Ilona Uhlíková

Ilona Uhlíková

Ilona Uhlíková, geb. Voštová (* 9. April 1954 in Stod) ist eine Tischtennisspielerin aus der Tschechoslowakei. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre galt sie als eine der stärksten Spielerinnen der Welt. Sie wurde 1968 in Lyon Europameisterin der Damen, zudem siegte sie zehnmal bei Wettbewerben der Jugend-Europameisterschaften. Dabei gewann sie zuerst den Titel bei den Erwachsenen und erst zwei Jahre später den Titel bei der Jugend.

Inhaltsverzeichnis

Privat

Das ABC des Tischtennissportes erlernte sie in Marienbad durch ihren Vater Rudolf Vošta. 1968 zog sie nach Prag, wo sie zunächst ein Jahr bei Stadion Žižkov spielte und dort von Zdeňek Šauer trainiert wurde. Anschließend wechselte sie zu Rostislav Koudelka und trat für Start Prag an. Ihre größten Erfolge errang Ilona Voštová vor 1973. In diesem Jahr heiratete sie und zog nach Vlašim, Anfang 1974 wurde ihre Tochter Marcela geboren. Nach einer Pause begann sie wieder unter dem Namen Ilona Uhliková mit dem Leistungssport. In Berichten wird sie oft unter dem Doppelnamen Voštová-Uhliková oder Uhliková-Voštová aufgeführt. Uhlíková ist nach wie vor im Tischtennissport aktiv und spielt seit 1991[1] bis heute (2007) für den TTC Tiefenlauter in der Bayernliga Nord.

Erfolge in der Jugend

Bereits 1966 - im Alter von 11 Jahren - überraschte Voštová bei der CSSR-Meisterschaft der Erwachsenen, wo sie im Einzel Platz drei erreichte.[2] Von 1966 bis 1971 nahm sie an allen Europameisterschaften der Jugend teil. Bei ihrer ersten EM gelangte sie im Mixed mit Antonín Dvořák bis ins Endspiel. Insgesamt konnte sie dort 22 Medaillen, davon 11 Titel gewinnen: 1970 und 1971 im Einzel, 1969 im Doppel mit Alice Grofová, 1967, 1968, 1970 und 1971 mit der Mannschaft sowie im Mixed 1967 (mit Jiří Turai), 1968 (mit Jiří Turai), 1969 (mit Jiří Turai) und 1970 (mit Milan Orlowski). Zweiter wurde sie 1967 und 1968 im Einzel sowie 1969 im Doppel mit Alice Grofová.

Europameisterschaften

Ab 1968 trat Voštová auch bei Europameisterschaften der Erwachsenen an. 1968 wurde sie in Lyon Europameisterin im Einzel; im Endspiel besiegte sie die Russin Soja Rudnowa. Mit 14 Jahren war sie die bis dahin jüngste Europameisterin.

Zwei Jahre später kam es in Moskau erneut zum Endspiel Voštová gegen Rudnowa. Diesmal siegte aber die Russin, Voštová wurde Zweite. Im Mixed mit Milan Orlowski verlor sie 1976 das Endspiel, 1980 gewannen sie diesen Wettbewerb. Silber gewann sie auch mit der Mannschaft 1970 und 1978.

Weltmeisterschaften

Von 1967 bis 1981 war Voštová bei sechs Weltmeisterschaften vertreten. Die besten Platzierungen waren das Halbfinale im Einzel 1971 sowie das Halbfinale im Doppel 1969 (mit Jitka Karlíková).

Weitere Erfolge

Beim europäischen Ranglistenturnier Europe TOP-12 kam Voštová 1971 und 1976 auf Platz 2 sowie 1973 und 1977 auf Platz 3. In der Europarangliste wurde sie 1971 auf Platz eins geführt.[3]

Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank

[4]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
TCH  Europameisterschaft  1980  Bern  SUI   Halbfinale  Viertelfinale  Gold   
TCH  Europameisterschaft  1978  Duisburg  FRG   Viertelfinale  Halbfinale    2
TCH  Europameisterschaft  1976  Prag  TCH   Viertelfinale    Silber   
TCH  Europameisterschaft  1972  Rotterdam  NED   Halbfinale  Viertelfinale  Halbfinale   
TCH  Europameisterschaft  1970  Moskau  URS   Silber    Viertelfinale  2
TCH  Europameisterschaft  1968  Lyon  FRA   Gold    Viertelfinale   
TCH  Jugend-Europameisterschaft (Junioren)  1971  Ostende  BEL   Gold  Gold    1
TCH  Jugend-Europameisterschaft (Junioren)  1970  Teeside  ENG   Gold    Gold  1
TCH  Jugend-Europameisterschaft (Junioren)  1969  Obertraun  AUT   Halbfinale  Silber  Gold   
TCH  Jugend-Europameisterschaft (Junioren)  1968  Leningrad  URS   Silber    Gold  1
TCH  Jugend-Europameisterschaft (Junioren)  1967  Vejle  DEN   Silber    Gold  1
TCH  Jugend-Europameisterschaft (Junioren)  1966  Szombathely  HUN       Silber   
TCH  EURO-TOP12  1982  Nantes  FRA   12       
TCH  EURO-TOP12  1981  Miskolc  HUN        
TCH  EURO-TOP12  1980  München  FRG        
TCH  EURO-TOP12  1979  Kristianstad  SWE   Scratched       
TCH  EURO-TOP12  1978  Prag  TCH        
TCH  EURO-TOP12  1977  Sarajevo  YUG   3      
TCH  EURO-TOP12  1976  Lübeck  FRG   2      
TCH  EURO-TOP12  1973  Böblingen  FRG   3      
TCH  EURO-TOP12  1971  Zadar  YUG   2      
TCH  Weltmeisterschaft  1981  Novi Sad  YUG   letzte 16  letzte 64  letzte 32  10 
TCH  Weltmeisterschaft  1979  Pyongyang  PRK   letzte 16  letzte 16  letzte 16 
TCH  Weltmeisterschaft  1977  Birmingham  ENG   letzte 16  letzte 16  Viertelfinale  10 
TCH  Weltmeisterschaft  1971  Nagoya  JPN   Halbfinale  letzte 16  letzte 16 
TCH  Weltmeisterschaft  1969  München  FRG   letzte 32  Halbfinale  Viertelfinale 
TCH  Weltmeisterschaft  1967  Stockholm  SWE   letzte 64  letzte 32  letzte 64 

Quellen

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift DTS, 1992/8 regional/Süd S.3
  2. Zeitschrift DTS, 1966/9 S.28
  3. Österreichische Tischtennis-Schau 1971/06 (abgerufen am 16. März 2011)
  4. ITTF-Statistik (abgerufen am 16. September 2011)

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