- Mercedes-Benz O 305
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Daimler-Benz MB O 305 Mercedes-Benz O 305 Hersteller: Daimler-Benz Bauart: Linienbus Produktionszeitraum: 1969–1987 Achsen: 2 Leistung: 172–200/240 PS Länge (mm): 11.000 (bis 1973) 11.110 (ab 1974) 11.300 (bis 1972, Überlandbus)
Breite (mm): 2500 Höhe (mm): 2950 Sitzplätze: 37–44 Stehplätze: 61–65 Leergewicht (kg): 8200–9000 Vorgängermodell: MB O 317, MB O 302 Nachfolgemodell: MB O 405 Ähnliche Modelle: Büssing BS 110 V, Magirus-Deutz SH 110, MAN 750 HO-SL, Ikarus 190, Gräf/Steyr LU 200 M11 Der Mercedes-Benz O 305 war einer der ersten nach den VÖV-Richtlinien entwickelten Standard-Linienbusse der 1. Generation. Der Prototyp wurde 1967 von Daimler-Benz vorgestellt, die Serienproduktion begann 1969 im Mercedes-Benz-Werk Mannheim. Ähnliche Fahrzeuge wurden innerhalb dieses Zeitraums auch von Büssing, Magirus-Deutz, MAN und Ikarus angeboten.
Inhaltsverzeichnis
Der einteilige O 305
Neben dem Standardmodell wurde ab 1969 eine 11,3 m lange Überland-Variante mit höherer Sitzplatzanzahl hergestellt, die 1972 durch den dem StÜLB-Pflichtenheft folgenden O 307 abgelöst wurde. Ebenfalls 1972 erfolgte das erste Facelift des O 305 (u.a. vordere und hintere Dachkanten, glatte Seitenbeplankung). Ab Modelljahr 1974 wurde ein Dieselmotor mit größerer Leistung eingebaut, der auch mit sogenannter „Geräuschkapselung“ schallisoliert geliefert wurde. Dies bedingte eine etwas größere Länge des Busses (11.110 mm). Außerdem wurde nun die zusammen mit MAN entwickelte Antriebsachse mit Außenplanetengetriebe als Hinterachse verwendet, die bei höheren Geschwindigkeiten zu einem markanten singenden Geräusch führte, dass bei ruhiger Umgebung schon von Ferne zu hören war.
Die französische Firma Heuliez Bus verkaufte für den dortigen Markt eigenkarosserierte Linienbusse als O.305 Heuliez mit dem 6-Zylinder-Motor OM 407 h von Daimler-Benz. Die Busse wurden nach VÖV-Richtlinien gebaut, auch mit der VÖV-Armaturentafel, allerdings mit anderem Heck und eigener Inneneinrichtung. Es gab diesen Bus auch mit drei Türen, wobei die zusätzliche Tür sich direkt hinter der Vorderachse befand. Später wurden auch Schubgelenkbusse von Heuliez geliefert.
Einige ältere O 305 waren nach 1989 gebraucht in die DDR bzw. in die neuen Bundesländer gekommen, teilweise geschenkt, so kamen z.B. Wagen aus Heilbronn 1991 nach Frankfurt (Oder). Inzwischen sind die O 305 weitestgehend von deutschen Straßen verschwunden und wurden durch Niederflurbusse ersetzt. Es gibt jedoch noch einige Privatunternehmen, die sie etwa im Schülerverkehr einsetzen. Viele dieser zuletzt als robust und zuverlässig geltenden Busse konnten nach Osteuropa verkauft werden und fahren dort noch heute. In einigen Verkehrsbetrieben werden Fahrzeuge als historische Busse aufbewahrt.
Die Gelenkbusvariante O 305 G (ab 1978)
Gelenkbusse auf Basis des MB O 305 wurden zunächst nur von anderen Herstellern gefertigt, insbesondere von der Firma Walter Vetter Karosserie- und Fahrzeugbau. Nach Entwicklung einer Lenkwinkel-abhängigen Knickwinkelsteuerung des Gelenkes durch die Hamburger Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) Mitte der 1970er Jahre war es möglich, einen Schubgelenkbus mit Heckmotor und Antriebsachse im hinteren Fahrzeugteil zu bauen. Nach ausgiebigen Tests mit einem Prototypen wurde 1977 bei der FFG aus zwei serienmäßigen O 305-Bussen der erste reine Mercedes-Benz O 305 G Gelenkbus hergestellt.[1] Dabei wurde ein um das letzte Teil gekürzter O 305 als Vorderteil mit dem hinteren Teil eines nahezu serienmäßigen O 305 als zweitem Wagenteil verbunden. Dieser O 305 G-Prototyp wurde erstmals im Januar 1977 bei der Hamburger Hochbahn vorgestellt. Nach Übernahme der Patente für die Knickwinkelsteuerung war es Daimler-Benz erstmals möglich, komplette Gelenkbusse anzubieten. 1978 begann die Serienfertigung.
Oberleitungsbusse auf Basis des O 305 (1978 bis 1983)
Zunächst wurde der O 305 vom Hersteller nur als konventioneller Dieselbus angeboten. Für den Oberleitungsbusbetrieb Kaiserslautern entstand deshalb 1978 in den eigenen Werkstätten der Stadtwerke Kaiserslautern ein auf einem O 305 basierender O-Bus. Dieser erhielt die Nummer 135 und die neue Typenbezeichnung O 305 T (T steht für Trolleybus). Spenderfahrzeug war der bereits 1970 beschaffte konventionelle Omnibus mit der Betriebsnummer 65.
Schon im Jahr darauf stieg Daimler-Benz schließlich selbst in die O-Bus-Produktion ein und baute ab 1979 auch O-Busse ab Werk, darunter auch einige Duo-Busse beziehungsweise spurgeführte Wagen. Jedoch kam es nie zu einer Serienfertigung, es entstanden nur Prototypen und Kleinstserien. Darunter befanden sich insgesamt fünf Solowagen, zehn Gelenkwagen und ein Doppelgelenkwagen:
O 305 mit Hybridantrieb
Parallel zu den insgesamt 17 O-Bussen auf Basis des O 305 / O 305 G entstand in den Jahren 1979 bis 1981 außerdem die Variante O 305 OE mit Hybridantrieb. Nähere Details zu dieser zwanzig Fahrzeuge umfassenden Serie siehe im Hauptartikel.
O 305 für Linksverkehr
Busse des Typs O 305 kamen in zahlreichen europäischen und außereuropäischen Ländern zum Einsatz, teilweise als Lizenzbau gefertigt. Daher war auch Bedarf für eine Version für Linksverkehr vorhanden. Der O 305 fuhr in Hong Kong, Südafrika, Singapur und insbesondere in verschiedenen Städten Australiens, dort sogar als Spurbus in Adelaide. Sydney beschaffte mehr als 1300 Exemplare des O 305. Für den Einsatz in Ländern mit heißem Klima wurden auch Klimaanlagen eingebaut, was in Deutschland die große Ausnahme war.
Literatur
- Wolfgang H. Gebhardt: Deutsche Omnibusse seit 1895. S. 161–163, 188–192, 232–233 und 548–555, Motorbuch-Verlag, Stuttgart, ISBN 3-613-01555-2
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Mercedes-Benz O 305 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienMercedes-Benz-Modelle
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