Hokuspokus (1930)

Hokuspokus (1930)
Filmdaten
Originaltitel Hokuspokus (dt.)
The Temporary Widow (engl.)
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch, Englisch
Erscheinungsjahr 1930
Länge 83 Minuten
Stab
Regie Gustav Ucicky
Drehbuch Karl Hartl,
Walter Reisch
Produktion Erich Pommer
Musik Willy Schmidt-Gentner,
Robert Stolz
Kamera Carl Hoffmann
Besetzung

deutsche Fassung

englische Fassung

Hokuspokus war die erste Verfilmung des gleichnamigen Bühnenstückes von Curt Goetz. Eine englischsprachige Version wurde gleichzeitig unter dem Titel The Temporary Widow mit teilweise anderen Schauspielern gedreht.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die schmächtige Kitty Kellermann (in der Bühnenvorlage Agda Kjerulf) wird angeklagt, ihren Ehemann, den erfolglosen Kunstmaler Paul (in der Bühnenvorlage Hilmar Kjerulf) bei einem gemeinsamen Bootsausflug ermordet zu haben. Daraufhin meldet sich der mysteriöse Peter Bille (in der Bühnenvorlage Peer Bille), der den Mord gesteht, aber anschließend aus dem Polizeigewahrsam flieht. Schließlich entpuppt sich der gesamte Prozess als Farce, da es ohne Opfer auch keinen Täter geben kann...

Hintergrund

Regisseur Gustav Ucicky drehte gleichzeitig zwei verschiedene Versionen des Filmes, eine für den deutschen, eine für den englischsprachigen Markt. Für die Hauptrollen engagierte er das seit dem im selben Jahr gedrehten Film Liebeswalzer äußerst beliebte Filmpaar Lilian Harvey und Willy Fritsch.

Da 1930 der Tonfilm noch in den Kinderschuhen steckte und die bereits seit 1929 bekannte Filmsynchronisation technisch noch nicht völlig ausgereift war, wurden stattdessen oft vom selben Produktionsstab die gleichen Szenen parallel mit unterschiedlichen Darstellern in unterschiedlichen Sprachen abgedreht. So verhielt es sich auch mit Uckicy zweiter Version, die unter dem Titel The Temporary Widow in England in die Kinos kam. Neben dem gesamten Produktionsstab wirkten auch die zweisprachig aufgewachsene Hauptdarstellerin Lilian Harvey sowie Fritz Schmuck (Landsgerichtsrat Hartmann), Erich Kestin (junger Gerichtsdiener) und Adolf Schröder (Justizsoldat) wieder mit. Die übrigen Rollen wurden mit englischen Schauspielern umbesetzt, darunter Laurence Olivier für den Part von Willy Fritsch. Darüber hinaus ließ Uckicy eine dritte Version als Stummfilmfassung mit Zwischentiteln erstellen.

1953 wurde das Stück unter der Regie Kurt Hoffmann ein zweites Mal verfilmt, diesmal mit Curt Goetz selbst in der Hauptrolle. Hoffmann inszenierte 1965/66 eine dritte Filmversion unter dem Titel Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden...?.

Kritiken

„Was Goetz und Frau in der Bühnensatire waren, das sind jetzt Willy Fritsch und Lilian Harvey auf der sprechenden Leinwand. Fritsch von jener erfrischenden Sympathie wie immer, einer der liebsten Menschen, die sich auf der Filmleinwand bewegen, die Harvey entzückend in der Erscheinung, frei, gelöst und reizvoll im Spiel. Hier haben wir also das erste vertonfilmte deutsche Theaterstück.“

Oskar Kalbus (Vom Werden deutscher Filmkunst - Der Tonfilm)

„Eine höchst unterhaltsame Kriminalkomödie. Inszenatorisch steif und eher wie eine Theateraufführung anmutend, dafür äußert pointiert im Dialog, der von den Darstellern mit ironischem Unterton elegant serviert wird.“

Lexikon des internationalen Films

Literatur

  • Curt Goetz: Hokuspokus, in des.: Hokuspokus und Die tote Tante und andere Begebenheiten. Bühnenwerke, Band 2. Droemer-Knaur, München und Zürich 1964, (156 S.)

Weblinks


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