- Jēkabpils
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Jēkabpils (dt.: Jakobstadt) Basisdaten Staat: Lettland Landschaft: Semgallen (lettisch: Zemgale) Verwaltungsbezirk: Republik-Stadt Jēkabpils Koordinaten: 56° 29′ N, 25° 51′ O56.48333333333325.8577Koordinaten: 56° 29′ 0″ N, 25° 51′ 0″ O Einwohner: 26.378 (1. Jul. 2010) Fläche: 23 km² Bevölkerungsdichte: 1.146,87 Einwohner je km² Höhe: 77 m NAP Stadtrecht: seit 17. Jahrhundert Webseite: www.jekabpils.lv Jakobstadt und Kreutzburg ( von Johann Cristoph Brotze) Jēkabpils (dt: Jakobstadt) ist eine Stadt im Osten Lettlands, an der Düna auf halbem Weg zwischen Riga und Daugavpils. Sie gilt als die inoffizielle Hauptstadt der Landschaft Sēlija.
Die historischen Teile Jēkabpils und das nördliche eingemeindete Krustpils liegen auf beiden Seiten der Düna, die hier von einer Brücke überspannt wird. Südlich der Düna liegt auch der Verwaltungsbezirk Jēkabpils novads, der aber administrativ von der Stadt getrennt ist. Diese bildet als eine der 9 lettischen "Republik-Städte" eine eigene Einheit.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebiet war Teil des Staates Jersika. 1237 ließen die Ritter des Livländischen Ordens auf der rechten Flussseite eine Burg aus Stein, "Cruczeborch" (Kreutzburg) errichten.
Bei der Teilung Livlands 1561 wurde die südliche Düna-Seite Teil des Herzogtums Kurland und Semgallen. 1655 wird die Siedlung Sloboda erwähnt, die aus Kriegsflüchtlingen bestand. Während des 17. Jahrhunderts siedelten sich auch Russland verfolgte Altgläubige in Sloboda an. Bis 1670 wuchs deren Siedlung allmählich um ein Wirtshaus namens Salas Krogs (Inselkrug) herum zu einer Stadt auf der linken Flussseite. Der Herzog von Kurland, Jakob Kettler, der ihr die Stadtrechte verlieh, gab ihr den Namen Jakobstadt.
Im Großen Nordischen Krieg wurde Jakobstadt 1700 von den Schweden und dann 1704 von den Russen erobert. Nach der kurz darauf folgenden Schlacht bei Jakobstadt war der Vormarsch allerdings beendet. 1710 wütete eine Pest-Epidemie, doch nach Kriegsende 1721 erholte sich die Wirtschaft wieder. 1764 wurde eine Fähre nach Krustpils eingerichtet.
Ab 1796 gehörte Jekabpils dann zum russischen Gouvernement Kurland. Der Bau der Eisenbahnlinie auf der anderen Düna-Seite verringerte sich die verkehrstechnische Bedeutung von Jekabpils. Trotzdem setzte sich der wirtschaftliche Aufschwung bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs fort. Bei den Kämpfen an der Düna wurden 280 Gebäude zerstört. Ab Juli 1919 nutzte die Baltische Landeswehr Jekabpils als Basis für eine Verteidigungsstellung nach Osten.
1932 wurde eine Zuckerfabrik errichtet und 1936 entstand eine Brücke mit Schmalspurverbindung nach Krustpils.
Die Brücke wurde im 2. Weltkrieg zerstört, aber 1962 wieder aufgebaut. In diesem Jahr wurde Krustpils eingemeindet. Große Unternehmen waren eine große Näherei, eine Stahlbeton-Fertigteile-Fabrik, die Molkerei und eine Konserven-Fabrik. Nach der Unabhängigkeit Lettland 1991 wurden viele Unternehmen geschlossen.
Wappen
Beschreibung: In Blau steht vor einer grünen Tanne ein goldener Luchs auf grünem Schildfuß.
- Einer örtlichen Legende über den Ursprung der Stadt zufolge, verlief sich der Herzog einst auf der Jagd. An der Düna sah er gleichzeitig einen Luchs unter einer Tanne und eine Stadt. Das Bild des Luchses unter der Tanne findet sich heute auf dem Stadtwappen.
Sehenswürdigkeiten
Im ältesten Teil der Stadt konnten Gebäude erhalten werden. In Tadenava, unweit von Jēkabpils befindet sich das Gedächtnismuseum von Rainis, zwischen Nereta und Aknīste das von Jānis Jaunsudrabiņš mit dem Namen "Riekstiņi".
Weitere Sehenswürdigkeiten der Gegend sind die Schlösser von Justine und Dignāja und der höchste Punkt von Sēlija, der Ormaņkalns, in der Gegend von Klauce. Der Struve-Bogen, ein langgestrecktes Netz geodätischer Vermessungspunkte, besitzt hier einen Messpunkt.
Partnerstädte
- Sokołów Podlaski, Polen, seit 1987
- Melle, Deutschland, seit 1994
- Maardu, Estland, seit 2003
- Czerwionka-Leszczyny, Polen, seit 2004
- Lida, Weißrussland, seit 2005
Söhne und Töchter der Stadt
- Katharina I. (Russland)
- Deniss Rakeļs (* 1992), Fußballspieler
Literatur
- Heinz zur Mühlen: Baltisches historisches Ortslexikon, Tl. 2, Lettland (Südlivland und Kurland), ISBN 978-3-41206-889-9
- Latvijas Pagastu Enciklopēdeija (2002) ISBN 9984-00-436-8
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