- Julius Lippert
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Julius Lippert (* 9. Juli 1895 in Basel; † 30. Juni 1956 in Bad Schwalbach) war ein Journalist und nationalsozialistischer Politiker.
Lippert war Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg. Von 1918 bis 1922 studierte er Staatswissenschaften in Berlin und promovierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Er war Angehöriger der Schwarzen Reichswehr und Journalist und Schriftleiter bei verschiedenen Berliner Zeitungen.
Lippert trat im April 1927 der NSDAP bei und wurde im Juli von Joseph Goebbels zum Hauptschriftleiter der Gauzeitung Der Angriff ernannt. Ab 1933 hatte er diese Position auch bei der Tageszeitung der Deutschen Arbeitsfront inne. Im März 1933 wurde er Staatskommissar für Berlin und im September desselben Jahres wurde er auch Preußischer Staatsrat und SA-Standartenführer. Er war Mitglied der Akademie für Deutsches Recht. Am 1. April 1937 wurde Lippert Oberbürgermeister von Berlin, was er bis zum Juli 1940 blieb, als er einer von Albert Speer eingefädelten Intrige zum Opfer fiel, der damit seinen Haupt-Gegenspieler bei den Planungen für die Umgestaltung der Reichshauptstadt (Welthauptstadt Germania) aus dem Weg schaffte.
Ab 1941 war Lippert in der Wehrmacht Kommandeur der „Propagandaabteilung Südost“ in Belgrad. Von Mai 1943 bis August 1944 war er Kreiskommandant der belgischen Stadt Arlon.
Nach seiner Internierung in Hamburg wurde Lippert 1946 nach Belgien ausgeliefert und dort im November 1950 wegen Kriegsverbrechen in Arlon angeklagt. In erster Instanz freigesprochen wurde er im Jahr 1952 zu sieben Jahren Zwangsarbeit verurteilt, die durch Internierung und Untersuchungshaft abgesessen waren, und nach Deutschland abgeschoben. Am 1. September 1953 wurde er von der Spruchkammer des Landes Hessen als Hauptschuldiger eingestuft.
Seine Schriften Der 1. Mai einst und jetzt (NS.-Druck u. Verl., Berlin 1933) und Im Strom der Zeit (Reimer, Berlin 1944) wurden in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1]
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich - Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main, 2. Auflage: Juni 2007, S. 374.
- Franz Menges: Lippert, Julius. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, S. 659 f.
- Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921-1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im "Dritten Reich" berufenen Staatsräte. Droste Verlag, Düsseldorf 2005.
Weblinks
Einzelnachweise
Leopold von Gerlach | Johann Büsching | Friedrich von Bärensprung | Heinrich Wilhelm Krausnick | Franz Naunyn | Heinrich Wilhelm Krausnick | Theodor Seydel | Arthur Hobrecht | Max von Forckenbeck | Robert Zelle | Martin Kirschner | Adolf Wermuth | Gustav Böß | Arthur Scholtz (kommissarisch) | Heinrich Sahm | Oskar Maretzky | Julius Lippert | Ludwig Steeg | Arthur Werner | Otto Ostrowski | Louise Schroeder (für Ernst Reuter) | Ferdinand Friedensburg (kommissarisch) | Louise Schroeder (für Ernst Reuter)
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