Iron Man (Film)

Iron Man (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Iron Man
Ironman Logo.jpg
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 123 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jon Favreau
Drehbuch Mark Fergus
Hawk Ostby
Art Marcum
Matt Holloway
Produktion Avi Arad
Kevin Feige
Musik Ramin Djawadi
Kamera Matthew Libatique
Schnitt Dan Lebental
Besetzung

Iron Man (amerikanische Aussprache: ['aɪɘrnˌmæn], britische Aussprache: ['aɪɘnˌmæn]; falsche, aber im Deutschen gängige Aussprache: ['aɪʁɘnˌmɛn]) ist eine auf der gleichnamigen Comicreihe basierende Realverfilmung aus dem Jahr 2008 mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Robert Downey junior bei der Premiere in Mexiko-Stadt

Der Rüstungsindustrielle, Multimilliardär und Playboy Tony Stark präsentiert in Afghanistan sein neuartiges Raketensystem Jericho. Bei der gewaltsamen Entführung durch einheimische Rebellen, Angehörige der Terror-Organisation die Zehn Ringe, wird er schwer verletzt – durch die Explosion einer Rakete, die von seiner eigenen Firma hergestellt worden ist. Dabei dringen Metallsplitter in seinen Körper ein, die in sein Herz zu wandern drohen. Sein Mitgefangener Yinsen pflanzt Stark jedoch einen Elektromagneten in die Brust ein, der dies verhindert.

Die Rebellen fordern von Stark den Nachbau seines Raketensystems. Da er ahnt, dass er nach der Fertigstellung getötet werden würde, geht Stark zum Schein auf die Forderung ein, konstruiert aber stattdessen mit Hilfe von Yinsen heimlich eine High-Tech-Rüstung, die ihnen die Flucht ermöglichen soll. Stark erfindet zusätzlich einen Mini-Reaktor, mit dessen Hilfe die Rüstung, ihre Waffen sowie der Elektromagnet in seiner Brust angetrieben werden. Bevor der Anzug aber ganz zusammengebaut ist, werden die Rebellen misstrauisch, und Yinsen opfert sich, um Stark eine Chance zur Flucht zu bieten. Mit seiner Rüstung gelingt es Stark, den Waffenvorrat der Rebellen zu zerstören und zu flüchten; dabei geht die Rüstung jedoch zu Bruch. Kurz danach wird Stark von amerikanischen Truppen aufgelesen und wieder in die Heimat zurückgebracht.

Zurück in Amerika gibt Stark öffentlich bekannt, aus dem Waffengeschäft aussteigen zu wollen. Dagegen wendet sich jedoch sein Geschäftspartner Obadiah Stane, der gegen Stark intrigiert und ihn von der Führung des Konzerns auszuschließen versucht. Stark erfährt, dass Stane hinter seinem Rücken illegal Waffen verkauft hat – auch an seine Entführer. Nun will Stark den Schaden, den seine Waffen angerichtet haben, selbst wiedergutmachen. Deshalb baut er eine verbesserte Version seiner Rüstung und einen leistungsfähigeren Mini-Reaktor. So gerüstet attackiert er als Iron Man (deutsch: Eisenmann) die Zehn Ringe und zerstört deren neueste Stark-Waffenlieferung. Während der anschließenden Verfolgungsjagd mit zwei amerikanischen Jagdflugzeugen enthüllt er seinem Freund, Lt. Colonel „Rhodey“ Rhodes, seine Identität und rettet einem der beteiligten Piloten das Leben, als dessen Maschine abstürzt.

Stane ist mittlerweile in den Besitz von Starks Prototypen der Rüstung gelangt, auf deren Basis er die verbesserte Version Iron Monger (deutsch: Eisenhändler) durch die konzerneigenen Wissenschaftler entwickeln lässt. Da die Wissenschaftler es nicht schaffen wie Stark den großen Fabrik-Reaktor in Miniformat zu bauen, fehlt Stane für seine neue Waffe eine geeignete Energiequelle. Darum lähmt er Stark und nimmt ihm den Mini-Reaktor aus der Brust. Stark überlebt nur, indem er sich seinen alten Reaktor wieder einsetzt. Seine Assistentin „Pepper“ Potts hat währenddessen in Erfahrung gebracht, dass Stane ursprünglich die Entführung von Stark veranlasst hatte, um nach dessen Tod den Konzern allein zu kontrollieren.

Stark tritt auf dem Konzerngelände als Iron Man gegen Stane an, der den Iron Monger fertiggestellt hat. Dabei ist Stark jedoch benachteiligt, da sein alter Mini-Reaktor nicht stark genug ist, um die Rüstung anzutreiben. Auf Starks Anweisungen hin führt Potts eine Explosion des Konzern-Reaktors herbei, durch welche Stane getötet wird; Stark überlebt den Kampf knapp.

Auf einer am Folgetag einberufenen Pressekonferenz verkündet Stark gegen den Willen seiner Berater, dass er der Iron Man ist. Noch am selben Abend bekommt er unangemeldeten Besuch durch Nick Fury, Chef der geheimen Strategischen Heimat Interventions-, Einsatz- und Logistik-Division (S.H.I.E.L.D.). Dieser eröffnet Stark die Möglichkeit, sich der Rächer-Kooperation anzuschließen.

Kritiken

Andreas Borcholte bemängelte im Spiegel, „Die islamistischen Milizen in Afghanistan wirken wie Karikaturen, der ganze Komplex des globalen Waffenhandels kommt zu kurz, was dem eigentlich düsteren Szenario die Wirkung nimmt. Der Ernst der Lage geht im – nun ja – comichaften Actiongewitter unter.“ Auf der anderen Seite hielt er aber fest, dass man eigentlich „gar nicht über den fehlenden Tiefgang meckern mag“, „denn dank Downeys beherzter Darstellung kriegt Favreaus Iron Man immer wieder die Kurve.“[1]

In der Süddeutschen beschrieb Fritz Göttler den Charakter des Tony Stark als „perfekte Inkarnation … zwischen Pflicht und Fun, Exzess und Besonnenheit, ein Don Quijote der Technozeit.“[2]

In der Zeitschrift TV Spielfilm wurde der Film als „Innovatives und unterhaltsames Superheldenepos mit exzellenten Darstellern und tollen Digitaleffekten“ bezeichnet. „Noch dazu bieten Downey Jr. und Jeff Bridges erstklassige schauspielerische Leistungen. Dieser Iron Man kann gerne wiederkommen. Dann aber möglichst mit seinem Erzrivalen aus den Comics, dem Mandarin.“[3]

Auf der Website Zelluloid.de wurde vor allem Robert Downey Jr. gelobt, „der besonders bei der Einführung seiner Figur die Vorstellung des perfiden Egoisten auf der Leinwand geradezu zelebriert. Auch die Wandlung vom skrupellosen Waffenhändler zum rot-gold gepanzerten Philanthrop mit reinem Gewissen und humanistischer Grundeinstellung wirkt überraschenderweise glaubhaft und überzeugend.“ Kritisiert hingegen wurde der Charakter des Obadiah Stane, „da der unzureichend dargestellte, in der Handlung zwar stetig wachsende aber völlig unbegründete Wahnsinn der Figur wenig Innovatives bietet, so dass der Bösewicht allenfalls als Mittel zum Zweck erscheint.“[4]

Auch auf Filmstarts.de erfährt Robert Downey Jr.s Darstellung großes Lob: „Dank der über alle Maßen egozentrischen Darstellung von Downey ist Iron Man nun ganz offiziell der verdammt noch mal coolste Motherfucker im gesamten Superhelden-Universum – vergleichbar höchstens noch mit den torkelnden Auftritten von Johnny Depp als Piratenkapitän Jack Sparrow in den Fluch der Karibik-Abenteuern. Die ersten gut zwanzig Minuten des Films, in denen Tony Starks abgehobenes Playboy-Leben skizziert wird, sind eine einzige grandiose Robert-Downey-Ein-Mann-Schau.“[5]

Diverses

  • Die Universal Studios starteten die Entwicklung der damaligen Low-Budget-Produktion bereits 1990. 1996 gingen die Rechte jedoch an 20th Century Fox und vier Jahre später an New Line Cinema. 2006 sicherte sich Marvel Studios die Filmrechte erneut und startete ihre erste eigenfinanzierte Filmproduktion.
  • Die Produktionskosten lagen bei 140 Millionen US-Dollar.[6] Ursprünglich eingeplant waren 50 Millionen Dollar. Allein am Startwochenende konnte der Film in Amerika 100,75 Millionen Dollar einspielen.
  • Iron Mans Comic-Nemesis – der Mandarin – wurde nicht als Gegenspieler für den Film gewählt, da Regisseur und Produzenten ihn als veraltet ansahen. Der Mandarin verkörperte in den Comics immer den „bösen“ Kommunismus.[7] Einige Anspielungen existieren allerdings in Form der Organisation „Die Zehn Ringe“ (welche sich auf die Hauptwaffen des Mandarins beziehen) und den Ambitionen des Anführers, ganz Asien zu erobern.
  • Der Film wurde hauptsächlich in Kalifornien gedreht, um den typischen Comicschauplatz an der Ostküste der Vereinigten Staaten und insbesondere New York City zu vermeiden.[8]
  • Der Film ist als erster Teil einer Trilogie geplant, für die alle Schauspieler sich bereits verpflichten mussten. Damit soll laut dem Regisseur eine Vertiefung der Charaktere erreicht werden, so soll z. B. der Alkoholismus des Tony Stark in einem der Folgefilme thematisiert werden.[9]
  • Auffällig ist der massive Einsatz von Product-Placement.
  • Nach Angaben des Filmverleihers Concorde wurde die deutsche Kinofassung um zweieinhalb Minuten geschnitten, um eine FSK-12-Zulassung zu erhalten. Wie sich später jedoch herausstellte, wäre dies nicht nötig gewesen, da auch die ungeschnittene DVD-Fassung eine FSK-12-Freigabe erhielt.[10]
  • Wie in fast allen Marvel-Verfilmungen hat auch hier Stan Lee einen Cameo-Auftritt. Auf der Benefiz Gala für den Feuerwehr-Familien-Fond verwechselt Stark ihn mit dem Chefredakteur des Playboy, Hugh Hefner.[11]
  • Nach Ende des Abspanns ist Samuel L. Jackson in einem kurzen Epilog als Geheimdienstleiter Nick Fury zu sehen, wo er Tony Stark von der Rächer-Initiative berichtet. Dies wurde von der Marvel-Comicserie Die Ultimativen inspiriert, in der das Aussehen Furys unmittelbar Jackson nachempfunden ist. Ebenfalls einen Cameo-Auftritt hat Tom Morello als einer der Terroristen.[12]
  • Downey hat in der Epilog-Szene zum Film Der unglaubliche Hulk einen Cameo-Auftritt als Tony Stark, in der er General Ross von dem Team (Die Rächer) berichtet, das gerade zusammengestellt wird. Ebenfalls sind weitere Auftritte in anderen Marvel-Verfilmungen geplant.[13]
  • Das erste Lied im Filmabspann stammt ursprünglich von der Gruppe Black Sabbath und trägt ebenfalls den Titel Iron Man.
  • In einer Filmszene spielt eine Musikgruppe im Hintergrund die Melodie aus der Zeichentrickserie zu Iron Man aus den 1960er Jahren.
  • Für die deutsche Fernsehwerbung wurde das Lied Cochise von Audioslave verwendet.
  • In Deutschland erschien der Film am 1. Mai 2008, einen Tag später in den Vereinigten Staaten.
  • Das Haus von Tony Stark ist kein reales Gebäude. Es wurde digital in die Umgebung des Point Dume State Beach in Malibu eingearbeitet.[14]

Auszeichnungen

Fortsetzungen

Iron Man 2 startete am 6. Mai 2010 in den deutschen Kinos. Neben den Hauptdarstellern Robert Downey junior, Gwyneth Paltrow, Sam Rockwell, Samuel L. Jackson und Don Cheadle stehen auch Mickey Rourke und Scarlett Johansson vor der Kamera.[15] Auch Iron Man 3 wurde von den Marvel Studios für das Jahr 2013 angekündigt.[16]

Weblinks

 Commons: Iron Man – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Spiegel: Blechmann mit Herz, abgerufen am 5. Mai 2008
  2. Süddeutsche Zeitung: Splitter kreisen am Herzen, abgerufen am 5. Mai 2008
  3. TV Spielfilm: Filmlexikon: Iron Man, abgerufen am 5. Mai 2008
  4. Filmkritik von Mathis Heite, zelluloid.de, 3. Mai 2008, abgerufen am 6. Mai 2008
  5. Filmkritik von Christoph Petersen, filmstarts.de
  6. Iron Man (2008). boxofficemojo.com. Abgerufen am 26. August 2011.
  7. Comicscontinuum.com: Interview mit John Favreau, abgerufen am 1. Mai 2008
  8. IMDb: Iron Man (Trivia), abgerufen am 27. April 2008
  9. Aintitcool.com: Quint visits the IRON MAN production offices! Art! Favreau speaks about sequels (?!?), casting and more!!!, abgerufen am 1. Mai 2008
  10. schnittberichte.com: Genaue Details der Iron Man-Kürzungen, Zugriff am 16. November 2008
  11. imdb.com Cast: "Stan Lee … Himself"
  12. Laut.de: Tom Morello: Tödliche Begegnung mit dem „Iron Man“, abgerufen am 11. Mai 2008
  13. MTV.com: www.mtv.com William Hurt Says New Hulk Is More Heroic, Reveals Iron Man Crossover Scene, abgerufen am 1. Mai 2008
  14. Superherohype
  15. Widescreen Vision: IRON MAN 2: Scarlett Johansson (als die Spionin Black Widow) und Mickey Rourke offiziell dabei!
  16. http://www.gamona.de/kino-dvd/iron-man-2,iron-man-3-kommt-2013-mit-neuem-boesewicht:news,1733996.html

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