Hamburg-Farmsen-Berne

Hamburg-Farmsen-Berne
Wappen von Hamburg

Farmsen-Berne
Stadtteil von Hamburg

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Koordinaten 53° 36′ 23″ N, 10° 7′ 11″ O53.60638888888910.119722222222Koordinaten: 53° 36′ 23″ N, 10° 7′ 11″ O
Fläche 8,3 km²
Einwohner 33.315 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte 4014 Einwohner/km²
Postleitzahl 2….
Vorwahl 040
Bezirk Wandsbek
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Farmsen-Berne ist ein Stadtteil von Hamburg im Bezirk Wandsbek und besteht aus den Ortsteilen Farmsen und Berne.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Grenzstein am Sonnenweg (1831)
Stadt Hamburg /Gut Wandsbek[1]

Farmsen-Berne grenzt nördlich an Volksdorf, östlich an Rahlstedt, Südlich an Tonndorf, südöstlich an Wandsbek, westlich an Bramfeld und nordwestlich an Sasel.

In Farmsen wurde der Lehm und Ton des Bodens seit Jahrhunderten für die Ziegelherstellung genutzt, zahlreiche Teiche zeugen von aufgegebenen Tongruben, einer davon bildet heute das Strandbad Farmsen.

Den Stadtteil durchfliesst die kleine Berner Au, die hinter einer Aufstauung im Kupfermühlenteich in die Wandse mündet. Hier stand seit dem sechzehnten Jahrhundert eine Mühle zur Herstellung von Kupfer- und Messingblechen und Drähten.

Geschichte

Die Orte Farmsen und Berne wurden beide erstmals 1296 urkundlich erwähnt. Sie gehörten zu den Hamburger Walddörfern. Farmsen war dabei als Vermerschen eingetragen, abgeleitet von Fridumareshusen oder Fridumaresheim, das auf die Gründung durch einen fränkischen Siedler namens Fridumar verweist. Der Name Berne hingegen ist von der Berner Au, dem hier fließenden Bach, als Baren abgeleitet, und hat die Bedeutung von „Bachlauf“.[2]

Das Gut Berne gehörte seit 1375 dem Hospital St. Georg das es später in das Hamburger Territorium einbrachte.[3] Es wurde ab 1600 als Sommerresidenz und Gästehaus des Hamburger Senats benutzt.

1576 erwarb Hamburg alle Ländereien Farmsens. 1899 wurde das Staatsgut Farmsen und 1902 das Werk- und Armenhaus eröffnet.

Die Trabrennbahn Farmsen machte 1911 den Ort in Deutschland bekannt und wurde somit zu einem Anziehungspunkt auch über die Dorfgrenzen hinaus.

Die Abseitslage von Hamburg oder Wandsbek endete 1920, als die Walddörferbahn von Barmbek bis Volksdorf ihren Betrieb aufnahm. Nach dem Vorbild der Gartenstadt Wandsbek entstand 1920 auch die Siedlung Berne durch die Baugenossenschaft Gartenstadt Berne.

Bis zum 1. April 1937 war Farmsen-Berne eine Enklave zwischen preußischem Gebiet; siehe Groß-Hamburg-Gesetz. Die Verwaltung erfolgte bis 1830 durch die Landherrenschaft der Walddörfer, danach durch die Landherrenschaft der Geestlande. Nach 1945 verlor Farmsen seinen dörflichen Charakter durch die Errichtung von Siedlungen, die viele neue Mitbürger nach sich zog. Zwischen „Am Luisenhof“ und August-Krogmann-Straße entstand 1953 bis 1954 die „Gartenstadt Farmsen“ nach Entwürfen von Otto Gühlk und Hans Bernhard Reichow. 2003 wurde sie in die Denkmalliste eingetragen[4].

Der Stadtteil Farmsen-Berne, der bis dahin zum Kerngebiet des Bezirks Wandsbek gehört hatte, wurde nach der Auflösung der Ortsdienststelle Farmsen-Berne im Jahre 2003 in den Ortsamtsbereich Walddörfer eingegliedert. Diese Zugehörigkeit endete allerdings bereits 2008 mit der Auflösung der Ortsämter im Zuge der Bezirksverwaltungsreform.

Bildung

Das Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein hat für das Jahr 2005 im Stadtteil Farmsen-Berne sieben Grundschulen und fünf weiterführende Schulen ermittelt[5].

Grundschulen

Schule Lienaustraße

Der Stadtteil Farmsen-Berne hat acht Grundschulen mit den Klassenstufen 1-4. Dabei unterscheiden sich allerdings die Lehrformen, teilweise sind die Grundschulstufen in Gesamt- oder Kooperativschulen integriert: die August-Hermann-Francke-Schule (Hamburg), die Erich-Kästner-Gesamtschule, die Gyula-Trebitsch-Schule (ehemals Kooperative Schule Tonndorf, die Umbenennung erfolgte 2011), die Katholische Schule Farmsen, die Rudolf Steiner Schule Wandsbek (1985 nach Farmsen umgezogen), die Schule Surenland Hamburg, die Schule Traberweg und die von Fritz Schumacher entworfene Schule Lienaustraße.

Weiterführende Schulen

Neben den sieben Grundschulen hat der Stadtteil Farmsen-Berne fünf weiterführende Schulen, deren Grundschulzweige teilweise schon im Kapitel Grundschulen genannt wurden: die Erich-Kästner-Gesamtschule, die Gyula-Trebitsch-Schule, das Gymnasium Farmsen, die Rudolf Steiner Schule Hamburg-Wandsbek sowie die Schule Surenland.

Sonderschule

1975 zog die Schule Tegelweg (gegründet 1958 als Sonderschule Eppendorfer Landstraße, Volksschule für spastisch Gelähmte) aus der Eppendorfer Landstraße nach Farmsen. Die Schule Tegelweg nimmt Kinder und Jugendliche auf, die durch eine körperliche Behinderung in ihrer Bewegungsfähigkeit, ihrer seelischen Entwicklung oder ihrer Lernfähigkeit schwerwiegend beeinträchtigt sind und aus diesem Grund in einer allgemeinen Schule keine angemessene Förderung erfahren könnten.

Kindertageseinrichtungen

Zudem gibt das Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein für 2005 23 Kindergärten und Kindertageseinrichtungen im Stadtteil Farmsen-Berne an.

Sonstige Bildungseinrichtungen

Bücherhalle Farmsen

In Farmsen finden sind in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle Farmsen (Linie U1 des Hamburger Verkehrsverbundes) gleich zwei größere Bildungseinrichtungen: das Zentrum Ost der Volkshochschule Hamburg im Berner Heerweg und das Berufsförderungswerk Hamburg in der August-Krogmann-Straße.

In direkter Nachbarschaft zur Erich-Kästner-Gesamtschule befindet sich die Berufliche Schule Farmsen G 16, eine staatliche Schule für Technik und Medien.

Eine Zweigstelle der Hamburger Öffentliche Bücherhallen liegt am Rahlstedter Weg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauten

Gutshaus Berne
Beamtenhäuser
Karl-Schneider Halle
Rentenversicherung Nord

Gutshaus Berne

Im Berner Park liegt das ehemalige Gutshaus Berne (ca. 1890)

Beamtenhäuser

Das ehemalige Werk- und Armenhaus wurde 1904-1911 errichtet. Für die Leitung der Einrichtung wurden gegenüber die Beamtenhäuser an der August-Krogmann-Straße errichtet, die als Beispiele des Heimatstils gelten. [6]

Karl-Schneider-Halle

Hinter der Volkshochschule liegt die Sporthalle und Aula für die Farmsener Volksschule von Karl Schneider (1928), die als ein Beispiel der Vorkriegsmoderne gilt. [6]

Rentenversicherung Nord

Im südlichen Teil der ehemaligen Trabrennbahn wurde das Verwaltungsgebäude der Deutschen Rentenversicherung Nord 1992-1997 von den Architekten Prof. Laage, Nies, Praasch und Sigl errichtet.[6]

Sport

In Farmsen befindet sich die einzige Indoor-Eissporthalle Hamburgs.

Das Strandbad Farmsen entstand 1928 aus einer ehemaligen Tongrube.[7]

Die Trabrennbahn, 1911 gegründet, stellte bereits 1976 ihren Betrieb ein [8], danach erfolgte nur noch eine gelegentliche Nutzung für andere Sportveranstaltungen. Das Gelände wurde 1995-1997 mit Wohnungen bebaut.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Gebiet hat nur wenig produzierendes Gewerbe. Am Bahnhof Farmsen befindet sich ein zweistöckiges Einkaufszentrum, das 2009 erweitert wurde, sowie ein kleines Gewerbegebiet.

Verkehr

Verkehrsanbindungen bestehen durch die U-Bahnlinie U1 der Hamburger Hochbahn AG. Es gibt drei Haltestellen, Trabrennbahn im Süden, Farmsen in der Mitte und Berne im Norden. Der U-Bahnhof Farmsen ist viergleisig ausgebaut und hat einen Betriebsbahnhof und Abstellgleise, er ist bei einzelnen Zügen der Endbahnhof der Strecke U1.

Der Ortsteil Berne wird durch den Ring 3 durchschnitten, der hier pro Richtung teilweise nur eine Fahrbahn hat. Der Friedrich-Ebert-Damm führt in die Innenstadt.

Politik

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Farmsen-Berne zum Wahlkreis Bramfeld-Farmsen-Berne. Die Bürgerschaftswahl 2011 führte zu folgendem Ergebnis[9]:

  • SPD 55,8% (+18,8)
  • CDU 19,9% (-22,4)
  • GAL 7,6% (+1,1)
  • Die Linke 6,1% (-1,0)
  • FDP 5,1% (+1,3)
  • Übrige 5,5% (+2,2)

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste
  2. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 40
  3. Hermann Hipp, Freie und Hansestadt Hamburg - Geschichte Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster, DuMont Buchverlag, Köln 1989, ISBN 3-7701-1590-2, S. 475
  4. http://www.hamburg.de/contentblob/201404/data/denkmalliste-gesamt.pdf
  5. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Stadtteil-Datenbank, Stand 31. Dezember 2005 (lt. Melderegister); abgerufen am 29. August 2007.
  6. a b c Ralf Lange, Architektur in Hamburg - der große Architekturführer, Junius-Verlag, Hamburg, 2008, ISBN 978-3-88506-586-9, G 31
  7. Homepage des Strandbades abgerufen 16. Mai 2010
  8. Geschichte des Trabsports abgerufen 15. Mai 2010
  9. http://wahlen-hamburg.statistik-nord.de/frameset.php?file=status_karte&wahl=77&frame=true

Weblinks

 Commons: Hamburg-Farmsen-Berne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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