- Georg Marischka
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Georg Marischka (* 29. Juni 1922 in Wien; † 9. August 1999 in München), war ein österreichischer Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor bei Film und Fernsehen.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Er war der Sohn des Schauspielers, Sängers, Regisseurs und Drehbuchautors Hubert Marischka und dessen zweiter Ehefrau, der Kostümbildnerin Lilian „Lilly“ Karczag, Tochter des Theaterdirektors Wilhelm Karczag. Sein Halbbruder Franz Marischka und sein Onkel Ernst Marischka waren ebenfalls beim Film tätig.
Da seine Mutter nur als „Halbjüdin“ galt und er selbst somit nur als „Vierteljude“, war er nach dem „Anschluss Österreichs“ weniger von den Nürnberger Gesetzen betroffen als sein Bruder Franz, der als Halbjude klassifiziert wurde.
Seine erste Arbeit beim Film war die Regie-Assistenz bei Willi Forsts 1942 erschienenem Film Wiener Blut. Von 1943 bis Ende des Krieges saß er als Widerstandskämpfer in Gestapo-Haft. Von seinem Vater für tot gehalten, tauchte er bei Kriegsende in einem französischen Gefangenenlager in Chartres auf.
Erst 1949 folgte seine zweite Regie-Assistenz, diesmal bei Gustav Ucickys Der Seelenbräu. 1950 wirkte er erstmals an einem Drehbuch mit für den damaligen Skandalfilm Die Sünderin von Willi Forst. 1951 debütierte er dann als Regisseur mit dem Film Der fidele Bauer. Ein früher Karrierehöhepunkt entstand in der Zusammenarbeit mit O. W. Fischer für die Filme Hanussen, Peter Voß, der Held des Tages und Mit Himbeergeist geht alles besser.
In den 60er Jahren kam jedoch seine Karriere schon fast zum Erliegen. Während der Welle der Karl-May-Filme dieser Zeit konnte Marischka, der als Karl-May-Experte galt, zwar an einigen Drehbüchern mitarbeiten, erhielt aber keinen Regieauftrag. Als es ihm nicht gelang, den Produzenten Artur Brauner zu gewinnen, produzierte er mit seinem Bruder Franz Das Vermächtnis des Inka selbst und übernahm die Regie. Das aufwändige Projekt geriet jedoch zu einem Misserfolg.
Anfang der 70er kehrte er dann als schwergewichtiger Schauspieler zum Film zurück. In deutschen wie in internationalen Produktionen spielte er oft hartherzige, toughe Geschäftsleute oder hohe Chargen von Wirtschaft, Polizei und Justiz.
In den neunziger Jahren war er in zwei durchgehenden Serienrollen präsent: Im Bergdoktor als Zirngiebel und als Bürgermeister und Sägewerksbesitzer Franz (später Georg) Walzinger in Forsthaus Falkenau. Außerdem hatte er mehrere Gastauftritte in den verschiedensten TV-Serien wie Ein Schloß am Wörthersee, SOKO 5113, Jörg Preda berichtet , Paul Temple u.a. Als Charakterdarsteller war er 1984 in einer Nebenrolle in Eine blassblaue Frauenschrift von Axel Corti (nach der Novelle von Franz Werfel) zu sehen, wo er einen hinterhältig-verlogenen Beamten des Wiener Unterrichtsministeriums verkörperte.
Verheiratet war er mit der Schauspielerin Ingeborg Schöner, mit der er zwei Töchter hat. Georg Marischka liegt auf dem Nordfriedhof in München begraben (Grab Nr. 115-U-18).
Filmografie als Schauspieler
- 1972: Fremde Stadt (Regie: Rudolf Thome)
- 1972: Strohfeuer (Regie: Volker Schlöndorff)
- 1974: La dernière carte (Regie: Marcel Cravenne)
- 1974: Die Akte Odessa (Regie: Ronald Neame)
- 1974: Das blaue Palais: Der Verräter (Regie: Rainer Erler)
- 1974: Härte 10 (Serie) (Regie: Gordon Flemyng)
- 1975: Les grands détectives (Serie)
- 1975: Paul Gauguin (Regie: Roger Pigaut)
- 1975: Das ganz große Ding (Regie: René Clément)
- 1975: Quartett Bestial (Regie: Jacques Rouffio)
- 1976: Der Gute und die Bösen (Regie: Claude Lelouch)
- 1976: Lieb Vaterland magst ruhig sein (Regie: Roland Klick)
- 1976: Die 21 Stunden von München (Regie: William A. Graham)
- 1978: The Boys from Brazil (Regie: Franklin J. Schaffner)
- 1979: Tatort: Ende der Vorstellung
- 1980: Tatort: Spiel mit Karten (Regie: Wolf Dietrich)
- 1981: Mein Freund, der Scheich (Regie: Rainer Erler)
- 1981: Ferry oder Wie es war (Regie: Axel Corti)
- 1981 Wie der Mond über Feuer und Blut - Das erste Regierungsjahr Maria Theresias (Regie: Axel Corti)
- 1982: An uns glaubt Gott nicht mehr (Regie: Axel Corti)
- 1983: Der Trotzkopf
- 1983: Monaco Franze (Serie) (Regie: Helmut Dietl, Franz Geiger)
- 1983: Am Ufer der Dämmerung (Regie: Jochen Richter)
- 1984: Annas Mutter (Regie: Burkhard Driest)
- 1984: Die Story (Regie: Eckhart Schmidt)
- 1984: Eine blaßblaue Frauenschrift (Regie: Axel Corti)
- 1985: Via Mala (Mehrteiler) (Regie: Tom Toelle)
- 1985: Das Wunder (Regie: Eckhart Schmidt)
- 1986: Schloßherren (Serie) (Regie: Reinhard Schwabenitzky)
- 1986: Rette mich, wer kann (Serie) (Regie: Franz Geiger)
- 1986: Kir Royal (Fernsehserie) (Regie: Helmut Dietl)
- 1988: Der Vorhang fällt (Regie: Walter Davy)
- 1988: Ein naheliegender Mord (Regie: Oliver Storz)
- 1988: Zärtliche Chaoten II (Regie: Holm Dressler)
- 1988: Ein Denkmal wird erschossen (Regie: Thomas Engel)
- 1988: Der Zug (Regie: Damiano Damiani)
- 1989: Reporter (Serie)
- 1989: Die schnelle Gerdi (Regie: Michael Verhoeven)
- 1989: Der Rosengarten (Regie: Fons Rademakers)
- 1989-99: Forsthaus Falkenau (Serie)
- 1991: Cerro Torre: Schrei aus Stein (Regie: Werner Herzog)
- 1992: Schtonk! (Regie: Helmut Dietl)
- 1992-98: Der Bergdoktor (Serie)
- 1992: Tücken des Alltags (Serie)
- 1993: Mein Freund, der Lipizzaner (Regie: Franz Antel)
- 1993: Der Fall Lucona (Regie: Jack Gold)
- 1993: Grüß Gott, Genosse (Regie: Manfred Stelzer)
- 1996: Willi und die Windzors (Regie: Hape Kerkeling)
- 2000: Der Elefant in meinem Bett (Regie: Mark Schlichter)
- 2000: Die Verbrechen des Professor Capellari: Das Traumhaus (Regie: Klaus Emmerich)
Filmografie als Regisseur
- 1951 - Der fidele Bauer
- 1953 - Einmal keine Sorgen haben
- 1955 - Hanussen (Co-Regie: O. W. Fischer)
- 1958 - Die Sklavenkarawane (Co-Regie: Ramón Torrado)
- 1959 - Peter Voß, der Held des Tages
- 1960 - Mit Himbeergeist geht alles besser
- 1961 - Es muss nicht immer Kaviar sein (nicht genannt, Regie: Géza von Radványi)
- 1961 - Diesmal muß es Kaviar sein (nicht genannt, Regie: Géza von Radványi)
- 1962 - Streichquartett
- 1962 - Axel Munthe - Der Arzt von San Michele (Regie begonnen, beendet wurde der Film unter der Regie von Giorgio Capitani und Rudolf Jugert)
- 1963 - Das tödliche Patent
- 1966 - Das Vermächtnis des Inka
- 1967 - Hulla di Bulla
- 1971 - Gestrickte Spuren (Zweiteiliger Kriminalfilm)
- 1972 - Plonk
- 1975 - Zwei Finger einer Hand
- 1979 - Tatort - Ende der Vorstellung
Filmografie als Drehbuchautor
- 1951 - Die Sünderin (Regie: Willi Forst)
- 1953 - Einmal keine Sorgen haben
- 1958 - Die Sklavenkarawane
- 1959 - Ein Sommer, den man nie vergißt (Regie: Werner Jacobs)
- 1964 - Der Schut (Regie: Robert Siodmak)
- 1965 - Der Schatz der Azteken (Regie: Robert Siodmak)
- 1965 - Die Pyramide des Sonnengottes (Regie: Robert Siodmak)
- 1966 - Das Vermächtnis des Inka
- 1972 - Plonk
Filmografie als Regie-Assistent
- 1942 - Wiener Blut (Regie: Willi Forst)
- 1951 - Die Sünderin
- 1952 - Im weißen Rößl (Regie: Willi Forst)
Literatur
- Franz Zwetschi Marischka: Immer nur lächeln. Geschichten und Anekdoten von Theater und Film. Wien: Amalthea, 2001; ISBN 978-3-85002-442-6.
Weblinks
- Georg Marischka in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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- Geboren 1922
- Gestorben 1999
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