- Phantom (1922)
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Filmdaten Originaltitel Phantom Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1922 Länge 117 Minuten Stab Regie Friedrich Wilhelm Murnau Drehbuch Thea von Harbou, Hans Heinrich von Twardowski Produktion Erich Pommer Musik Leo Spies Kamera Axel Graatkjær, Theophan Ouchakoff Besetzung - Alfred Abel: Lorenz Lubota
- Frida Richard: seine Mutter
- Aud Egede Nissen: Melanie, Lorenz' Schwester
- Hans Heinrich von Twardowski: Hugo, Lorenz' Bruder
- Karl Etlinger: Buchbindermeister Starke
- Lil Dagover: Marie, dessen Tochter
- Grete Berger: Pfandleiherin Schwabe, Lorenz' Tante
- Anton Edthofer: Wigottschinski
- Ilka Grüning: „Baronin“
- Lya de Putti: Melitta, ihre Tochter und Veronika Harlan
- Adolf Klein: Eisenwarenhändler Harlan
- Olga Engl: dessen Frau
- Heinrich Witte: Amtsdiener
Phantom ist ein deutscher Spielfilm von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922. Der Film wird der Stilrichtung des Expressionismus zugerechnet und entstand nach der gleichnamigen Erzählung von Gerhart Hauptmann.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Lorenz Lubota schreibt rückblickend die Geschichte seines Lebens auf: Er ist angestellter Schreiber bei der Stadt, Bücherwurm und Möchtegern-Dichter. Eines Tages auf dem Weg zur Arbeit wird er von einer Pferdekutsche angefahren. Er ist von der Schönheit der Fahrerin, der Tochter Veronika des reichen Eisenwarenhändlers Harlan, betört und jagt ihr fortan nach wie einem Phantom. Lubota gleitet ab in seine eigene, surreale Traumwelt. Seine Gedanken drehen sich nur darum, Veronika nahe zu kommen, er spricht gar bei ihren Eltern vor und macht einen Heiratsantrag. Abgewiesen und gedemütigt vernachlässigt Lubota sein Leben und verliert seine Arbeit.
Zufällig lernt er Melitta kennen, die Veronika zum Verwechseln ähnlich sieht. Er tröstet sich mit ihr, die ihn um sein Geld bringt und für die er bei seiner Tante, der Pfandleiherin Schwabe, unter der falschen Vorgabe bald Tantiemen für seine Gedichtveröffentlichungen zu bekommen auch noch Geld leiht. Als seine Tante ihm droht, seine Betrügereien der Polizei zu melden, lässt Lubota sich auf den zwielichtigen Wigottschinski ein. Nachts brechen sie bei der Pfandleiherin ein, um ihr Geld aus dem Tresor zu stehlen. Als sie von ihr überrascht werden, tötet Wigottschinski sie.
Lubota kommt als Mitschuldiger ins Gefängnis. Bei seiner Entlassung wartet die Buchbindertochter Marie auf Lubota. Sie hat ihn immer heimlich geliebt und nimmt sich nun seiner an.
Hintergrund
Die Uraufführung von Phantom fand aus Anlass des 60. Geburtstags von Gerhart Hauptmann am 13. November 1922 im Berliner Ufa-Palast am Zoo statt. Die Bauten des Films stammen von Hermann Warm und Erich Czerwonski.
Der Autor der literarischen Vorlage ist am Anfang des Films selbst kurz zu sehen.
Kritiken
Für Béla Balázs ist dieser Film ...der geniale Versuch, ...die Welt im Kolorit eines Temperaments, in der Beleuchtung eines Gefühls zu zeigen: objektivierte Lyrik.[1]
Fred Gehler meint, Lorenz Lubotas Geschichte ist nicht nur das Erlebnis einer Amour fou und ihrer Folgen, sie spiegelt auch die Situation des deutschen Kleinbürgers unmittelbar nach Krieg und Novemberrevolution – sein gestörtes Realitätsverhältnis, sein Schwanken, seine Ratlosigkeit.[2]
Weblinks
- Phantom bei filmportal.de
- Phantom in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- zeitgenössische Kritiken (PDF; 588 kB)
- zur Fernseherstausstrahlung bei arte
Einzelnachweise
- ↑ Béla Balázs in „Der Tag“ v. 20. April 1923
- ↑ Fred Gehler in Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933, Henschel Verlag Berlin, 2. Aufl. 1993, S. 80 f.
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