Johan August Meijerfeldt der Ältere

Johan August Meijerfeldt der Ältere

Johan August Meijerfeldt der Ältere (auch Johann August Meyerfeldt; * 1664 in Oberpahlen in Livland; † 9. November 1749 in Sövde in Schonen) war ein schwedischer General und Reichsrat sowie Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern.

Leben

Johan August Meijerfeldt war ein Sohn des 1674 in schwedischen Diensten geadelten Oberstleutnants Andreas Meyer und dessen Frau Katharina Wolf. 1683 begann er seine militärische Laufbahn bei einem schwedischen Kavallerieregiment in Livland. An den Schlachten bei 1700 Narva, 1702 Klissow und 1703 Thorn nahm er als Oberst teil. König Karl XII. ernannte ihn 1704 zum Generalmajor der Kavallerie. 1704 nahm er an der Schlacht bei Posen teil. 1705 wurde er in den schwedischen Freiherrnstand erhoben.

Im Jahr 1708 wandte er sich gegen den Plan Karls XII., der sein Heer in die Ukraine führte. Nach der Niederlage bei Poltawa 1709 ging er mit dem König ins Exil nach Bender, von wo dieser ihn noch im selben Jahr zum Reichsrat nach Stockholm entsandte. Anfang 1710 hatte er in der Schlacht bei Helsingborg den Befehl über den rechten Flügel der schwedischen Truppen. Nach seiner Rückkehr nach Bender beförderte ihn der König am 17. August 1710 zum Generalleutnant und ernannte ihn gleichzeitig zum Kommandanten der Festung Stettin. Über Konstantinopel und Italien reiste er im Januar 1711 dorthin.

Im Juli 1711 wurde er Vizegeneralgouverneur und im Jahr 1713 - in den schwedischen Grafenstand erhoben - als Nachfolger von Jürgen Mellin Reichsrat sowie Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern. Im gleichen Jahr musste er Stettin russischen Truppen überlassen, wofür er freies Geleit nach Stralsund erhielt. Während der Besetzung des nördlichen Vorpommerns und der Insel Rügen durch dänische Truppen von 1715 bis 1721 leitete er 1716 und 1717 die schwedische Admiralität. Von 1719 bis 1720 war er Reichskanzleirat und 1720 zeitweise Präsident der Reichskanzlei. Nach dem Abzug der Dänen trat er 1721 erneut sein Amt als Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern an.

Nach dem Frieden von Stockholm setzte er entgegen der Abrüstung Schwedens eine Verdopplung der ihm unterstellten Truppen auf 3000 Mann und den Ausbau der Stralsunder Stadtbefestigungen durch. Im Reichsrat setzte sich Meijerfeldt dafür ein, dass der Gesandte Schwedisch-Pommerns beim deutschen Reichstag die Politik des Kaisers unterstützte, auch wenn dies wie bei der Pragmatischen Sanktion nicht mit der offiziellen Politik des Königreichs Schweden übereinstimmte.

Meijerfeldt hatte unter anderem mit Nehringen umfangreichen Landbesitz in Vorpommern von insgesamt etwa 15.000 Hektar und weiteren bei Sövde im südlichen Schweden. Als Gutsbesitzer näherte er seine Politik deutlich den Interessen der pommerschen Landstände an. Die Einführung einer Steuererhebung auf Grundlage der, bei der Schwedischen Landesvermessung von Vorpommern erstellten, Lagerströmschen Matrikel lehnte er wegen der erheblich höheren Steuerbelastung ab. Er trug mit dazu bei, das der Haushalt der Provinz Schwedisch-Pommern ab 1739 durch Zuschüsse aus der Reichskammer unterstützt wurde.

Zwischen 1726 und 1730 ließ er in Stralsund auf eigene Kosten das Meyerfeldtsche Palais errichten, dass ihm sowohl als Residenz als auch als Stadtwohnung diente.

Familie

Johan August Meijerfeldt d. Ä. war in erster Ehe verheiratet mit (∞ 1707) Anna Maria Törmflycht (1685–1710) und in zweiter Ehe (∞ 1717) mit Brigitte von Barnekow (1700–1771). Aus der zweiten Ehe ging als einer seiner beiden Söhne der spätere Feldmarschall Johan August Meijerfeldt der Jüngere hervor.

Literatur


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