- Hornbach (Zürichsee)
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Hornbach Der Wehrenbach beim Balgrist
Daten Lage Kanton Zürich; Schweiz Flusssystem Rhein Abfluss über Limmat → Aare → Rhein → Nordsee Quelle zwischen Ebmatingen und Zumikon am Westhang des Wassbergs
47° 20′ 8″ N, 8° 38′ 27″ O47.3355555555568.6409722222222715Quellhöhe 715 m ü. M. Mündung beim Zürichhorn in den Zürichsee 47.3526111111118.5528611111111406
47° 21′ 9″ N, 8° 33′ 10″ O47.3526111111118.5528611111111406Mündungshöhe 406 m ü. M. Höhenunterschied 309 m Rechte Nebenflüsse Hegibach Der Hornbach ist ein Bach in der Stadt Zürich sowie in den östlichen Vorortsgemeinden und gehört zusammen mit dem von ihm durchflossenen Wehrenbachtobel zu den Naherholungsgebieten der Stadt Zürich. In seinem Oberlauf ist er weitgehend naturbelassen und zählt zu den wenigen Wildbächen auf Stadtgebiet. Seinen meist steilen Tobeln entlang folgt Wald bis weit ins bewohnte Stadtgebiet hinein.
Als Werenbach (oft auch Wehrenbach geschrieben) entspringt er zwischen Ebmatingen und Zumikon am Westhang des Wassbergs und fliesst bei der Trichtenhauser Mühle zwischen Zollikerberg und Witikon durch das Wehrenbachtobel, eine der ausgeprägtesten Tobellandschaften der Stadt Zürich.
An der Quartiergrenze zwischen Hirslanden und Weinegg vereinigt sich der Werenbach bei der Burgwies mit dem von nördlich von Witikon kommenden Stöckentobelbach, auch bekannt als Elefantenbach.
Der Name Werenbach (von Wehr) verdeutlicht, dass der Mensch seit Jahrhunderten versucht hat, dieses Gewässer zu zähmen und seine Kraft zu nutzen. Bis in die Neuzeit war in Zürich nur die Limmat für die Wasserkraftnutzung bedeutender.[1] Auf einem kurzen Abschnitt finden sich mehrere Mühlen, eine Sägerei, eine Hammerschmiede sowie eine Schleife im Stöckentobel. Das Wehrenbachtobel ist daher trotz seiner reizvollen Erscheinung und oberflächlich wirkenden Wildnis auch eine vom Menschen geprägte Kulturlandschaft. Bei der Burgwies wird dies deutlich: An einem künstlich angelegten Seitenarm liegt ein weiteres kleines Biotop, der Burgwies-Weiher. 1883 wurde er als Wasserreservoir für die alte Mühle Hirslanden und die Neumühle, die heutige Schreinerei Burgwies, angelegt. Die alte Mühle Hirslanden wurde 1396 erstmals urkundlich erwähnt. Das auf den ersten Blick unscheinbare Kleinkraftwerk Umiker wurde zur Bekämpfung der Energieknappheit im Jahr 1941 erbaut. Die elektro-hydraulische Krafterzeugungsanlage bildet mit dem Weiher und den dazugehörenden Wasserbauten bei der Burgwies ein seltenes Kleinkraftwerk. Deshalb steht es, wie die Mühle samt Nebengebäuden und der sogenannte Oberwasserkanal, seit 1995 unter Denkmalschutz.
Nun unterquert der Unterlauf die Forchstrasse; nochmals an einem historischen Wasserkraft-Bauwerk vorbei, die bis ca. 1937 genutzte Farbholzmühle Burgwies. Erstmals erwähnt wurde sie im 17. Jahrhundert als eine sogenannte «Reibe mit Stampfe», damals zur Mühle Hirslanden gehörend.
Der Unterlauf des Bachs – nun offiziell Wildbach genannt – führt durch eine sanft geschwungene, im Vergleich zum Oberlauf breite Bachlandschaft durch die dichtbesiedelten Quartiere Hirslanden, Weinegg und Mühlebach. Auch in diesem Bereich finden sich ehemalige Betriebe (zum Beispiel die ehemalige Drahtzug-Fabrik), die die Kraft dieses Gewässers genutzt haben. Entlang der heutigen Mühlebachstrasse wurde – bis 1870 oberirdisch – Wasser vom Wildbach zur Mühle Stadelhofen geführt. Diese Mühle gehörte zu den ältesten in Zürich und wurde schon im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt.[1]
Ab der Kreuzung Wildbach-/Hornbachstrasse erhält der nun vollends kanalisierte Bach den Namen Hornbach und wird teilweise unterirdisch durch das Quartier geführt. Deutlich ist an der hohen Mauerumrandung im Seefeld zu erahnen, dass auch er in unserer Zeit seinem alten Namen Wildbach gerecht werden kann. Nach Unterquerung der Bellerivestrasse führt der Bachlauf durch die Parkanlagen am Seeufer. Beim Zürichhorn mündet er in den Zürichsee.
Seit dem Rückzug des Linthgletschers nach der Würmeiszeit grub sich der Werenbach in den vergangenen 10'000–15'000 Jahren sein heutiges Bett durch die Moräne. Stellenweise stiess er dabei bis auf den felsigen Untergrund, die Molasse. Mit dem Geschiebe wurde ein Delta am Zürichsee geschaffen, das heute das flache Seefeld bildet. Besonders ausgeprägt ist dies noch an der Landzunge beim Zürichhorn zu erkennen.
Der Hornbach gehört neben dem Küsnachter Dorfbach und dem Feldbach bei Hombrechtikon zu den wichtigsten Laichplätzen der Seeforelle. Der Aufstieg durch das zum Teil verbaute Bachbett ist für die Fische aber schwierig. Fische, denen dies nicht gelingt, werden eingefangen. Ihr Laich wird in der Kantonalen Fischzuchtanlage in Stäfa besamt, die Jungfische später wieder im Bach ausgesetzt.[2]
Literatur
- Hochbauamt der Stadt Zürich, Büro für Archäologie (Hrsg.): Jeden Tropfen für die Wasserkraft – Mühlen und Fabriken am Wild- und Wehrenbach in Zürich. Zürich 1996.
Weblinks
Commons: Wehrenbachtobel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b Hochbauamt der Stadt Zürich, Büro für Archäologie (Hrsg.): Jeden Tropfen für die Wasserkraft – Mühlen und Fabriken am Wild- und Wehrenbach in Zürich. Zürich 1996.
- ↑ Walter Bernet: Ein Weg zu den Laichplätzen. In: Neue Zürcher Zeitung . Nr. 187, 13. August 2011, S. 19.
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