Hypochlorige Säure

Hypochlorige Säure
Strukturformel
Struktur von Hypochloriger Säure
Allgemeines
Name Hypochlorige Säure
Andere Namen

Unterchlorige Säure

Summenformel HClO
CAS-Nummer 7790-92-3
PubChem 24341
Kurzbeschreibung

schwach grüngelb gefärbte, chlorkalkartig riechende Substanz, die nur in wässriger Lösung beständig ist.[1]

Eigenschaften
Molare Masse 52,46 g·mol−1
pKs-Wert

7,54[2]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche nicht möglich

Hypochlorige Säure (veraltet Unterchlorige Säure) HClO, ist eine farblose (konzentrierte Lösungen sind durch Dichloroxid schwach gelb gefärbt[2]), chlorkalkartig riechende, nur schwach dissoziierende Säure. Sie wirkt bleichend und oxidierend.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Sie wird durch Einleiten von Chlor in Wasser und gleichzeitiger Beseitigung der entstehenden Salzsäure durch Quecksilberoxid hergestellt[2].

Zuletzt kann chloridfreie Hypochlorige Säure durch Reaktion von Dichloroxid mit Wasser hergestellt werden.[4]

\mathrm{Cl_2O + H_2O \longrightarrow 2 \ HClO}

Eigenschaften

Die Säure ist unbeständig und nur in wässriger Lösung herstellbar. Selbst in geringen Konzentrationen neigt sie zur Disproportionierung zu Chlorsäure und Salzsäure.

Die Salze und Ester der Hypochlorigen Säure heißen Hypochlorite.

Verwendung

Desinfektion von Badewasser in Schwimmbädern, zum Beispiel bei der Langzeitchlorung mit Trichlorisocyanursäuretabletten (TCCS), welche langsam mit dem Beckenwasser zu Cyanursäure und Hypochloriger Säure reagieren. In seltenen Fällen wird Hypochlorige Säure auch zur Trinkwasseraufbereitung eingesetzt.

Sicherheitshinweise

Hypochlorige Säure ist zwar nur eine schwache Säure; sie kann allerdings durch ihre starke Oxidationswirkung dennoch Reizungen der Haut und sogar Verätzungen verursachen. Bei ihrem Zerfall entstehen stark ätzende Stoffe, wie Chlorsäure und Salzsäure, die organisches Gewebe innerhalb kürzester Zeit gänzlich abtöten oder sogar vollkommen zersetzen können. Zu beachten ist, dass Hypochlorige Säure niemals zur Oxidation von Alkoholen eingesetzt werden darf, da sie mit ihnen durch Veresterung hochexplosive Alkylhypochlorite bilden können. Mit Ammoniak bildet sich das explosive Stickstofftrichlorid[2].

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag zu CAS-Nr. 7790-92-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. August 2007 (JavaScript erforderlich).
  2. a b c d Holleman/Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1.
  3. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., Band 1, Academic Press 1963, S. 308-9.

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