Citroen XM

Citroen XM
Citroën
XM
Hersteller: Citroën
Produktionszeitraum: 1989–2000
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Schrägheck, fünftürig
Kombi, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
2,0–3,0 Liter
(89–147 kW)
Dieselmotoren:
2,1–2,5 Liter
(60–95 kW)
Länge: 4701–4963 mm
Breite: 1794 mm
Höhe: 1396 mm
Radstand: 2850 mm
Leergewicht: 1564 kg
Vorgängermodell: Citroën CX
Nachfolgemodell: Citroën C6

Der Citroën XM war in den Jahren von 1989 bis 2000 die große Limousine des französischen Automobilherstellers Citroën und war in der oberen Mittelklasse angesiedelt. Die XM-Limousine "Berline" wurde im französischen Rennes (Bretagne) hergestellt, der Kombi "Break" beim Fahrzeughersteller Heuliez.

Die von Citroen DS, Citroen GS und vom Vorgängermodell Citroën CX bekannte Hydropneumatik war für den XM zur Hydractive weiterentwickelt worden. Sie machte den XM zum ersten Serien-Pkw mit elektronisch gesteuertem Fahrwerk.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der XM wurde von drei Designbüros entworfen: der Citroën-Designabteilung, der Peugeot-Designabteilung sowie einem externen Büro, Bertone. Unverkennbar ist die Ähnlichkeit der Karosserieline zum Citroën SM, einem Coupé das von 1970 bis 1975 gebaut wurde. Vorgestellt wurde der XM auf der IAA in Frankfurt im September 1989, noch im selben Jahr wurden 2000 Exemplare in der Bundesrepublik Deutschland verkauft [1]. 1990 wurde der XM zum Auto des Jahres gewählt, wonach man 1991 die höchsten Zulassungszahlen verzeichnete. 1991 und 1992 wählten die Leser der Zeitschrift Auto Motor und Sport den XM zum "besten Importwagen seiner Klasse"[2]. Die erste Serie (Y3) wurde bis 1994 produziert, die zweite (Y4) von 1994 bis 2000. Als kommerzieller Erfolg kann der XM nicht gelten, da nur etwa 300.000 Einheiten produziert wurden. Die technischen und gestalterischen Innovationen des Wagens haben jedoch das Avantgarde-Image von Citroën weiter fortgeführt. Nach der Einstellung der XM-Produktion war der in der Mittelklasse angesiedelte C5 die größte Citroën-Limousine, erst mit dem im Jahr 2005 vorgestellten Modell C6 gab es einen Nachfolger für den XM.

Obwohl François Mitterrand anfangs in seiner Amtszeit als französischer Präsident demonstrativ einen Renault als Staatskarosse einsetzte, entschied er sich später für einen Citroen XM[3]. Auch nach Übergabe dieses Wagens während des Zeremoniells der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Jacques Chirac am 17. Mai 1995 [4] wurde er mit einem weiteren XM in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger Jacques Chirac nutze ebenfalls verschiedene Exemplare des XM.

Der XM wurde 2008 trotz seines noch relativ jungen Alters von der Zeitschrift Motor Klassik gegen einen Citroën DS getestet [5] und es wurde eine Kaufberatung veröffentlicht [6]

Motorenübersicht


Technik

Die Verkaufszahlen brachen bereits 1992 ein, weil diverse Probleme vor allem mit der Elektronik auftauchten. Die Elektronik wurde allein in der Phase des XM Y3 (Herbst 1989–August 1994) zweimal überarbeitet.

Die zweite Serie des XM (Y4, ab Mitte 1994) mit Hydractive II gilt als ausgereift und zuverlässig. Obwohl es den XM in vielen Versionen bis hin zu den luxuriös ausgestatteten Pallas und EXCLUSIVE gab, konnte er nur einen relativ kleinen Kundenkreis erschließen; der anfangs beschädigte Ruf konnte sich anscheinend nicht mehr recht erholen, obwohl dieses Auto bei seinem Erscheinen eine damals außergewöhnliche Fülle von anspruchsvoller Technik und Komfort bot.

Der Vierzylinder-Benzinmotor des XM (Y3) mit 2,0 Litern Hubraum wurde (in Deutschland) als normaler Einspritzer mit 89 kW (121 PS) und später auch aufgeladen als Turbo C.T. (= Constant Torque = konstantes Drehmoment) mit 104 kW (141 PS) angeboten. 1994 im Y4 dann mit einer erhöhten Leistung von 108 kW (147 PS) angeboten. Außerdem gab es einen V6 Motor mit 3,0 Litern Hubraum und 123 kW (167 PS), von dem ab 1991 auch eine 24V-Version mit folgenden Leistungsmerkmalen gebaut wurde: 147 kW (200 PS), 0–100 km/h in 8,0 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 235 km/h. Der Hubraum dieser Motoren von beinahe 3000 cm³ wurde im Laufe der Bauzeit leicht reduziert, wonach der XM in einigen Ländern in eine geringere Steuerkategorie fiel. Dieser sogenannte PRV-V6 ist bekannt als Euro-V6, weil er als Gemeinschaftsentwicklung von Peugeot, Renault und Volvo (P-R-V) europaweite Verbreitung fand und sogar bei einigen kleinen Herstellern zum Einsatz kam (u.a. De Lorean DMC-12, bekannt aus der Filmreihe "Zurück in die Zukunft"). Mit dem Modellwechsel 1994 wurde der 2-Liter-4-Zylinder gegen einen neuentwickelten 16-Ventiler mit 97 kW (132 PS) getauscht. Ab 1998 gab es komplett neue Benzinmotoren. Der neue V6 24V (Motor ES9J4, wurde auch im Xantia, Peugeot 406/Peugeot 607 sowie in abgewandelter Form im Renault Espace verbaut), hatte - anders als der PRV-V6 - keine Steuerkette mehr, sondern wie alle anderen XM-Motoren eine Ventilsteuerung über Zahnriemen. Der Turbo C.T. wurde zuletzt auch mit der Steuernorm D3 angeboten und 1997 aus dem XM-Angebot herausgenommen. Alle 4-Zylinder-Ottomotoren, V6-Ottomotoren mit 167 und 190 PS sowie die 2,1 Liter Dieselmotoren waren auf Wunsch in Verbindung mit einer 4-Stufen-Automatik von ZF lieferbar. Der 190 PS-Motor hatte dabei als einziger eine Adaptivautomatik (ZF 4HP20).

Der PRV-V6 (12V und 24V) war mit der selbstrückstellenden und geschwindigkeitsabhängigen Lenkung DIRAVI ausgerüstet, wie sie erstmals 1970 der SM und später auch der CX hatte. Diese Besonderheit fiel mit dem Motorenwechsel 1997/98 weg.

Ebenfalls verfügbar waren drei zuverlässige Vierzylinder-Dieselmotoren: ein 2,1-Liter Saugdiesel mit 60 kW (82 PS) (Höchstgeschwindigkeit 172 km/h) sowie zwei Turbodiesel. Der 2,1-Liter-Turbodiesel mit drei Ventilen pro Zylinder leistete 80 kW (109 PS), der 2,5-Liter 95 kW (129 PS), der XM erreichte damit maximal 190 bzw. 208 km/h. Laufleistungen von über 500.000 km sind bei vernünftiger Fahrweise möglich, der 2,5 l-Motor ist allerdings konstruktionsbedingt nicht für längere Vollgasfahrten geeignet.

Der XM war auch als XM Break in einer Kombiversion mit ungewöhnlich großem Stauraum erhältlich. Höherwertige Ausstattungen der Limousine umfassen eine zweite, innere Heckscheibe aus Glas, die bei geöffneter Heckklappe die Fondpassagiere vor Zugluft schützte.

Karosserievarianten

Werkseitig gab es den XM als Schrägheck und als Kombi ("Break"). Der XM wurde von einem Hersteller auch als 6-türige Stretchlimousine angeboten. Der XM-Break wurde von Heuliez als Krankenwagen und von Rappolt als Leichenwagen umgebaut, wobei zweiterer eine rückbaufähige Variante war.

Bilder

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Europa", Zeitschrift der "Société européenne d'information et de communication" Nr. 41, 1990
  2. http://www.zeit.de/1992/13/CITROEN-XM-BREAK-EIN-ECHTER-PLATZGEWINN
  3. http://www.psa-peugeot-citroen.com/en/magazine/magazine_doss_c3.php?id=293
  4. http://www.paris.org/Ric/may/17may95/
  5. http://www.motor-klassik.de/auto_U_technik/fahrberichte/hxcms_article_510815_14702.hbs
  6. http://www.motor-klassik.de/auto_U_technik/fahrberichte/hxcms_article_510815_14702.hbs

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