- Ilka Grüning
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Ilka Grüning (* 4. September 1876[1] in Wien; † 14. November 1964 in Los Angeles) war eine österreichische Schauspielerin.
Sie erschien 17-jährig als Elevin im Berliner Residenz-Theater und hatte sogleich Erfolg in der Titelrolle von August Strindbergs Fräulein Julie. Es folgte 1894 ein Engagement am Schillertheater, dazu kamen Auftritte am Belle-Alliance-Theater, Lessingtheater, Neuen Theater sowie 1896 in Bremen.
Ilka Grüning spielte unter anderem die Julia in Romeo und Julia, Amalie in Die Räuber oder die Königin Anna in Eugène Scribes Das Glas Wasser. Bald war sie auch eine gefragte Stummfilmdarstellerin, meist als Salondame oder in Mutterrollen. Ihr bevorzugtes Metier waren anspruchsvolle Literaturverfilmungen und Historienfilme. Daneben führte sie in den zwanziger Jahren zusammen mit Lucie Höflich in Berlin eine eigene Schauspielschule, die auch Lilli Palmer, Brigitte Horney und 1928 Inge Meysel besuchten.
Nach Hitlers Machtergreifung beschränkte sie sich die folgenden Jahre auf ihre Lehrtätigkeit und emigrierte 1938 in die USA. Mit anderen Emigrantenkollegen wirkte sie hier an mehreren Anti-Nazi-Filmen mit. In dem Filmklassiker Casablanca spielte sie eine Einwanderin, die gerade ihre ersten Englischkenntnisse erworben hat.
Nach dem Krieg kehrte Ilka Grüning 1950 bei einer Gastspielreise nach Europa zurück, wobei sie auch Deutschland besuchte. 1952 stand sie für die schweizerische Produktion Die Venus von Tivoli das letzte Mal bei einem Spielfilm vor der Kamera. Ihren Lebensabend verbrachte sie in den USA.
Filmografie
- 1912: Die Kunst des Schminkens
- 1918: Peer Gynt
- 1919: Maria Magdalena
- 1919: Monica Vogelsang
- 1919: Menschen
- 1919: Rose Bernd
- 1919: Todesurteil
- 1920: Der Abenteurer von Paris
- 1920: Figaros Hochzeit
- 1920: Katharina die Große
- 1920: Weltbrand
- 1920: Die Bestie im Menschen
- 1920: Jenseits von Gut und Böse
- 1921: Die Erbin von Tordis
- 1921: Lotte Lore
- 1921: Die Schuldige
- 1921: Um den Sohn
- 1921: Der Roman der Christine von Herre
- 1921: Das zweite Leben
- 1921: Der Schicksalstag
- 1921: Lady Hamilton
- 1922: Jugend
- 1922: Tiefland
- 1922: Bigamie
- 1922: Der falsche Dimitry
- 1922: Luise Millerin
- 1922: Zwei Welten
- 1922: Nora
- 1922: Phantom
- 1923: Der Schatz
- 1923: Die Austreibung
- 1923: Auferstehung
- 1923: Der Menschenfeind
- 1923: Der rote Reiter
- 1923: Das Geschöpf
- 1924: Die Finanzen des Großherzogs
- 1924: Kaddisch
- 1924: Mater Dolorosa
- 1924: Soll und Haben
- 1924: Gehetzte Menschen
- 1924: Die Liebesbriefe einer Verlassenen
- 1925: Die freudlose Gasse
- 1925: Elegantes Pack
- 1925: Des Lebens Würfelspiel
- 1925: Geheimnisse einer Seele
- 1926: Hallo Caesar
- 1927: Herbstzeit am Rhein
- 1927: Dr. Bessels Verwandlung
- 1928: Dyckerpotts Erben
- 1929: Der rote Kreis
- 1929: Tagebuch einer Verlorenen
- 1929: Melodie des Herzens
- 1932: Hasenklein kann nichts dafür
- 1941: Underground
- 1941: King's Row
- 1941: Dangerousley They Live
- 1942: Friendly Enemies
- 1942: Sabotageauftrag Berlin (Desperate Journey)
- 1942: Iceland
- 1942: Casablanca
- 1943: Madame Curie
- 1943: Bomber's Moon
- 1943: This is the Army
- 1943: The Strange Death of Adolf Hitler
- 1945: Murder in the Music Hall
- 1946: Rendezvous 24
- 1946: Temptation
- 1947: Repeat Performance
- 1947: In der Klemme (Desperate)
- 1947: Brief einer Unbekannten (Letter From an Unknown Woman)
- 1948: A Foreign Affair
- 1948: Words and Music
- 1948: Der Spieler (The Great Sinner)
- 1949: Käpt'n China (Captain China)
- 1950: Der Ehrgeizige (Payment on Demand)
- 1950: Verurteilt (Convicted)
- 1951: Die Faust der Vergeltung (Passage West)
- 1953: Zwiespalt des Herzens / Die Venus von Tivoli
Fußnote
- ↑ Laut filmportal.de und www.exil-archiv.de 1868, laut IMDb 1878. Dazu Kay Weniger in Das große Personenlexikon des Films: „Ilka Grüning starb im November 1964 88-jährig und nicht, wie oft angegeben wird, im Alter von 86 oder gar 96 Jahren“. Das Geburtsdatum 4. September 1876 ist auch laut USA-Steuerakten und nach ihrem kalifornischen Totenschein bestätigt.
Weblinks
- Ilka Grüning in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Ilka Grüning bei www.exil-archiv
- Ilka Grüning bei www.filmportal.de
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