- Bettine Vriesekoop
-
Bettine Vriesekoop in 1992
Bettine Vriesekoop (* 13. August 1961 in Hazerswoude-Rijndijk) ist eine niederländische Tischtennisspielerin. Sie gewann zweimal die Europameisterschaft.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Mit dem Tischtennissport begann sie 1972 im Verein Avanti Hazerswoude TTC. Zwischen 1977 und 2002 etablierte sie sich in der Weltspitze. 1977 und 1979 gewann sie die Europameisterschaft der Jugend im Einzel. Bei den niederländischen Meisterschaften siegte sie vierzehn mal im Einzel und sechzehn mal im Doppel. Neunzehnmal nahm sie an Tischtenniseuropameisterschaften teil, zweimal wurde sie Europameisterin im Einzel, 1982 in Budapest vor Jill Hammersley aus England und 1992 in Stuttgart vor Lisa Lomas (England). Das Doppelendspiel musste sie 1982 wegen einer Fersenverletzung aufgeben. 1982 und 1985 gewann sie das europäische Ranglistenturnier Europe TOP-12. 1982 gewann sie auch im Mixed mit Andrzej Grubba (Polen), 1996 in Bratislava belegte sie zusammen mit Emily Noor im Doppel den zweiten Platz hinter den deutschen Damen Nicole Struse/Elke Schall.
In den 1980er Jahren wirkte sie mit Genehmigung des niederländischen Tischtennisverbandes NTTB in der Herrenmannschaft ihres Vereins Avanti Hazerswoude mit und war hier in den beiden obersten Spielklassen erfolgreich. 1986 gewann das Damenteam den europäischen Nancy-Evans-Cup, 1987 den Europapokal.
Seit 1973 wurde sie von Gerard Bakker trainiert, ab 1989 von Jan Vlieg. 1989 kündigte sie ihren Rückzug vom internationalen Leistungssport an. Daraufhin beendete der Sponsor Dextro seine Zusammenarbeit mit dem Klub Avanti Hazerswoude zurück, weshalb dieser die Damenmannschaft aus dem laufenden ETTU-Cup aus finanziellen Gründen zurückzog[1]. Vriesekoop nahm ein Angebot des italienischen Vereins Ragusa an. Eineinhalb Jahre später setzte Vriesekoop jedoch ihre internationale Karriere fort. National trat sie für den Verein Tempo Team Amsterdam an. 1993 wechselte sie zum deutschen Bundesligaverein TSG Dülmen[2], den sie 1994 wieder Richtung Niederlande verließ[3]. Mit Henk ten Hoor DTK gewann sie 2002 den Europapokal.
In Fachkreisen wurde Vriesekoops Verhalten am Tischtennistisch oft als unfair bewertet[4].
Auszeichnungen
1981 und 1985 wählten sie die niederländischen Sportjournalisten zur Sportlerin des Jahres der Niederlande.
Biografie
Im November 2003 wurde ihre Biografie Overwinnen, overleven (Überwinden, überleben) veröffentlicht (ISBN 9049025013). Autor: Fernseh-Journalist Alje Kamphuis. Hier bekannte sie, bei der EM 1998 in Eindhoven bewusst gedopt zu haben.
Privat
Bettine Vriesekoop hat noch 8 ältere Geschwister, 5 Schwestern und 3 Brüder. Sie studierte Sinologie und Philosophie. Im Juli 1995 posierte Vriesekoop als freizügiges Modell in der niederländischen Ausgabe des Playboy, wo sie noch ein Interview über ihre Lebensansichten gab[5]. Im Oktober 1999 wurde sie - nachdem ihr Lebensgefährte Hans van Wissen im April des gleichen Jahres gestorben war - Mutter eines Sohnes.[6]
Seit Juni 2006 arbeitet sie als freie Mitarbeiterin für die Zeitung NRC Handelsblad in China.
Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank
Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team NED Europameisterschaft 1998 Eindhoven NED Viertelfinale NED Europameisterschaft 1996 Bratislava SVK Silber NED Europameisterschaft 1992 Stuttgart GER Gold Halbfinale 2 NED Europameisterschaft 1990 Göteborg SWE Viertelfinale NED Europameisterschaft 1988 Paris FRA letzte 16 Silber NED Europameisterschaft 1986 Prag TCH Viertelfinale Silber NED Europameisterschaft 1984 Moskau URS Viertelfinale Halbfinale Halbfinale NED Europameisterschaft 1982 Budapest HUN Gold Silber Gold NED Europameisterschaft 1980 Bern SUI Halbfinale NED Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1979 Roma ITA Gold NED Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1978 Barcelona ESP Halbfinale NED Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1977 Vichy FRA Gold NED EURO-TOP12 1999 Split HRV 11 NED EURO-TOP12 1997 Eindhoven NED 5 NED EURO-TOP12 1996 Charleroi BEL 3 NED EURO-TOP12 1995 Dijon FRA 5 NED EURO-TOP12 1994 Arezzo ITA 7 NED EURO-TOP12 1993 Kopenhagen DEN 5 NED EURO-TOP12 1992 Wien AUT 9 NED EURO-TOP12 1991 Hertogenbosch NED 3 NED EURO-TOP12 1988 Ljubljana YUG 2 NED EURO-TOP12 1987 Basel SUI 4 NED EURO-TOP12 1986 Sodertalje SWE 5 NED EURO-TOP12 1985 Barcelona ESP 1 NED EURO-TOP12 1984 Bratislava TCH 2 NED EURO-TOP12 1983 Cleveland ENG 3 NED EURO-TOP12 1982 Nantes FRA 1 NED EURO-TOP12 1981 Miskolc HUN 2 NED EURO-TOP12 1980 München FRG 2 NED EURO-TOP12 1979 Kristianstad SWE 8 NED EURO-TOP12 1978 Prag TCH 2 NED Olympische Spiele 1996 Atlanta USA sofort ausgesch. sofort ausgesch. NED Olympische Spiele 1992 Barcelona ESP letzte 16 Viertelfinale NED Olympische Spiele 1988 Seoul KOR 7 7 NED Pro Tour 1998 Sundsvall SWE letzte 16 NED Pro Tour 1998 Beirut LIB letzte 16 Viertelfinale NED Pro Tour 1996 Kitaku-Shu JPN Viertelfinale Viertelfinale NED Pro Tour 1996 Kettering ENG Viertelfinale NED Pro Tour Grand Finals 1996 Tian Jin CHN letzte 16 NED Weltmeisterschaft 1995 Tianjin CHN letzte 32 letzte 16 keine Teiln. 11 NED Weltmeisterschaft 1993 Göteborg SWE letzte 64 letzte 64 letzte 64 10 NED Weltmeisterschaft 1991 Chiba City JPN letzte 32 Scratched letzte 32 18 NED Weltmeisterschaft 1987 New Delhi IND letzte 64 letzte 32 Scratched 4 NED Weltmeisterschaft 1985 Göteborg SWE letzte 16 letzte 16 letzte 32 4 NED Weltmeisterschaft 1983 Tokio JPN letzte 16 letzte 16 Viertelfinale 8 NED Weltmeisterschaft 1981 Novi Sad YUG letzte 16 letzte 32 letzte 64 17 NED Weltmeisterschaft 1979 Pyongyang PRK letzte 16 letzte 16 letzte 16 14 NED Weltmeisterschaft 1977 Birmingham ENG letzte 64 letzte 32 letzte 64 19 NED World Doubles Cup 1992 Las Vegas USA Viertelfinale NED WTC-World Team Cup 1994 Nimes FRA 3 Literatur
- Mit Platz zwei würde ich mich nie begnügen, Zeitschrift DTS, 1982/10 Ausgabe Süd-West S.11
- Ted van der Meer: Nach mehr als 15 Jahren hört Bettine Vriesekoop demnächst mit dem "schönen Spielchen" auf, Zeitschrift DTS, 1989/2 S.51-53
- Bas den Beejen: Sag niemals nie im Spitzensport, Zeitschrift DTS, 1991/1 S.47
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zeitschrift DTS, 1989/2 S.50
- ↑ Zeitschrift DTS, 1993/5 S.18
- ↑ Zeitschrift DTS, 1994/8 S.16
- ↑ Zeitschrift DTS, 1992/5 S.14; Antwort von Bettine Vriesekoop; Zeitschrift DTS, 1992/6 S.34
- ↑ Zeitschrift DTS, 1995/7 S.46
- ↑ Zeitschrift DTS, 1999/5 S.36 + 1999/11 S.7
- ↑ ITTF-Statistik (abgerufen am 16. September 2011)
1958: Éva Kóczián | 1960: Éva Kóczián | 1962: Agnes Simon | 1964: Eva Földy | 1966: Maria Alexandru | 1968: Ilona Voštová | 1970: Soja Rudnowa | 1972: Soja Rudnowa | 1974: Judit Magos | 1976: Jill Hammersley | 1978: Judit Magos | 1980: Walentina Popowa | 1982: Bettine Vriesekoop | 1984: Walentina Popowa | 1986: Csilla Bátorfi | 1988: Fliura Bulatowa | 1990: Daniela Gergeltschewa | 1992: Bettine Vriesekoop | 1994: Marie Svensson | 1996: Nicole Struse | 1998: Ni Xialian | 2000: Qianhong Gotsch | 2002: Ni Xialian | 2003: Otilia Bădescu | 2005: Liu Jia | 2007: Li Jiao | 2008: Rūta Paškauskienė | 2009: Wu Jiaduo | 2010: Wiktoryja Paulowitsch | 2011: Li Jiao
Wikimedia Foundation.