Imperialissima-Meister

Imperialissima-Meister

Imperialissima-Meister ist ein kunstwissenschaftlicher Notname und bezeichnet einen unbekannten niederdeutschen Bildschnitzer des Spätmittelalters, der Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts in Lübeck tätig war.

Altar in der Kirche von Hald mit der Marienstatue Imperialissima virgo Maria

Der Imperialissima-Meister bekam seinen Namen im 20. Jahrhundert durch den schwedischen Kunsthistoriker Andreas Lindblom[1]. Er wurde benannt nach der Inschrift unter einer Marienstatue eines Altars, die Imperialissima virgo Maria lautet. Dieses erste, den Notnamen gebende Schnitzwerk befindet sich in einem Altar in Hald nordöstlich von Randers auf Jütland.

Der Heidelberger Kunsthistoriker Walter Paatz kam nach intensiver Befassung zu dem Ergebnis, dass folgende weitere Werke der niederdeutschen Spätgotik dem Imperialissima-Meister im Rahmen eines größeren Werkstattbetriebs mit entsprechenden Gehilfen zuzuordnen sind:

Das Werk des Imperialissima-Meisters ist von Bernt Notke und der Produktionsweise in seiner großen Lübecker Werkstatt hergeleitet, aber auch vom Meister der Lübecker Steinmadonnen und von dem Schaffen Henning von der Heydes beeinflusst. Walter Paatz ordnet ihn als den Hauptgehilfen Bernt Notkes ein. Der Bildschnitzer Heinrich Wylsynck, als Künstler urkundlich nachgewiesen, aber eben ohne urkundlichen Nachweis des Werkbezugs, würde nach den Untersuchungen von Paatz auch von den Lebensdaten am besten zum Werk des Imperilissima-Meisters passen. Allerdings sind die Werkzuordnungen zu Heinrich Wylsynck in der Kunstgeschichte zunächst höchst unterschiedlich gewesen.

Als Maler ordnete Paatz ihm die Flügel des Rese-Altars, die Gemälde des nördlichen Seitenaltars in der Kirche von Trondenes in Norwegen und die Äußeren Altarflügel im Dom zu Västerås zu.

Der Schnitzaltar aus der Zeit um 1480 in der Keitumer St.-Severin-Kirche stammt möglicherweise auch aus der Schule des Imperialissima-Meisters.[2]

Literatur, Quellen und Anmerkungen

  1. (1889-1977), Direktor Nordisches Museum in Stockholm und des Freilichtmuseums Skansen
  2. www.st-severin.de – Geschichte der Kirche Sankt Severin

Weblinks


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