Hofstetten-Flüh

Hofstetten-Flüh
Hofstetten-Flüh
Wappen von Hofstetten-Flüh
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Solothurn
Bezirk: Dorneckw
Gemeindenummer: 2476i1f3f4
Postleitzahl: 4114 (Hofstetten) / 4112 (Flüh)
UN/LOCODE: CH YFL (Flüh)
Koordinaten: (605779 / 258559)47.4777747.515288462Koordinaten: 47° 28′ 40″ N, 7° 30′ 55″ O; CH1903: (605779 / 258559)
Höhe: 462 m ü. M.
Fläche: 7.50 km²
Einwohner: 3035 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.hofstettenflueh.ch
Strasse in Flüh und Kirche von Hofstetten

Strasse in Flüh und Kirche von Hofstetten

Karte
Karte von Hofstetten-Flüh
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Hofstetten-Flüh (bis 1985 offiziell Hofstetten (SO) genannt) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Dorneck des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Geographie

Die Gemeinde Hofstetten-Flüh besteht aus den beiden Ortsteilen Hofstetten auf 462 m ü. M. und Flüh auf 379 m ü. M. in einer solothurnischen Exklave im hinteren Leimental. Im Ortsteil Flüh beginnt die Passstrasse hinauf zum Challpass und weiter nach Röschenz, das bereits in Kanton Basel-Land gelegen ist.

Sie ist einwohnermässig die grösste Gemeinde des solothurnischen Leimentals. Seine Nachbargemeinden sind die solothurnischen Metzerlen-Mariastein, Bättwil und Witterswil, die basellandschaftlichen Ettingen und Blauen BL, sowie das französische Leymen.

  • Fläche: 750 ha, davon 44 % Wald, 42 % Landwirtschaft, 14 % Siedlungen

Wappen

Blasonierung

In Weiss zwei rote Pfähle; im roten Schildhaupt ein weisser sechsstrahliger Stern. Dies war das Familienwappen der Herren von Hofstetten

Geschichte

Das Leben in der Gemeinde reicht weit in die Vergangenheit zurück. Der erste beweisbare Bewohner der Gegend war ein Mammut, welches um 12'000 vor Christus, am Ende der letzten Eiszeit einer seiner Stosszähne verlor.

Um 400 vor Christus waren Kelten hier sesshaft. Sie gehörten zum Stamm der Rauriker und von ihnen fand man Überreste von Eisenverhüttungsanlagen, sogenannte Rennöfen. Auch den Römern schien es hier zu gefallen, bauten sie doch im 1. Jahrhundert einen Gutshof. Bei Bauarbeiten fand man Reste dieses Gutes und daneben spärlichen Reste eines kleinen Gebäudes, sowie die Fundamente von Handwerkerhäusern und ein Teil der Umfassungsmauer.

Im 6. Jahrhundert liessen sich die Alamannen hier nieder und verdrängten die römische Bevölkerung. In den Talmatten in Flüh hinterliessen sie einen Friedhof mit mehreren Gräbern. Diese enthielten sehr schöne Grabbeigaben, darunter eine Gürtelschnalle, Fingerringe und Glasperlen.

Im Mittelalter war Hofstetten-Flüh zusammen mit sechs weiteren Dörfern am Blauen ein freies Reichslehen und unterstand damit direkt dem Kaiser. Vom 13. Jahrhundert bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts lebten die Herren von Hofstetten in der Burg Sternenberg zwischen den beiden Dörfern. Ihr Wappen wurde zum Wappen der Gemeinde. Um 1450 wurde die Burg Sternenberg durch einen Brand zerstört und ist seither eine Ruine.

Ab 1408 waren die Dörfer den Herren von Rotberg unterstellt, welche ihre Stammburg unweit der westlichen Gemeindegrenze am Blauenhang hatten. 1515 verkauften die Rotberger ihre Herrschaft an die Stadt Solothurn. Daher erklärt sich die heutige Zugehörigkeit des hinteren Leimentals zum Kanton Solothurn. Die Burg Rotberg zerfiel im Laufe der Zeit zur Ruine und wurde wie viele andere Ruinen als willkommenes Lager an Bausteinen genutzt. 1934 wurde die Rotberg wieder aufgebaut und wird heute als Jugendherberge genutzt.

Die solothurnische Herrschaft brachte eine ruhige Zeit. Sie waren jetzt Leibeigene der Solothurner, die das Leimental durch den Vogt auf Schloss Dorneck in Dornach verwalten liessen. Aber eine Vielzahl von belastenden Steuern, die sozialen Unterschiede zwischen Vollbauern, Halbbauern und Taunern, sowie die Kontrolle alltäglicher Dinge machten das Leben nicht leicht. Daher zogen viele Hofstetter und Flüh-ner ins Ausland und in fremde Kriegsdienste, weil sie im eigenen Dorf kein Auskommen hatten.

Noch im 19. Jahrhundert war Hofstetten ein armes Bauerndorf und Flüh bestand hauptsächlich aus Handwerksbetrieben und aus Wirtschaften, die am Pilgerweg nach Mariastein recht gut besucht wurden. Als gegen Ende des Jahrhunderts die Basler Industrie expandierte, waren die Arbeitskräfte aus den Dörfern um die Stadt gefragt. Darum baute man 1888 die Birsigtalbahn (heute BLT) bis nach Flüh und die Hofstetter und Flühner konnten in Basel Arbeit finden. Die Bahn brachte aber auch Ausflügler aufs Land und man nahm sich diesen Leuten herzlich an.

Wirtschaft

Station Flüh-Mariastein

Die Gemeinde befindet sich im grossen Wirtschaftsraum Nordwestschweiz und kann von seiner Nähe zur Grossstadt Basel profitieren. Trotzdem ist Hofstetten-Flüh keine Schlafgemeinde. Sie bietet in vielen kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) eine grosse Anzahl an Arbeitsplätzen und ist ebenso recht stark im Dienstleistungssektor.

Verkehr

Verkehrsmässig ist Flüh mit der Postautolinie 69 nach Mariastein beziehungsweise Metzerlen und der Station Flüh-Mariastein der in die Stadt Basel führenden BLT-Tramlinie 10 gut erschlossen. Das auf der Höhe gelegene Hofstetten kann mit der Buslinie 68 entweder von Flüh oder Ettingen direkt erreicht werden. Je nach Anschlusswartezeiten dauert die Fahrt von Hofstetten nach Basel zwischen 30 und 45 Minuten.

Sehenswürdigkeiten

  • Ruine Sternenberg
  • Ruine Fürstenstein
  • St.Johanneskapelle
  • Kehlengrabenschlucht
  • Hofstetter Bergmatten
  • Forum Flüh, Kunstausstellungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. WOHNBEVÖLKERUNG DER GEMEINDEN NACH NATIONALITÄT UND GESCHLECHT (XLS, 262 kB), Amt für Finanzen, Controllerdienst und Statistik, vom 26. März 2011, abgerufen am 11. April 2011

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