- Johann Georg II. von Sachsen
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Johann Georg II. (* 10. Juni 1613 in Dresden; † 22. August 1680 in Freiberg) war ein Fürst aus dem Hause Wettin (albertinische Linie). Seit 1656 war er Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seine Regierungszeit war von dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Sachsens nach dem Dreißigjährigen Krieg geprägt. Die Wirtschaft belebte sich langsam wieder, wozu etablierte und auch neue Gewerbe und Manufakturen beitrugen (Textilindustrie, Steinkohleförderung, Glas u.a.). Das Silber des Erzgebirges füllte die leeren fürstlichen Kassen, und die Leipziger Messe erwirtschaftete neue Einnahmen. Auch die böhmischen Exulanten (1654) trugen neue Einkünfte zur Wirtschaft bei.
Durch Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar wurde der Kurfürst 1658 in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Es wurde ihm als Gesellschaftsname der Preiswürdige und als Motto besteht unwandelbar verliehen. Als Emblem ist ihm ein Zedernbaum zugedacht worden. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich der kurfürstliche Eintrag unter der Nr. 682.
Die Hauptinteressen des Kurfürsten lagen jedoch nicht auf politischem, sondern auf kulturellem Gebiet. Unter seiner Regierung wurde Dresden erstmals zu einem europäischen Zentrum der Kunst und Musik, vornehmlich der religiösen Musik. Er gründete die Dresdener Hofkapelle und importierte zahlreiche Künstler aus Italien. Im Stil Ludwigs XIV. von Frankreich widmete er sich der barocken Verschönerung seiner Residenzen (in Dresden z.B. der Große Garten, eine Oper und der Große Saal im Schloß). Die großen Ausgaben führten zu einem Staatsbankrott (1660). Bei seinem Tode hinterließ er beachtliche Schulden.
Seine Regierungstätigkeit stand in der Entwicklung des Absolutismus und eines Stehenden Heeres den Gegenspielern in Böhmen und Preußen nach, wo man die Stände bereits 1620 bzw. 1663 entmachtet hatte. Johann Georg II. blieb von den sächsischen Landständen abhängig. Der außenpolitische Wirkungskreis des Fürsten war relativ bescheiden, wenn man ihn etwa mit dem "Großen Kurfürsten" vergleicht.
Nachkommen
Johann Georg II. war verheiratet mit Magdalena Sibylle von Brandenburg-Bayreuth.
- Sibylla Marie (1642-1643)
- Johann Georg III. (1647-1691), Kurfürst von Sachsen
- Erdmuthe Sophie von Sachsen ∞ 1662 Christian Ernst, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth
Literatur
- Heinrich Theodor Flathe: Johann Georg II.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 381–383.
- Karlheinz Blaschke: Johann Georg II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, S. 526 f.
- Mary E. Frandsen: Crossing Confessional Boundaries. The Patronage of Italian Sacred Music in 17th Century Dresden. New York: Oxford University Press 2006. ISBN 978-0-19-517831-9 (umfassende Darstellung von Johann Georgs kulturellen Leistungen)
Weblinks
- Literatur von und über Johann Georg II. (Sachsen) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Druckschriften von und über Johann Georg II. (Sachsen) im VD 17
- Internetseite über die sächsischen Fürsten
Vorgänger
Kurfürst von Sachsen
1656 - 1680Nachfolger
Personendaten NAME Johann Georg II. KURZBESCHREIBUNG Kurfürst von Sachsen GEBURTSDATUM 10. Juni 1613 GEBURTSORT Dresden STERBEDATUM 22. August 1680 STERBEORT Freiberg
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