002 übernahm IVECO die Anteile von Renault an Irisbus.
Produktbeispiele
Pkw-Karosseriebau
Produkte der jüngeren Vergangenheit
- Peugeot 604 Limousine: 1978−1984
- Renault 5 Le Car Van (Kleinwagen): 1979−1984
- Citroën BX Estate Serie: ab 1983
- Peugeot 205 Turbo 16: ab 1985
- Citroën BX Break (Kombi): 1985−1993
- Citroën Visa Chrono: 1984
- Citroën Visa Mille Pistes: 1984
- Citroën Visa Convertible (Cabriolet): 1984
- Citroën BX 4TC: 1986
- Citroën CX Break (Kombi): 1989−1991
- Citroën XM Break (Kombi): 1992−1999
- Citroën Saxo electrique (Elektrofahrzeug): 1996−2003
- Citroën AX electrique: 1995−2000
- Citroën Xantia Break (Kombi): 1995−2000
- Heuliez Intruder (Prototyp eines SUV-Roadsters/Coupés): 1997
- Peugeot 206 CC (Dachmodule für ein Cabriolet): ab 2001
- Opel Tigra TwinTop: 2004−2009
Aktuelle Produktion
- Heuliez zeigte auf der IAA 2007 eine interessante Konzeptstudie eines viertürigen Glasfaltdach-Cabriolets auf Basis des Peugeot 407.
Omnibusse
- Heuliez O 305 / O 305 G (auf dem Fahrgestell des Standard-I-Busses Mercedes-Benz O 305)
- GX 17 / GX 77 H
- GX 107 / GX 187
- GX 44 (Nantes)
- GX 113 (Marseille) / GX 117 / GX 117 L / GX 127 / GX 127 L
- GX 217 / GX 217 CNG (Vilnius) / GX 217 GNV
- GX 317 / GX 317 GNV / GX 317 GPL / GX 327 / GX 327 GNV
- GX 417 / GX 417 CNG (Vilnius) GX 417 GNV / GX 427 / GX 427 GNV
Einzelnachweise
Siehe auch
Als Entwickler, Karosseriebauer und Kleinserienhersteller ähnelt Heuliez Firmen wie
- Karmann in Deutschland
- Magna Steyr in Österreich
- Bertone und Pininfarina in Italien
- Valmet in Finnland
Weblinks
- Homepage des Karosserieherstellers (in englischer Sprache)
- Homepage des Busherstellers Heuliez
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- Omnibushersteller
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