- Hubert Marischka
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Hubert Marischka (* 27. August 1882 in Brunn am Gebirge; † 4. Dezember 1959 in Wien), Bruder von Ernst Marischka, war ein österreichischer Schauspieler, Sänger, Regisseur und Drehbuchautor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des k.u.k. Hoflieferanten (Berufszweig: Vergolder)[1] Jiří (Johann) Marischka und dessen Ehefrau Berta war zunächst Tischler. Er ließ sich zum Sänger ausbilden und begann seine Karriere 1904 als Operettensänger am Stadttheater von St. Pölten in Der arme Jonathan von Karl Millöcker. Als Schauspieler war er zunächst in Brünn erfolgreich, so als Danilo 1906 in Die lustige Witwe. Am 27. Juli 1907 sang er bei der Uraufführung von Der fidele Bauer von Leo Fall in Mannheim. Am 23. Dezember 1908 trat er am Carltheater in Falls Die geschiedene Frau erstmals in Wien auf. Danach war er besonders am Theater an der Wien sehr erfolgreich. Später betätigte er sich dort auch als Regisseur, hauptsächlich bei Operettenaufführungen. 1923 stieg er zum Direktor des Theaters an der Wien auf. Am 28. Februar 1924 brachte er hier die Operette Gräfin Mariza zur Uraufführung. Ende der zwanziger Jahre sang er an der Wiener Staatsoper in Eine Nacht in Venedig.
Frühzeitig knüpfte er Kontakte zum neuen Medium Film. Hier wirkte er als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. Seine Filmwerke können häufig dem Genre des Wiener Films zugerechnet werden. Mit Hans Moser drehte er so bekannte Filme wie Wir bitten zum Tanz (1941) oder Der Herr Kanzleirat (1948). Marischka war zeitweise auch Direktor des Stadttheaters Wien und des Raimundtheaters, Leiter des Papageno-Musikverlages und im Fach Operette Professor an der Akademie für Musik und darstellende Kunst.
Im Jahr 1907 heiratete er Lizzy Léon († 1918), die Tochter von Victor Léon. Mit ihr hatte er drei Kinder: die spätere Schauspielerin Lisl (1908–1945), Viktor (* 1915) und den späteren Regisseur Franz (1918–2009). Nach Lizzys Tod heiratete Marischka die Tochter des Theaterdirektors Wilhelm Karczag, Lilian „Lilly“ Karczag (Kinder Georg Marischka und Tassilo, * 1928). Während des Krieges war er nach der Scheidung kurz mit seiner dritten Ehefrau Juliane verheiratet. 1946 schloss er mit der Schauspielerin Trude Basch-Havel seine vierte Ehe.
Hubert Marischkas ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 66, Reihe 10, Nummer 1 A) in Wien.
Im Jahr 2009 wurde in Wien Floridsdorf (21. Bezirk) die Marischkapromenade nach ihm und zweien seiner Brüder, Carl und Ernst, benannt. [Anm. 1]
Filmografie
- 1913: Die Feuerprobe (Schauspieler)
- 1913: Der Millionenonkel (Schauspieler, Co-Drehbuch, Co-Regie)
- 1915: Mit Herz und Hand fürs Vaterland(Schauspieler)
- 1915: Zwei Freunde (Schauspieler, Co-Drehbuch)
- 1915: Der Schusterprinz (Drehbuch)
- 1915: Das erste Weib (Regie, Schauspieler)
- 1917: Mir kommt keiner aus (Schauspieler))
- 1918: Wo die Lerche singt (Schauspieler, Co-Drehbuch)
- 1918: Der Tribut des Künstlers (Kurzfilm; Schauspieler)
- 1918: Um ein Weib (Schauspieler, Co-Regie)
- 1932: Gräfin Mariza (Schauspieler))
- 1935: Die ganze Welt dreht sich um Liebe (Drehbuch)
- 1936: Konfetti (Confetti)
- 1939: Drunter und drüber (Regie, Co-Drehbuch)
- 1939: Hochzeitsreise zu dritt (Regie, Co-Drehbuch)
- 1939: Das Glück wohnt nebenan (Regie, Co-Drehbuch)
- 1940: Herzensfreud – Herzensleid (Regie, Co-Drehbuch)
- 1940: Der ungetreue Eckehart
- 1941: Wir bitten zum Tanz (Regie)
- 1941: Oh diese Männer (Regie)
- 1942: Wiener Blut (Co-Drehbuch)
- 1943: Der Meisterdetektiv (Regie)
- 1943: Drei tolle Mädels (Regie)
- 1943: Ein Mann für meine Frau (Regie, Co-Drehbuch)
- 1943: Ein Walzer mit dir (Regie, Drehbuch)
- 1943: Alles aus Liebe (Regie, Co-Drehbuch)
- 1944: Ein Mann gehört ins Haus (Regie)
- 1947: Wiener Melodien (Co-Regie)
- 1948: Der Herr Kanzleirat (Regie, Drehbuch)
- 1950: Küssen ist keine Sünd (Regie, Co-Drehbuch)
- 1951: Stadtpark (Regie, Co-Drehbuch)
- 1951: Der fidele Bauer (Co-Drehbuch)
- 1951: Die Csardasfürstin (Schauspieler))
- 1952: Knall und Fall als Hochstapler (Regie)
- 1952: Das Land des Lächelns (Co-Drehbuch)
- 1952: Du bist die Rose vom Wörthersee (Regie, Co-Drehbuch)
- 1953: Die Perle von Tokay (Regie, Co-Drehbuch)
- 1955: Laß die Sonne wieder scheinen (Regie)
- 1956: Liebe, Sommer und Musik (Regie, Co-Drehbuch)
Einzelnachweise
- ↑ Selbstmord des Kommerzialrates Franz Marischka. In: Neue Freie Presse, Abendblatt (Nr. 24273/1932), 11. April 1932, S. 5, oben links. (Online bei ANNO) .
Anmerkungen
- ↑ Zu den vier Brüdern Marischka siehe: Selbstmord des Kommerzialrates Franz Marischka. In: Neue Freie Presse, Abendblatt (Nr. 24273/1932), 11. April 1932, S. 5, oben links. (Online bei ANNO) .
Weblinks
- Literatur von und über Hubert Marischka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hubert Marischka in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Hubert Marischka bei www.cyranos.ch
- Bilder von Hubert Marischka In: Virtual History
- Hubert Marischka gestorben. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 5. Dezember 1959, S. 6.
- Hubert Marischka. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
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