- Idokras
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Vesuvian Vesuvian aus Asbestos Chemische Formel Ca19(Mg,Fe+2,Ti)4Al9[(OH,F)10|(SiO4)10|(Si2O7)4] Mineralklasse Silikate, Germanate - Gruppensilikate (Sorosilikate)
VIII/C.26-10 (nach Strunz)
58.2.4.1 (nach Dana)Kristallsystem tetragonal Kristallklasse tetragonal-dipyramidal Farbe grün, gelb, hellblau, violett, braun, farblos Strichfarbe weiß Mohshärte 6 bis 7 Dichte (g/cm³) 3,32 bis 3,47 Glanz Glasglanz, Fettglanz, matt Transparenz durchsichtig bis durchscheinend Bruch uneben bis muschelig, splittrig Spaltbarkeit undeutlich Habitus kurze, prismatische, säulige, tafelige Kristalle; radialstrahlige, körnige, massige Aggregate Häufige Kristallflächen Zwillingsbildung Kristalloptik Brechzahl ω=1,702-1,742 ε=1,698-1,736 Doppelbrechung
(optische Orientierung)Δ=0,004-0,006 ; einachsig negativ Pleochroismus schwach Weitere Eigenschaften Ähnliche Minerale Demantoid, Diopsid, Epidot, Hyazinth, Peridot, Sinhalit Radioaktivität nicht radioaktiv Vesuvian, auch Idokras oder Jewreinowit genannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate, sowie der Abteilung der Gruppensilikate. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca19(Mg,Fe+2,Ti)4Al9[(OH,F)10|(SiO4)10|(Si2O7)4] und entwickelt kurze, prismatische bis säulige oder tafelige Kristalle, aber auch radialstrahlige, körnige, massige Aggregate in grüner, gelber, hellblauer, violetter oder brauner Farbe. Auch farblose Kristalle sind bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Besondere Eigenschaften
Aufgrund wechselnder, chemischer Zusammensetzung zeigt Vesuvian große Schwankungen in seinen physikalischen Eigenschaften. Verschiedentlich wird auch schwacher Pleochroismus beobachtet, der bei grünen Kristallen zwischen gelbgrün und gelbbraun, bei gelben Kristallen zwischen gelb und fast farblos und bei braunen Kristallen zwischen gelbbraun und hellbraun schwankt.
Etymologie und Geschichte
Benannt wurde Vesuvian nach seiner Typlokalität, dem italienischen Vesuv. Eine zweite Bezeichnung ist Idokras (griech. "gemischte Form") als Verweis auf seine gemischten Kristallformen.
Modifikationen und Varietäten
- Californit - grün, wird fälschlicherweise oft als Vesuvian-Jade bezeichnet
- Cyprin - himmelblaue Varietät aus Norwegen
- Egeran - Varietät mit prismatisch-stängeligen Kristallen
Bildung und Fundorte
Vesuvian bildet sich entweder metamorph oder hydrothermal in calciumreichen Gesteinen wie beispielsweise Skarn, Marmor oder Rodingite. In seltenen Fällen entsteht Vesuvian auch in alkalischen, magmatischen Gesteinen. Begleitminerale sind unter anderem Grossular, Wollastonit und Diopsit.
Fundorte sind unter anderem Monzoni in Italien, Asbestos/Quebec in Kanada, Hazlov in Tschechien, Crestmore/Kalifornien und Franklin/New Jersey in den USA
Verwendung als Schmuckstein
Da Vesuvian ein Mineral von mittlerer Härte und geringer Spaltungsneigung ist, wird er gerne als Schmuckstein verwendet. Klare Kristalle erhalten dabei einen Facettenschliff, trübe Varietäten eher einen Cabochonschliff oder werden zu Trommelsteinen verarbeitet.
Aufgrund seiner Farbe kann Vesuvian mit Demantoid, Diopsid, Epidot, Hyazinth, Peridot oder Sinhalit verwechselt werden.
Siehe auch
Literatur
- Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3
Weblinks
- Mineralienatlas:Vesuvian (Wiki)
- Webmineral - Vesuvianite (engl.)
- MinDat - Vesuvianite (engl.)
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