Ineos

Ineos
INEOS Group Holdings PLC
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Rechtsform Public limited company
Gründung 1998
Sitz Lyndhurst Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Mitarbeiter 15.500 (2008)
Umsatz 47 Mrd. US-Dollar (2008)
Branche Chemische Industrie
Website www.ineos.com

INEOS Group Holdings PLC ist eine Gruppe chemischer Betriebe in privatem Besitz mit Hauptsitz im schweizerischen Rolle VD.

In Folge eines Management-Buy-outs der früheren petrochemischen Beteiligungen von BP in Antwerpen (Belgien) wurde die Gruppe 1998 unter der Leitung von Jim Ratcliffe, dem derzeitigen Vorstandsvorsitzenden, gebildet und expandiert seitdem stark durch Zukauf anderer Geschäftszweige.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Einige der Produktionsstätten gehörten vorher zu Amoco, BASF, BP, Dow Chemical, ICI, Phenolchemie, Solvay, UCB und Union Carbide. 1998 erfolgte die Gründung von Ineos und der Erwerb des Ethylen-Derivate-Geschäfts von Inspec in Antwerpen. 2000 war die Gründung einer Phenol/Aceton-Fabrik in Alabama, USA.

2001 erwarb Ineos Crosfield und firmiert als Ineos Silicas. Im selben Jahr erwarb das Unternehmen das Chlorchemikaliengeschäft von ICI, das als Ineos Chlor firmiert, ICI Klea, die als Ineos Fluor firmiert, das globale Ethanolamine-Geschäft von Dow Chemical, die Aktienmehrheit von EVC (joint venture von EniChem und ICI), sowie Phenolchemie, Gladbeck, die als Ineos Phenol firmiert.

Ineos erwarb 2003 Methanova Mainz, die nun unter Ineos Paraform firmiert. 2004 wurde EVC Films als separates Geschäft gegründet. 2005 war die Bildung der Ineos Enterprises Ltd. Die EVC wird vollständig durch Ineos übernommen, was zur Reorganisation von Ineos Chlor führt. Es entstehen zwei neue Firmen: Ineos ChlorVinyls sowie Ineos Films and Compounds. Ineos Films erwarb „Adriaplast“ und „Caleppiovinil“ in Italien.

Ebenfalls 2005 wurde das kanadische Polystyrol-Geschäft von der BASF abgekauft und Styrenics gegründet. Nach dem Erwerb der UCB (Konzern) (Cytec) kamen ein weltweites Melaminharz- und Additiv-Geschäft mit Produktionsstätten in Frankfurt am Main und Indian Orchard (USA) hinzu, damit sollten Synergien mit Ineos Paraform in Mainz geschaffen werden.

Im Juni 2007 brachte Lanxess seine spanische Tochterfirma Lustran (Tarragona) in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem britischen Chemiekonzern ein. Der Ausstieg von Lanxess wird in zwei Schritten abgewickelt: Zunächst gründet Lanxess ein Gemeinschaftsunternehmen mit Ineos, das 51 % der Anteile von Lustran Polymers übernahm, die Ineos ABS. Nach eigenen Angaben zahlte das Unternehmen Ineos im September 2007 etwa 35 Millionen Euro, die erste Teilzahlung des Kaufpreises in zwei Schritten[1].

2008/2009 geriet der Konzern infolge der Wirtschaftskrise in finanzielle Bedrängnis. Der Konzern wurde nach Verhandlungen mit den Gläubigern (einem Konsortium aus mehreren Banken) umstrukturiert und zu anderen Konditionen finanziert. Die Firmenleitung verkündete danach, dass die finanzielle Lage des Konzerns wieder sicher und durch die Banken auch abgesichert sei[2].

CEO Jim Ratcliffe und die Finanzen

Der persönliche Besitz von Jim Ratcliffe wird 2006 auf 1 Milliarde Britische Pfund geschätzt. Ineos erzielt jährlich einen Gewinn von ca. 1 Milliarde Britische Pfund (2005). Zur Finanzierung der Übernahmen macht das Unternehmen Gebrauch von so genannten High Yield Bonds.

Globalisierung

Das Unternehmen verfügt über 68 integrierte Produktionseinheiten in 15 Ländern: Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Niederlande, Norwegen, Schweiz, Spanien, Südafrika, Thailand, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten von Amerika.

Ineos beschäftigt im Jahr 2006 15.600 Menschen in 18 Geschäftseinheiten: Ineos Refining, Ineos Olefins, Ineos Polyolefins, Ineos Olefins & Polymers USA, Ineos Nitriles, Ineos Technologies, Ineos Oligomers, Ineos ChlorVinyls, Ineos Oxide, Ineos Films & Compounds, Ineos Phenol, Ineos Fluor, Ineos Silicas, Ineos Melamines, Ineos Paraform, Ineos Healthcare, Ineos Enterprises und Ineos Styrenics.

Man verfügt 2006 über Produktionskapazitäten von mehr als 30 Mio. Jahrestonnen petrochemischer Erzeugnisse.

Wachstum

Ineos kaufte im Jahr 2005 Innovene, BPs Olefine- & Derivate (O&D)-Sparte, mit den Raffineriestandorten in Lavéra (Frankreich) und Grangemouth (Schottland) sowie einem Chemiestandort in Köln-Worringen (Deutschland), der ursprünglich einmal EC Erdölchemie hieß. Mit einem geschätzten Jahresumsatz von 25 Mrd. US $ (2005), die Innovene mitbrachte, zu einem Preis von 9 Mrd. $, vervierfachte sich der bisherige Ineos-Umsatz von ca. 8 Mrd. $ (2004). Die Zahl der beschäftigten Personen verdoppelte sich. Ineos wurde mit diesem Zukauf schlagartig zum drittgrößten unabhängigen Petrochemieunternehmen der Welt.

Die frühere Innovene verfügte in Europa über eine jährlichen Produktionskapazität von 18 Mio. Tonnen und eine Raffineriekapazität von 412.000 Barrel Rohöl pro Tag. In Deutschland ist Innovene mit der Produktion von Polyethylen, Acrylnitril, Ethylenoxid (EOX) und Ethylenglycol in Köln und in Marl lokalisiert. Es läuft jedoch eine kartellrechtliche Überprüfung zum Verkauf des EOX-Geschäftsbereichs. Es liegt eine Option auch zum Kauf dieser Produktion vor. Die kartellrechtliche Überprüfung durch das EU-Kartellamt ist 2006 positiv ausgefallen.

Werke

Ort Stichwort Produkte
Frankfurt INEOS Melamines Kunstharze
Köln INEOS Köln Petrochemie
Mainz INEOS Paraform Methanolderivate
Wilhelmshaven INEOS Werk Voslapp Polyvinylchlorid (PVC)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lanxess bringt Business Unit Lustran Polymers in weltweites Joint Venture mit INEOS ein
  2. "INEOS brings financing talks to a successful conclusion"; INEOS Press Release; 16. Juli 2009

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