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Wettin Stadt Wettin-LöbejünKoordinaten: 51° 35′ N, 11° 48′ O51.58305555555611.873Koordinaten: 51° 34′ 59″ N, 11° 48′ 0″ O Höhe: 73 m Fläche: 27,18 km² Einwohner: 2.355 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1. Jan. 2011 Eingemeindet nach: Wettin-Löbejün Postleitzahl: 06198 Vorwahl: 034607 Lage von Wettin in Wettin-Löbejün
Wettin ist ein Ortsteil der Stadt Wettin-Löbejün im Saalekreis in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Wettin liegt direkt am rechten Ufer der Saale beim Saalekilometer 71, nur wenige Kilometer von Halle (Saale) entfernt. Das Ortschaftsgebiet erstreckt sich auf die Täler und Hügel rund um die Burg Wettin. Mitten durch den Ort fließt der Luisengraben, ein kleiner Bach.
Ortsgliederung
Zu Wettin gehören die Ortsteile Dobis, Dößel, Mücheln, Schachtberg und Zaschwitz, welches auf der anderen Seite der Saale liegt.
Am 1. Juli 2008 wurde die Gemeinde Dößel mit den Ortsteilen Dobis und Schachtberg in die Stadt Wettin eingemeindet.[1]
Geschichte
961 erfolgte die erstmalige urkundliche Erwähnung der Civitas Vitin, aus der das Herrschergeschlecht der Wettiner stammt, das die Markgrafen, Kurfürsten und Könige in Sachsen, Großbritannien, Belgien, Bulgarien sowie in Polen stellte. Seit 1680 gehörte die Stadt zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg und lag im damaligen Saalkreis.
Am 1. Januar 2011 wurden die Städte Löbejün und Wettin sowie die Gemeinden Brachwitz, Döblitz, Domnitz, Gimritz, Nauendorf, Neutz-Lettewitz, Plötz und Rothenburg, die zuvor bereits in der Verwaltungsgemeinschaft Saalkreis Nord zusammengeschlossen waren, zur neuen Stadt Wettin-Löbejün zusammengefasst.
Religion und Kirchen
Die in das Stadtbild integrierte evangelische St.-Nikolai-Kirche ist die größte und älteste Kirche Wettins. Sie wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil als Bürgerkirche erbaut und im 16. und 17. Jahrhundert im gotischen Stil umgebaut und erweitert. Die Kirche konnte seit 1958 wegen Schwammbefalls nicht mehr genutzt werden und verfiel in den folgenden Jahren. Seit 1990 erfolgt eine schrittweise Sanierung, so dass mittlerweile eine zumindest provisorische Nutzung wieder möglich ist. Die Kirche gehört heute zum Pfarrsprengel Wettin.
Die katholische Kirche St. Petrus entstand 1955 aus einer ehemaligen Seifenfabrik. Obwohl im Zentrum der Stadt liegend, fügt sie sich entsprechend unauffällig in das Stadtbild Wettins ein. Im Jahr 2004 musste die Kirche wegen Holzwurmbefalls umfassend saniert werden, dabei wurde der Kirchenraum verkleinert und mit neuen Bänken und einer Orgel versehen. Das ehemalige angrenzende Pfarrhaus dient heute als Herberge für kirchliche Gruppen. Die seelsorgerische Betreuung erfolgt durch die Pfarrei Halle Nord.
Im Ortsteil Mücheln befindet sich die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts im gotischen Stil errichtete Templerkapelle. Sie ist die einzige noch erhaltene Kapelle des Templerordens in Deutschland und steht unter Denkmalschutz. Nach umfassender Sanierung wird die Kapelle mittlerweile als Raum für Konzerte und Ausstellungen genutzt.
Wappen
Blasonierung: „In Rot eine silberne Burg mit Zinnenmauer und geöffnetem goldenen Tor, mit einem niederen gezinnten Mittelturm zwischen zwei spitzbedachten gezinnten Seitentürmen mit drei (1:2) Fensteröffnungen.“
Die Farben des Ortsteils Wettin sind Weiß-Grün.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
Wettin besitzt neben einem Chor aus der Stadtbevölkerung auch einen im Burg-Gymnasium Wettin.
Bauwerke
Die Templerkapelle in Mücheln, die Burg Wettin, die St.-Nikolai-Kirche und das Rathaus stellen neben den Fachwerkbauten der Innenstadt und dem Bismarckturm die wichtigsten architektonischen Punkte dar.
Sport
Wettin besitzt einen Fußballverein, der in der modernen Sportanlage neben dem Gymnasium, der Sekundarschule und der Grundschule trainiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wettin liegt in der Nähe der Bundesautobahn 14 und hat eine eigene Abfahrt. Die nächsten Bahnhöfe liegen seit der Stilllegung der Kleinbahn Wallwitz–Wettin in Wallwitz, Nauendorf und Domnitz. Derzeit läuft ein neues Planfeststellungsverfahren für die Bundesautobahn 143, die das Saaletal ca. 6 km südlich von Wettin schneiden würde.
Die Ortschaft und deren Burg liegt im Zentrum des Routennetzes der „Fürstenstraße der Wettiner“, einer im Aufbau befindlichen Themenstraße durch das ehemalige Regierungsgebiet des Fürstenhauses der Wettiner.
Bildung
Wettin besitzt einen Kindergarten, eine Grundschule sowie ein Gymnasium.
Söhne und Töchter der Ortschaft
- Ernst Glück (* 18. Mai 1654 in Wettin; † 5. Mai 1705 in Moskau), deutscher Theologe und Bibelübersetzer
- Ludwig Heinrich von Jakob (* 26. Februar 1759 in Wettin; † 22. Juli 1827 in Bad Lauchstädt), Staatswissenschaftler, Philosoph und Ökonom
- Maria Neide (* 2. Oktober 1780 in Wettin; † 24. Oktober 1831 in Magdeburg), Krankenschwester
- Ferdinand Guericke (* 25. Februar 1803 in Wettin; † 4. Februar 1878 in Halle (Saale)), deutscher alt-lutherischer Theologe und Professor an der Universität Halle
- Ludwig von Bredow (* 11. April 1825 in Wettin; † 9. Mai 1877 in Rathenow), Landrat und Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes
- Gustav Wilhelm Richard Sorge (* 6. April 1852 in Wettin; † 1. Dezember 1907 in Berlin-Lankwitz), deutscher Technologe
Literatur
Gustav Schönermark: Die Kunstdenkmale der Stadt Halle und des Saalkreises. Fliegenkopf Verlag Halle, 1997. ISBN 3-910147-81-X.
Weblinks
Commons: Wettin – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
Kategorien:- Ort im Saalekreis
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