- Irmela Mensah-Schramm
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Irmela Mensah-Schramm (* 1945 in Stuttgart) ist eine Aktivistin für Menschenrechte und eine ehemalige Heilpädagogin an einer Berliner Schule für geistig Behinderte. Irmela Mensah-Schramm ist bekannt geworden durch ihre seit 1986 begonnene Dokumentation und Entfernung von rassistischen und antisemitischen Aufklebern und Graffiti im Stadtgebiet von Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Von 1969 bis 2006 arbeitete Mensah-Schramm als Erzieherin und Heilpädagogin. Ab 1975 unterstützte sie die Flüchtlingsberatung bei amnesty international. Nach der Wende weitete sie ihre Beseitigung von rassistischen Parolen und Zeichen auch auf andere Bundesländer aus. Mit über hundert Ausstellungen zum Thema „Hass vernichtet“ und vielen Unterrichtsbesuchen dokumentiert sie ihre Arbeit, die sie ohne Unterstützung von staatlicher und anderer Seite durchführt. Während ihrer Tätigkeit ist sie oft Anfeindungen ausgesetzt und stößt auf Unverständnis gegenüber ihrem Handeln. Mehrere Verfahren wurden gegen sie eröffnet und wieder eingestellt, neben Gewaltandrohungen erhielt sie auch Morddrohungen. Bei der Beseitigung von Aufklebern und Graffiti ließe sich manchmal die Beschädigung einer Glasscheibe oder eines Firmenschildes nicht umgehen, was sie aber in Kauf nehme, da für sie die Menschenwürde einen höheren Wert habe.[1] Als sie 1992 ein Graffito „Türken vergasen“ übermalte, stieß sie ein Mitarbeiter des Wachschutzes der Berliner Verkehrsbetriebe rückwärts zum Bahnwärterhäuschen auf dem S-Bahnhof Friedenau, wodurch sie auf den Hinterkopf stürzte und im Krankenhaus wegen eines Schädel-Hirn-Traumas behandelt werden musste. Er machte daraufhin eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Körperverletzung, sie wiederum zeigte den Wachschutz-Mitarbeiter wegen Körperverletzung an.[2] Seit langem schon hat sie es sich zur Gewohnheit gemacht, niemals ohne eine Tasche mit Fotoapparat, Bürsten, Pinseln, Lösungsmitteln und Farbe außer Haus zu gehen. Der Liedermacher Gerhard Schöne ehrte sie mit dem Song „Die couragierte Frau“.
Mensah-Schramm wurde 1981 Mitglied der Grünen (damals noch die „Alternative Liste“) in Berlin und ist heute noch ein Mitglied der Zehlendorfer Friedensinitiative.
Auszeichnungen
- 1996: Bundesverdienstmedaille – wurde von ihr 2000 zurückgegeben, nachdem sie erfuhr, dass der ehemalige NPD- und spätere CDU-Politiker Heinz Eckhoff, der zur Zeit des „Dritten Reichs“ Mitglied der SS war, ebenfalls mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde.[3][4]
- 1998: „Band für Mut und Verständigung“ der Initiative „Gemeinsam für Ausländer“ vom Amt der/des Ausländerbeauftragten des Senats von Berlin
- 2005: Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden e.V. „für ihre Zivilcourage“
- 2006: Preis Aktiv für Demokratie und Toleranz der deutschen Bundesregierung
Nachweise
- ↑ Regina Finsterhölzl: „Mit Schaber und Stahlwolle gegen Nazis“, die tageszeitung, 28. Juli 2007
- ↑ Wibke Bergemann: „Die Hass-Jägerin“, Vorwärts, Nr. 07-08, 2007
- ↑ Hilde Meier: „Alle soll'n sehen, was ich mache!“ dieBerlinerin.com, 1. Januar 2003, Portrait
- ↑ Welt-Online: Heftiger Streit um Ordensverleihung
Weblinks
- „Das Berliner Graffiti-Archiv: Aktiv gegen Hass-Graffiti“, Vortrag von Mensah-Schramm
- „Schrubben für Toleranz“, Sächsische Zeitung, 10. Juli 2005
- „Mit Schaber und Farbe gegen Naziparolen“, Deutschlandradio, 18. Juli 2005
- „Politputze gegen Nazidreck“, Spiegel Online, 26. Oktober 2009
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