- Joachim Meyerhoff
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Joachim Meyerhoff (* 1967 in Homburg/Saar) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Er erwarb seine Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München, und wurde nach Engagements am Staatstheater Kassel, in Bielefeld, Dortmund und den Städtischen Bühnen Köln 2001 Ensemblemitglied des Maxim Gorki Theaters Berlin, wo er auch oft Regie führte. 2002 wechselte er ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, wo er bis 2005 verpflichtet blieb und in Inszenierungen von Volker Hesse, Thomas Langhoff, Stefan Otteni, Karin Beier, Sebastian Hartmann und Günter Krämer spielte. Seit September 2005 ist Joachim Meyerhoff Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.
Neben seiner darstellerischen Tätigkeit konzipiert Joachim Meyerhoff auch immer wieder eigene Programme. Sein jüngstes Projekt Alle Toten fliegen hoch sorgt im Burgtheater Wien regelmäßig für ein volles Haus. In diesem autobiografischen, in sechs Teile unterteilten Programm erzählt Meyerhoff seine eigene Geschichte bzw. die seiner Familie. In sehr sympathischer, unaufgeregter, lustiger, aber auch nachdenklicher Art berichtet er von seinen Geschwistern, seiner Großmutter, seinem Vater oder seinem Austauschjahr in Amerika, und präsentiert dabei die hohe Kunst des Erzählens. Die ersten drei Teile dieser Serie wurden zum Berliner Theatertreffen 2009 eingeladen. 2011 erschien der erste Teil (Amerika) in Buchform bei Kiepenheuer & Witsch [1]
2006 und 2007 wurde er für den Nestroy-Preis nominiert. Im Jahr 2007 wurde Meyerhoff für seine Darstellung des Hamlet am Schauspielhaus Zürich sowie für seine Rolle als Benedikt in Jan Bosses Inszenierung von Shakespeares Viel Lärm um nichts zum Schauspieler des Jahres gewählt. 2011 erhielt Meyerhoff für seinen Roman Alle Toten fliegen hoch den Franz-Tumler-Literaturpreis.
Joachim Meyerhoff ist Enkelsohn der Schauspielerin Inge Birkmann. Er hat mit der Burgschauspielerin Christiane von Poelnitz zwei Töchter.
Rollen
- Deutsches Schauspielhaus Hamburg
- 2002 Hedda Gabler von Henrik Ibsen, Regie: Sandra Strunz
- 2003 Wie es euch gefällt von William Shakespeare, Regie: Jürgen Gosch
- 2002 Vorher/Nachher von Roland Schimmelpfennig, Regie: Jürgen Gosch
- 2004 Warten auf Godot von Samuel Beckett, Regie: Jan Bosse
- 2004 Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist, Regie: Jürgen Gosch
- 2004 Mephisto in Faust I von Johann Wolfgang Goethe, Regie: Jan Bosse
- Schauspielhaus Zürich
- 2007 Hamlet von William Shakespeare, Rolle: Hamlet, Regie: Jan Bosse
- Burgtheater Wien
- 2005 Wir wollen den Messias jetzt oder Die beschleunigte Familie von Franzobel, Rolle: Jesus, Regie: Karin Beier
- 2005 Kleinbürger von Maxim Gorki, Rolle: Tetrew, Regie: Karin Beier
- 2006 Torquato Tasso von Johann Wolfgang von Goethe, Rolle: Alfons II., der Herzog von Ferrara, Regie: Stephan Kimmig
- 2006 Viel Lärm um nichts von William Shakespeare, Rolle: Benedikt, Regie: Jan Bosse, Salzburger Festspiele
- 2006 Höllenangst von Johann Nestroy, Rolle: Thuming, Regie: Martin Kusej (Koproduktion mit den Salzburger Festspielen)
- 2007 Der Sturm von William Shakespeare, Rolle: Ariel, Regie: Barbara Frey
- 2007 Die Brüder Karamasow von Fjodor M. Dostojewski, Rolle: Iwan, Regie: Nicolas Stemann
- 2008 Der Gott des Gemetzels von Yasmina Reza, Rolle: Alain Reille, Regie: Dieter Giesing
- 2008 Wer hat Angst vor Virginia Woolf? von Edward Albee, Rolle: George, Regie: Jan Bosse
- 2009 Mea Culpa – Eine ReadyMadeOper von Christoph Schlingensief, Regie: Christoph Schlingensief
- 2009 Faust I als Vertretung für den verletzten Gert Voss, Regie: Matthias Hartmann
- 2009 Faust II, Regie: Matthias Hartmann
- 2010 Othello von William Shakespeare, Rolle: Othello, Regie: Jan Bosse
- 2010 Was Ihr wollt von William Shakespeare, Rolle: Malvolio, Regie: Matthias Hartmann
- 2011 Professor Bernhardi von Arthur Schnitzler, Rolle: Prof. Bernhardi, Regie: Dieter Giesing
Regie und Projekte
- 2001 Wenedikt Jerofejews Moskau – Petuschki
- 2003 Erich Kästners Fabian
- 2005 Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war?
- 2006 Marathon: 2:04:55
- 2007 - 2009 Alle Toten fliegen hoch (Teile 1-3 eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2009)
- 2007 Alle Toten fliegen hoch, Teil 1: Amerika
- 2008 Alle Toten fliegen hoch, Teil 2: Zuhause in der Psychiatrie
- 2008 Alle Toten fliegen hoch, Teil 3: Die Beine meiner Großmutter
- 2008 Alle Toten fliegen hoch, Teil 4: Theorie und Praxis
- 2009 Alle Toten fliegen hoch, Teil 5: Heute wärst Du zwölf
- 2009 Alle Toten fliegen hoch, Teil 6: Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Filmrollen
- 2005 Tatort – Stille Tage, Regie Thomas Jauch
- 2005 Doppelter Einsatz – Seitensprung in den Tod, Regie Peter Patzak
Veröffentlichungen
- Alle Toten fliegen hoch. Amerika, Roman, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2011, ISBN 978-3-462-04292-4 (auch als Hörbuch)
Weblinks
- Joachim Meyerhoff in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Joachim Meyerhoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Alle Toten fliegen hoch. Teil 1: Amerika. Rezension von Christian Rakow auf nachtkritik.de (abgerufen am 28.März 2011).
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