Hulst

Hulst
Gemeinde Hulst
Flagge der Gemeinde Hulst
Flagge
Wappen der Gemeinde Hulst
Wappen
Provinz Zeeland Zeeland
Bürgermeister Jan-Frans Mulder
Sitz der Gemeinde Hulst
Fläche
 – Land
 – Wasser
251,01 km²
201,48 km²
49,53 km²
CBS-Code 0677
Einwohner 27.720 (31. Dez. 2010[1])
Bevölkerungsdichte 110 Einwohner/km²
Koordinaten 51° 17′ N, 4° 2′ O51.2833333333334.0333333333333Koordinaten: 51° 17′ N, 4° 2′ O
Vorwahl 0114
Postleitzahlen 4561
Website www.gemeentehulst.nl
Lage von Hulst in den Niederlanden
Ansicht von Südwesten
Ansicht von Südwesten

Hulst ( anhören?/i) ist eine niederländische Gemeinde der Provinz Zeeland und hatte am 31. Dezember 2010 laut Angabe des CBS 27.720 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Wirtschaft

Die Gemeinde bestreicht den östlichen Teil der Region Zeeuws Vlaanderen nahe der belgischen Grenze; die belgische Stadt Antwerpen ist nur 22 km entfernt. Hulst bezeichnet sich selbst als die „flämischste Stadt der Niederlande“.

Die Straße N60, vom neuen Westerscheldetunnel zur N49 in Belgien (Antwerpen - Zelzate - Brügge) und weiter nach Sint-Niklaas führt im Kreis um die Stadt Hulst herum.

In Hulst blüht der Handel. Versandhäuser wie Neckermann Versand haben dort eine Filiale. Auch die Landwirtschaft und der Tourismus sind von Bedeutung.

Orte

In der Gemeinde Hulst liegt neben der Stadt mit ihren 10.650 Einwohnern noch folgende Dörfer (zwischen Klammern die etwaige Einwohnerzahl):

  • Clinge, an der belgischen Grenze (2.550)
  • Heikant (1.150)
  • Kloosterzande (3.300)
  • Nieuw Namen, ebenfalls ein Grenzdorf (1.100)
  • Sint Jansteen (3.200)
  • Vogelwaarde (1.950).

Orte mit weniger als 1000 Einwohnern sind: Graauw, Paal, Zandberg, Kruispolder, Hengstdijk, Kapellebrug, Kuitaart, Lamswaarde, Ossenisse, Terhole und Walsoorden.

Geschichte

Hulst erhielt 1180 Stadtrechte von flämischen Grafen Philipp von Elsass. Die Bevölkerung der Region beschäftigte sich im Mittelalter mit der Salzgewinnung: es wurde Torf ausgegraben, welcher durch die Meeresnähe salzhaltig war; als der Torf verbrannt war, blieb das Salz zurück. Auch Flachs wurde, unter anderem beim heutigen Dorf Heikant, damals wie heute angebaut. Hulst entwickelte sich zu einer bedeutenden Festungs- und Hafenstadt, wo unter anderem mit Laken gehandelt wurde.

Inzwischen war auf einer kleinen Düne, im Mundart „kling“, das Dorf Clinge entstanden. Im Spätmittelalter gab es oft Streitigkeiten zwischen den Grafen von Flandern und den großen Städten dort, wie Gent. Die Hulster standen meistens auf der Seite des Grafen. Das hatte Ende des 15. Jahrhunderts einmal zur Folge, das Truppen der Stadt Gent Hulst einmal einnahmen und vorübergehend besetzten.

Hulst lag im Achtzigjährigen Krieg zunächst (mit einer kurzen Unterbrechung 1591 - 1595) im Gebiet der Katholiken. Die spanischen Erzherzogen Albrecht und Isabella versahen es zwischen 1615 und 1621 mit Festungsanlagen. Der holländische Feldherr Friedrich Heinrich eroberte es jedoch 1645. Das hatte die Einkreisung und Blockierung der Schelde und Antwerpens zur Folge. Die wirtschaftliche Entwicklung von Hulst wurde, da es stark auf Flandern gerichtet war, stark beeinträchtigt. Als 1795 der Hafen geschlossen wurde (der Wasserlauf zur Schelde war so verlandet, dass keine Schiffe mehr hindurchfahren konnten), trat Armut ein. Erst als im 20. Jahrhundert bessere Straßen gebaut wurden, und nach 1950 der Tourismus sich entwickelte, kam der Wohlstand wieder zurück.

Das Dorf St. Jansteen hieß im Mittelalter Sint-Jan ter Steene. Dort stand ein Steen (ein Steinbau, vielleicht ein Schloss oder Turm), und das Dorf war bis 1795 eine Herrlichkeit, von einem Freiherrn verwaltet.

Die ganze Region war bis zum 16. Jahrhundert besät mit Refugien und „uithoven“ (Ausweichhäuser beziehungsweise Bauernhöfe) der großen Klöster Flanderns, unter anderem Ter Doest. Auch in Hulst selbst bauten die Mönche derartige Häuser.

Sehenswürdigkeiten

Stadtmühle
  • Die 3 km langen Stadtmauern stammen aus der Zeit des Achtzigjährigen Krieges. Man kann über die Festungwälle rund um die Stadt spazieren.
  • Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört ebenfalls die St. Willibrordus Basilika, die in den Jahren 1200 bis 1534 gebaut wurde. Der Turm der Kirche wurde nach einem Brand im Jahr 1562 wiederaufgebaut, desgleichen nach einem Brand im Jahr 1663, wiederum nach dem Jahr 1724 wegen seiner Baufälligkeit und erneut im Jahr 1957 nach der kriegsbedingten Zerstörung aus dem Jahr 1944. Den Titel einer Basilika erhielt die Kirche im Jahr 1935.
  • Hulst hat ein interessantes Heimatmuseum (De 4 Ambachten) in einem alten „refugiehuis“ (Refugium, klösterlichen Ausweichhaus).[2]
  • In Hulst kann man im lebhaften Stadtzentrum gut Einkäufe machen.
  • Im Zusammenhang mit der Erinnerung an Reineke Fuchs werden im Sommer viele kulturelle Veranstaltungen durchgeführt.
  • Im Norden der Gemeinde gibt es die Watten des „ertrunkenen Landes von Saeftinghe“, ein Naturgebiet am Scheldeufer.
  • In Clinge werden noch Holzschuhe gemacht.

Trivia

Das Märchen vom Reinecke Fuchs hat vermutlich seinen Ursprung in Hulst. Es wurde Ende des 12. Jahrhunderts unter dem Titel „Van den vos Reynaerde“ geschrieben.

Töchter und Söhne der Gemeinde

Städtepartnerschaft

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 29. März 2011Centraal Bureau voor de Statistiek, Niederlande
  2. für eine Beschreibung der Sammlung (nur auf Niederländisch abrufbar): siehe die Webseite der Gemeinde → Cultuur → Musea

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