- Ilme
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Ilme Quellgebiet der Ilme,
vorn WollgrasDaten Lage In Niedersachsen, (Deutschland) Flusssystem Weser Abfluss über Leine → Aller → Weser → Nordsee Quelle Im Solling, an der L 548 zwischen Uslar und Dassel
51° 43′ 16″ N, 9° 37′ 0″ O51.7211111111119.6166666666667340Quellhöhe 340 m ü. NN Mündung Östlich von Einbeck in die Leine 51.8159.925105Koordinaten: 51° 48′ 54″ N, 9° 55′ 30″ O
51° 48′ 54″ N, 9° 55′ 30″ O51.8159.925105Mündungshöhe 105 m ü. NN Höhenunterschied 235 m Länge 32,6 km Einzugsgebiet 393 km² Rechte Nebenflüsse Wolfsbach, Hülsebach, Lummerke, Riepenbach, Dieße, Rotte, Rebbe Linke Nebenflüsse Abbecker Bach, Repkebach, Schlingenbach, Spüligbach, Bewer, Krummes Wasser Mittelstädte Einbeck Kleinstädte Dassel Gemeinden Relliehausen, Krimmensen, Ellensen, Markoldendorf, Hullersen, Volksen Die Ilme ist ein 32,6 km langer, linker bzw. westlicher Nebenfluss der Leine in Niedersachsen, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Oberlauf
Das Fließgewässer entsteht am Neuen Teich im Zentrum des Sollings bei 340 m ü. NN. In dem Hochmoor Teichwiesen und dem damit verbundenen unmitelbar westlich des Teiches gelegenen Hangquellmoor sammelt sich das Wasser, das die Ilme zuerst speist. Als Wildbach durchfließt ihr Oberlauf in naturnahem Umfeld einen nahezu vollständig bewaldeten Sollingteil bis Relliehausen. Unterwegs fließt der Abfluss des Lakenteiches zu. Sedimente sind im Bachtal sandartig, da die Schwemmlössüberlagerung unter Talbildung wegerodiert ist.
Unterlauf
In Relliehausen beginnt der Unterlauf der Ilme, der ein deutlich geringeres Gefälle aufweist als der Oberlauf. Der Unterlauf hatte infolge des geringen Gefälles bis etwa zur Jüngeren Tundrenzeit verwilderten Charakter und formte sich dann erst zum Mäander. Das Ilmebecken war mit Auwald bestanden. Rodungen zu Zeiten der Billunger und der Grafen von Dassel ließen eine Wiesenlandschaft entstehen, deren Vegetation die noch heute nahezu vollständig landwirtschaftlich genutzten Oberflächen stabilisierte. Auelehm sedimentierte am Saumbereich der Ilme.[1] Sie fließt zunächst nördlich nach Dassel, dann am Nordrand des Ellenser Waldes entlang in östlicher Richtung zwischen den Dörfern Eilensen und Krimmensen hindurch nach Markoldendorf. Hier nimmt sie die Bewer auf. Auch die Dieße fließt zu, bevor die Ilme Hullersen erreicht. Vor dort fließt sie, teilweise begradigt, an den Südrand der Stadt Einbeck, wo das Krumme Wasser einmündet. Bei Einbeck führt auch die Bundesstraße 3 über die Ilme. Auf nur noch 105 m Höhe mündet sie bei Volksen in die Leine.
Flora und Fauna
In der Ilme wurden mit der Bachforelle und der Groppe verbreitete Fischarten nachgewiesen. In dem Bruchwaldgebiet der Quellzone bilden Torfmoose flächigen Bewuchs. In dem Gewässer selbst wachsen Krauses Laichkraut und Wassermoose. Der Uferbereich ist im Solling vorwiegend mit Fichten bestanden, im weiteren Verlauf fallen Schwarz-Erlen oder Weiden auf. In der Krautschicht finden sich ufernah Brennesseln und Sauergrasgewächse, an die sich die landwirtschaftliche Nutzung als Wiesen anschließt. Das Ilmetal bietet auch dem Rotmilan, dem Neuntöter und dem Eisvogel Lebensraum.
Naturschutz
Im Rahmen des Sechsten Umweltaktionsprogramms der EU wurde die Ilme einschließlich mehrerer Seitenbäche als FFH-Schutzgebiet ausgewiesen. 97% der geschützten 706 ha Gesamtfläche sind Saumbiotope.
Auch die Umsetzung der Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie) unterstützt eine naturnahe Ökologie an der Ilme. An den Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen sind verschiedene Organisationen beteilligt.[2][3] Ziel ist auch die Wiederansiedlung bereits verdrängter Arten wie der Äsche.[4]
Nutzung
Die Paul-Gerhardt-Schule in Dassel nutzt die Wasserkraft der Ilme mit Hilfe einer Francis-Turbine zur Erzeugung von elektrischem Strom. In vorindustrieller Zeit war in der Nähe die Altenmühle betrieben worden.
Sonstiges
Nach der Ilme benannt ist die von Salzderhelden über Einbeck nach Dassel führende Eisenbahnstrecke Ilmebahn und ein regionales Verkehrsunternehmen, die Ilmebahn GmbH (Bahn- und Busbetrieb).
Touristische Führungen in das Ilmetal werden von der regionalen Tourismus-Information im Eickeschen Haus organisiert.[5]
In Markoldendorf betreibt der NLWKN eine offizielle Meßstation des Pegels.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Norbert Rother: Holozäne fluviale Morphodynamik im Ilmetal und an der Nordostabdachung des Sollings, 1989
- ↑ Maßnahmenkatalog Gewässer Ilme
- ↑ Gesellschaft für Naturschutz Einbeck und Umgebung e.V.
- ↑ Äsche (Tymallus thymallus)
- ↑ Wir wollen zeigen, wie schön die Natur hier ist
- ↑ Hochwassermeldepegel: Oldendorf
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