Hummelsbüttel

Hummelsbüttel
Lage des Stadtteils

Hummelsbüttel

Lage des Bezirks

Wandsbek

Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Wandsbek
Fläche: 9,2 km²
Einwohner: 17.057 (2005)
Bevölkerungsdichte: 1865 Einwohner je km²
Vorwahl: 040
Geographische Lage: 53° 38' 52″ n. Br.
10° 2' 29" ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HH

Hummelsbüttel ist ein Stadtteil von Hamburg im Bezirk Wandsbek. Hummelsbüttel gehört zusammen mit Poppenbüttel, Sasel und Wellingsbüttel zum Ortsamtsgebiet Alstertal.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Nachbargemeinden

Hummelsbüttel grenzt im Westen an Langenhorn und Fuhlsbüttel, im Norden an Norderstedt und im Osten an Poppenbüttel. Die Südgrenze wird durch die Alster gebildet.

Geschichte

Das Dorf Hummelsbüttel wurde urkundlich 1319 als Humersbotle erstmals erwähnt. Der Ortsname deutet jedoch schon auf einen früheren Bestand. So wird ein gewisser hier ansässiger Hunmar - ein Name, der erstmals im 8.Jh. erwähnt wird - als Namensgeber angenommen. Für die Mitte des 13.Jh. sind Handelsgeschäfte mit Korn belegt. Und ein Lambertus de Hummersbutle wird 1253 und 1266 erwähnt.

Zur Endung siehe -büttel. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert gehörte Hummelsbüttel dem Kloster Harvestehude. Mit der Reformation kam es 1528 zur Grafschaft Holstein-Pinneberg. Nachdem die Grafen 1640 ausstarben fiel das Dorf mit der Pinneberger Herrschaft an Dänemark. Seit dem 17. Jahrhundert wandelte sich Hummelsbüttel durch die Ansiedlung von Ziegeleien, die den gesteigerten Bedarf des nahen Hamburg befriedigten, weg vom reinen Bauerndorf.

1841 wurde (am heutigen Grützmühlenweg) eine Grützmühle erbaut, die ihren Betrieb allerdings bereits 1862 wieder einstellte. Das Gebäude wurde 1962 abgebrochen und im Museumsdorf Volksdorf wieder aufgebaut. Mit Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen 1867 wurde Hummelsbüttel in den neugebildeten Kreis Stormarn eingegliedert. Die Einführung der preußischen Kommunalverfassung 1889 ordnete es dem Amtsbezirk Poppenbüttel zu. 1938 wurde es aufgrund des 1937 beschlossenen Groß-Hamburg-Gesetzes nach Hamburg eingemeindet.

Seit den 1950er-Jahren erlebte Hummelsbüttel eine völlige Veränderung seiner bislang dörflichen Struktur, besonders durch den Bau der Großsiedlungen Lentersweg und Tegelsbarg in den 1970er-Jahren (teilweise in Poppenbüttel belegen). Die letzte Dampfziegelei stellte ihren Betrieb 1968 ein. Seit dem Bau der Hochhäuser im ehemaligen Ortskern, der nun Hummelsbüttler Markt heißt, obwohl es in Hummelsbüttel nie einen Markt gegeben hat, ist kaum noch erkennbar, dass es sich um ein echtes Bauerndorf gehandelt hat. Die Vernichtung zweier markanter, althummelsbüttler Gebäude durch Brände trug auch dazu bei. Das eine war ein sehr langgestrecktes Reetdachhaus, am alten Dorfplatz gelegen, in dem sich ehemals der Dorfgasthof befunden hatte. Das andere war das älteste Haus Hummelsbüttels von 1672, ebenfalls mit Reetdach und zu allem Unglück grade frisch renoviert. Hummelsbüttel hat aber immer noch eine Feldmark, die von drei Landwirten bewirtschaftet wird. Sie wird vom Straßenzug des Ring 3 im Süden, dem Raakmoor im Westen, der Großsiedlung Tegelsbarg im Osten und der Grenze zum Norderstedter Stadtteil Glashütte im Norden begrenzt. Die Feldmark, das Raakmoor und der im nördlichsten Zipfel gelegene ehemalige Müllberg mit dem Hummelsee genannten ehemaligen Baggerteich sind ein beliebtes Naherholungsgebiet. Vom 76 Meter hohen Berg hat man eine herrliche Aussicht auf die Skyline von Hamburg bis hin zu den Harburger Bergen und weit in die schleswig-holsteinischen Kreise Segeberg und Stormarn hinein.

Sehr markant sind bis heute die erhaltenen Grenzsteine aus dänischer Zeit. In den Straßen Gnadenbergweg, Kurzer Kamp und Ohkamp sind die etwa 1,20 Meter hohen Granitstelen mit dänischem Königswappen zu sehen. Eine steht sogar noch ganz im Norden an der Grenze zu Glashütte.

Einwohnerentwicklung

  • 1937: 1.900
  • 2002: 17.454
  • 2004: 17.081
  • 2005: 17.057

Politik

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Hummelsbüttel zum Wahlkreis Alstertal-Walddörfer.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

Am Gymnasium Hummelsbüttel an der Hummelsbüttler Hauptstraße kann das Abitur abgelegt werden. Am Poppenbüttler Stieg gibt es eine Haupt- und Realschule. Reine Grundschulen befinden sich in der Flughafenstraße und am Grützmühlenweg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Naturdenkmäler

In der ehemaligen Sievertschen Tongrube in Hummelsbüttel sind marine und limnische Ablagerungen der Holstein-Warmzeit erhalten geblieben.

Sport

Der Hummelsbüttler Sport-Verein spielte in den 1980er-Jahren in der Fußball-Oberliga-Nord, der damals dritthöchsten deutschen Spielklasse.

Besonders im Tischtennis ist der Oberalster VfW erfolgreich. Die Damen-Mannschaft spielte in den 1970er-Jahren in der ersten Bundesliga (derzeit Oberliga Nord), die Herren-Mannschaft spielte zuletzt in der Saison 2004/05 in der zweiten Bundesliga (derzeit in der Regionalliga Nord). Spielort ist die vereinseigene Sporthalle am Hermann-Ruge-Weg an der Grenze zu Fuhlsbüttel.

Im Alstertal, an der Alten Landstraße, liegen die Sportplätze des UHC (Uhlenhorster Hockey Club). Die Hockeymannschaften spielen regelmäßig um deutsche Meisterschaften mit und es finden Tennisturniere mit internationaler Beteiligung statt.

Literatur

  • Hummelsbüttel und Poppenbüttel, Armin Clasen und Dr.Walter Rehders, Christians Hamburg 1938

Weblinks

53.6477310.041497Koordinaten: 53° 39′ N, 10° 2′ O


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