- Joost Siedhoff
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Joost Jürgen Siedhoff (* 27. Juni 1926 in Dessau) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Der Sohn des Schauspielers Werner Siedhoff (1899-1976)[1] hatte nach seinem Abitur eine Theaterausbildung erhalten und 1947 im Frankfurter Theater im Zoo seinen Einstand mit der Rolle des Jean in dem Stück Vom Jenseits zurück gegeben. 1950 wechselte er an das Theater der Stadt Baden-Baden, 1952 an das Württembergische Staatstheater in Stuttgart. Im Herbst 1955 kehrte er nach Frankfurt zurück, um einer Verpflichtung an das Theater am Roßmarkt nachzukommen. 1957/58 ging Siedhoff aus ausgedehnte Südamerika-Tournee und trat in Buenos Aires und Santiago de Chile auf. Aus Südamerika heimgekehrt, ging Joost Siedhoff erneut an die ihm beiden bekannten Frankfurter Bühnen. Weitere Übersee-Gastspiele führten ihn bis nach Kanada und Australien.
Bekannt wurde Joost Siedhoff dem Fernsehpublikum Ende der 1950er Jahre durch die hessische Fernsehserie Die Firma Hesselbach, von und mit Wolf Schmidt, der auch zusammen mit Harald Schäfer die Regie führte. Er verkörperte den Prokuristen Willi Hesselbach. Nach elf Folgen schied er aus der Fernsehserie aus, nachdem er seine Sekretärin (Helga Neuner) heiratete und mit ihr nach New York ging.
Danach zog er mit einem eigenen Theaterensemble durch Europa. Später war Siedhoff tätig am Staatstheater Stuttgart, Prinzregententheater München und am Theater am Kudamm in Berlin. 1990 und 1991 trat er bei den Salzburger Festspielen auf.
Obwohl er in internationalen Kinofilmen, darunter Das Geisterhaus und Beyond the Sea, mitwirkte, spielte er vorwiegend in Fernsehserien in Deutschland. So wirkte er unter anderem in Diese Drombuschs, Berlin, Berlin und dem Tatort mit. Im Jahr 1976 war er in der HR-Produktion Der Winter, der ein Sommer war zu sehen.
Außerdem produziert er Hörspiele und widmet sich dem Gedenken der Arbeit seiner Mutter Alma Siedhoff-Buscher, die beim Bauhaus als Innenarchitektin arbeitete und für die bauhaus-Kindermöbel und -Spielzeuge verantwortlich war. Joost Siedhoff bezeichnet sich selbst gerne als „bauhaus-sprössling“, da auch sein Vater, Werner Siedhoff, bei Oskar Schlemmers bauhaus-Bühne als Tänzer und Pantomime tätig war.
Filmografie (Auswahl)
- 1956: Der Bettelstudent
- 1960: Himmel, Amor und Zwirn
- 1960–1961: Die Firma Hesselbach (TV-Serie)
- 1965: Das Kriminalmuseum (TV-Serie) – Die Ansichtskarte
- 1967: Das Kriminalmuseum (TV-Serie) – Die Zündschnur
- 1968: Ein Mann namens Harry Brent (Durbridge-Mehrteiler)
- 1976: Der Winter, der ein Sommer war (TV-Miniserie)
- 1979: Timm Thaler
- 1979: Die Leute vom Domplatz (TV-Serie)
- 1981: Tatort (TV-Serie) – Das Zittern der Tenöre
- 1982: Zwei Tote im Sender und Don Carlos im PoGl (TV)
- 1984–1986: Eigener Herd ist Goldes wert (TV-Serie)
- 1987–1990: Diese Drombuschs (TV-Serie)
- 1993: Das Geisterhaus (The House of the Spirits)
- 1994–1998: Hallo, Onkel Doc! (TV-Serie)
- 1995: Das Handbuch des jungen Giftmischers (The Young Poisoner’s Handbook)
- 1998: Bei uns dahei (TV-Serie)
- 1998: Die Liebenden vom Polarkreis (Los amantes del circulo polar)
- 2002: Berlin, Berlin (TV-Serie)
- 2003: Luther
- 2004: Beyond the Sea – Musik war sein Leben (Beyond the Sea)
- 2005: Die blaue Grenze
- 2008: Virus Undead
- 2009: Doktor Martin, Folge: Nase voll (TV-Serie)
- 2010: Ich trag dich bis ans Ende der Welt (TV)
- 2010: Mörderischer Besuch (TV)
Anmerkung
- ↑ Daten lt. Theaterarchiv Kay Weniger
Literatur
- Kürschners Biographisches Theater-Handbuch. Berlin 1956. S. 694 f
- Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon, Dritter Band. Bad Münder 1961. S. 1608
Weblinks
- Joost Siedhoff in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Hesselbach-Spezial auf hr-online.de
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