- Brienner Straße
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Brienner Straße Straße in München Brienner Straße mit Blick auf den Karolinenplatz Basisdaten Ort München Ortsteil Maxvorstadt Angelegt 18. Jhd. Anschlussstraßen Nymphenburger Straße Querstraßen Türkenstraße, Barer Straße, Katharina-von-Bora-Straße, Arcisstraße, Luisenstraße, Richard-Wagner-Straße, Augustenstraße Plätze Platz der Opfer des Nationalsozialismus, Karolinenplatz, Königsplatz Bauwerke Palais Moy, Luitpoldblock Nutzung Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr, ÖPNV Die Brienner Straße [briˈɛnɐ] ist neben der Ludwigstraße, der Maximilianstraße und der Prinzregentenstraße die erste der vier städtebaulich bedeutendsten Prachtstraßen Münchens.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Verlauf
Die Brienner Straße beginnt an der Ludwigstraße südlich des Odeonsplatzes und durchzieht die Maxvorstadt in westlicher Richtung. Dabei wird die Brienner Straße zuerst durch den Wittelsbacherplatz, dann durch den Karolinenplatz und schließlich den Königsplatz gegliedert, bis sie in den Stiglmaierplatz mündet. Ihre Verlängerung heißt dann „Nymphenburger Straße“.
Geschichte
Die Brienner Straße existierte vor ihrem Bau schon als Wittelsbachischer Fürstenweg von der Residenz zum Schloss Nymphenburg. Unter König Max I. Joseph wurde eine nördliche Vorstadt projektiert, die seit 1812 Maxvorstadt genannt wird. Karl von Fischer und Friedrich Ludwig Sckell bauten den ehemaligen Fürstenweg zur Pracht- und Hauptstraße aus. Ausgangspunkt war der klassizistisch gestaltete Odeonsplatz, der im Zuge des Baus der Ludwigstraße wenige Meter nach Norden versetzt wurde.
Karl von Fischer versuchte den starren Rasterplan der Maxvorstadt durch Plätze aufzubrechen, die er an Stellen projektierte, an denen quer einfallende Straßen auf den Fürstenweg zuliefen. Vor allem durch Erweiterungen der Brienner Straße selbst wurden diese Plätze geplant. Dadurch entstand eine freie Rhythmisierung der Prachtstraße. Allein der Karolinenplatz bricht hier heraus. Dieser wurde – als erster Platz in München überhaupt – als Strahlenplatz konzipiert. Ebenso wurde an der Stelle, an der der Maximiliansplatz auf die Brienner Straße stieß, ein rechteckiger Platz eingebaut. Hier erforderte der Verlauf der Stadtbefestigung bzw. des Stadtgrabens einen kleinen Knick der Brienner Straße.
Unter Ludwig I. wurde die Brienner Straße weiter ausgebaut und vollendet. Dabei setzte Ludwig I. seine Vorstellungen eines „Isar-Athens“ vor allem am Königsplatz um. Auch seine Vorstellungen von Wohnen und Leben in Verbindung mit Wissenschaft und Natur wurden umgesetzt.
In der NS-Zeit erfuhr die Brienner Straße und die Plätze an ihr entscheidende Veränderungen. Der Ausbau des Braunen Hauses, die Umgestaltung des Königsplatzes und vieles mehr nahmen der Brienner Straße ihren ursprünglichen Charakter. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg änderte sich vor allem ihr Erscheinungsbild zwischen Königsplatz und Stiglmaierplatz.
Nach 1945 wurde durch die Anlage des Oskar-von-Miller-Rings als Teil des Altstadtrings sowie des Platzes der Opfer des Nationalsozialismus oben erwähnter rechteckiger Platz aufgegeben. Der Durchbruch des Altstadtrings in Richtung des 1972 eröffneten Altstadtringtunnels reißt die Brienner Straße vollkommen auf und unterbricht sie.
Der Platz der Opfer des Nationalsozialismus liegt gegenüber dem zerstörten Wittelsbacher Palais, in dem sich das Hauptquartier und das Gefängnis der Gestapo befand, heute das Gelände der Bayerischen Landesbank. Seit Mitte der Achtziger erinnert das Denkmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft, eine von Andreas Sobeck gestaltete Basaltsäule mit einer immer brennenden Flamme hinter einem Stahlgitter, an die Verbrechen die während des NS-Regimes verübt wurden.
Architektur
Die Brienner Straße zwischen Platz der Opfer des Nationalsozialismus/Altstadtring und Karolinenplatz zeigt sich noch am ehesten in ihrer ursprünglichen Gestalt: Freistehende Palais mit eigener Eleganz prägen das Straßenbild. Jenseits des Karolinenplatzes beherrscht die Architektur der 1950er Jahre das Bild.
Bedeutung des Namens
Die Brienner Straße ist nach Brienne-le-Château benannt; in der Schlacht von Brienne kämpften am 29. Januar 1814 alliierte Truppen, darunter ein bayerisches Kontingent, unter Führung von Gebhard Leberecht von Blücher gegen Napoléon Bonaparte. Am Karolinenplatz kreuzt die Barer Straße die Brienner Straße, am östlichen Ende des Königsplatzes mündet die Arcisstraße von Norden ein; auch diese beiden Straßennamen erinnern an Schlachten, in denen bayerische Truppen gegen Napoléon standen. Auf dem Schnittpunkt zwischen Brienner und Barer Straße steht der Obelisk am Karolinenplatz, der an die bayerischen Gefallenen des Russlandfeldzuges Napoléons 1812 erinnert, bei dem Bayern noch auf der Seite Frankreichs gewesen war. Somit sind beide Seiten dieser besonderen Beziehung am Schnittpunkt der Straßenachsen vereint.
Verkehr
Die Brienner Straße ist im ersten Teil bis zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus/Altstadtring eine wichtige Verkehrsader, lenkt sie doch den seit dem Altstadtring sehr verringerten Verkehr der Ludwigstraße auf den westlichen Abschnitt des Altstadtringes. Zwischen Platz der Opfer des Nationalsozialismus/Altstadtring und Königsplatz ist sie weitgehend verkehrsberuhigt. Danach ist die Brienner Straße eine Hauptstraße mit Funktion einer Wohnsammelstraße.
Der öffentliche Nahverkehr ist vor allem durch die Überquerungen der Trambahnlinie 27 (Haltestelle Karolinenplatz), der U-Bahnlinien U2 (U-Bahnhof Königsplatz) und U1 (U-Bahnhof Stiglmaierplatz), sowie durch den U-Bahnhof Odeonsplatz (U3, U4, U5, U6) geprägt.
Sehenswürdigkeiten
- Palais Moy, (Ecke Theatinerstraße, Leo von Klenze 1819)
- Wittelsbacherplatz
- Palais Ludwig Ferdinand (Leo von Klenze 1825)
- Palais Arco-Zinneberg (Leo von Klenze 1824)
- Luitpoldblock (1812 als erstes Gebäude außerhalb der Stadtmauer gebaut von Joseph von Utzschneider (1763 - 1840), Brienner Straße 11
- Almeida-Palais (Jean Baptiste Métivier, 1823/1824)
- Palais Berchem (Brienner Str. 22, Gabriel von Seidl, 1897/1898)
- Haus Böhler (Gabriel von Seidl, 1904/1905)
- Karolinenplatz
- Obelisk (Leo von Klenze, 1833)
- Palais Törring-Seefeld (Karl von Fischer, 1812)
- Königsplatz
- Glyptothek (Leo von Klenze, 1816-1830)
- Staatliche Antikensammlungen (Georg Friedrich Ziebland, 1838-1845)
- Propyläen (Leo von Klenze, 1848-1862)
Öffentliche Einrichtungen
Museen und Ausstellungsorte
- Museum Sammlung Café Luitpold, Eingang im Palmengarten des Café Luitpold, Brienner Straße 11
- Galerie Wimmer, Münchens älteste Kunstgalerie seit 1825, Brienner Straße 7, ggü. Wittelsbacher Platz
Theater
Öffentliche Einrichtungen
Hochschulen
- verschiedene Institute der Ludwig-Maximilians-Universität München
- verschiedene Institute der Technischen Universität München
Literatur
- Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer).
- Kamp, Michael und Rau, Marie: Brienner Straße 7. Die Geschichte eines Münchner Palais. August Dreesbach Verlag, München 2009. ISBN 978-3-940061-28-7
Weblinks
Commons: Brienner Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien48.14511.5675Koordinaten: 48° 8′ 42″ N, 11° 34′ 3″ OPrachtstraßen in MünchenBrienner Straße mit Wittelsbacherplatz, Karolinenplatz und Königsplatz | Ludwigstraße mit Odeonsplatz | Maximilianstraße mit Max-Joseph-Platz | Prinzregentenstraße
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