- Hibonit
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Hibonit Hibonit, Größe: 1,6 cm - Fundort: Eluviale Lagerstätte von Esiva bei Amboasary, Region Anosy (Fort Dauphin), Provinz Tuléar (Toliara), Madagaskar Chemische Formel (Ca,Ce)(Mg,Fe2+)Al10(Ti4+,Al)O19 Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.CC.45 (8. Auflage: IV/C.08-30) (nach Strunz)
07.04.01.01 (nach Dana)Kristallsystem hexagonal Kristallklasse dihexagonal-dipyramidal [1] Farbe braun, schwarz, rotbraun Strichfarbe braun Mohshärte 7,5 bis 8 Dichte (g/cm3) gemessen: 3,84 ; berechnet: 4,09 [2] Glanz Metallglanz, Glasglanz Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig Bruch Spaltbarkeit gut nach {0001} Habitus lange, prismatische Kristalle Kristalloptik Brechungsindex ω = 1,807 ; ε = 1,79 [2] Doppelbrechung
(optische Orientierung); einachsig negativ Pleochroismus grau-graubraun Weitere Eigenschaften Radioaktivität schwach radioaktiv Hibonit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung (Ca,Ce)(Al,Ti,Mg)12O19[3]. Die in Klammern angegebenen Elemente können sich jeweils gegenseitig vertreten, stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals.
Hibonit entwickelt meist lange, prismatische Kristalle in den Farben braun, schwarz und rotbraun. Seine Mohssche Härte beträgt 7,5 bis 8 und seine gemessene Dichte 3,84 g/cm³.
Inhaltsverzeichnis
Besondere Eigenschaften
Wie bei allen Seltenerdmineralien enthält auch Hibonit Spuren von Uran und Thorium. Aus diesem Grund wird er als schwach radioaktiv eingestuft. Er weist eine spezifische Aktivität von etwa 88,2 Bq/g[1] (zum Vergleich: natürliches Kalium 31,2 Bq/g).
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Hibonit 1956 in der eluvialen Lagerstätte von Esiva bei Maromby, im Bezirk Amboasary, Region Anosy (Fort Dauphin) in der Provinz Toliara auf Madagaskar und beschrieben durch Curien, Guillemin, Orcel und Sternberg. Benannt wurde es nach seinem Entdecker Paul Hibon.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Hibonit noch zur allgemeinen Abteilung der „Oxide mit Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3“.
Mit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage wurde die Klasse der Oxide (und Hydroxide) teilweise neu eingeteilt und präziser nach der Größe der an der Verbindung beteiligten Kationen unterteilt. Das Mineral steht damit aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung entsprechend in der Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3, 3 : 5 und vergleichbare“ und dort in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen“, wo er zusammen mit Batiferrit, Barioferrit, Diaoyudaoit, Haggertyit, Hawthorneit, Lindqvistit, Magnetoplumbit, Nezilovit, Plumboferrit, Yimengit die unbenannte Gruppe 4.CC.45 bildet.
Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Hibonit ebenfalls in die Klasse der Oxide, dort allerdings in die Abteilung der „Mehrfachen Oxide mit O19-Gruppen“, wo er zusammen mit Yimengit und Hawthorneit die hexagonal in der Raumgruppe P63/mmc kristallisierende Gruppe 7.4.1 bildet.
Bildung und Fundorte
Hibonit bildet sich metamorph in Granulit, Gneis, Kalkstein oder Pyroxenit. Kalzium- und aluminiumreiche Hiboniteinschlüsse kommen auch in primitiven Meteoriten als präsolares Mineral vor.
Weltweit konnte Hibonit bisher an 23 Fundorten nachgewiesen werden, so unter anderem bei Tanezrouft in Algerien; bei Charleroi in Belgien; bei Xingtai in China; in der israelischen Wüste Negev; im Efremovka Meteorit in Kasachstan; am Tagish Lake in Kanada und Madagaskar; in der Provinz Chihuahua in Mexiko; in der „Søve Mine“ in der norwegischen Provinz Telemark; in den fernöstlichen und west-sibirischen Regionen von Russland; am Krymka-Meteoriten in der Ukraine; Kentucky und Utah in den USA sowie in Süd-Jemen.[4]
Kristallstruktur
Hibonit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63/mmc mit den Gitterparametern a = 5,613 Å und c = 22,285 Å[5] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Webmineral - Hibonite (englisch)
- ↑ a b Handbook of Mineralogy - Hibonite (englisch, 70 kB)
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral Names - Hibonite (englisch, PDF 1,8 MB; S.120)
- ↑ Mindat - Localities for Hibonite
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Hibonite (englisch, 1996)
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 518.
Weblinks
Commons: Hibonite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Hibonit (Wiki)
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