- Kabinett Ringstorff III
-
Das Kabinett Ringstorff III war die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern nach der Landtagswahl 2006. Die große Koalition aus SPD und CDU löste die rot-rote Koalition ab, die seit 1998 regierte. Ministerpräsident war erneut Harald Ringstorff (SPD). Die Regierung amtierte vom 7. November 2006 bis zum 6. Oktober 2008. In der Mitte der erstmals fünf Jahre dauernden Legislaturperiode trat Ringstorff zurück. Sein Amt übernahm Erwin Sellering (Kabinett Sellering I).
Inhaltsverzeichnis
Voraussetzungen
Zur Wahl stellte sich die seit 1998 amtierende erste rot-rote Koalition in Deutschland unter Ministerpräsident Harald Ringstorff (Kabinett Ringstorff I), die nach der Landtagswahl 2002 fortgesetzt wurde (Kabinett Ringstorff II). In dem Dreiparteiensystem aus SPD, CDU und PDS war die CDU die einzige Oppositionspartei.
Spitzenkandidat der SPD war Ministerpräsident Harald Ringstorff. Für die CDU trat Jürgen Seidel an, die PDS nominierte Wolfgang Methling, Spitzenkandidat der FDP war Michael Roolf. Für die Grünen traten Ulrike Seemann-Katz und Hendrik Fulda an, für die NPD Udo Pastörs.
Die mit der PDS regierende SPD musste gegenüber dem guten, vom starken Bundestrend geprägten Ergebnis von 2002 Verluste im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen, blieb jedoch knapp stärkste Kraft vor der CDU. Die CDU erlitt Verluste von 2,5 Prozentpunkten, während die PDS ihr Ergebnis von 2002 stabilisierte (+0,4 %). Die FDP zog mit einem Plus von 4,9 Prozentpunkten und einem Ergebnis von 9,6 Prozent erstmals seit der Wahl 1990 wieder in den Landtag ein. Die größten Gewinne (+6,5 Prozentpunkte) erzielte die NPD, die mit einem Ergebnis von 7,3 Prozent und sechs Abgeordneten erstmals in den Landtag einziehen konnte. Die Grünen scheiterten trotz leichter Stimmengewinne (+0,8 Prozentpunkte) mit einem Ergebnis von 3,4 Prozent deutlich am Einzug in den Landtag. Mit dem Einzug von FDP und NPD in den Landtag erweiterte sich das Parteienspektrum vom Drei- zum Fünfparteiensystem.
Die große Koalition unter Harald Ringstorff
Die bisherige rot-rote Koalition hätte mit 36 von 71 Mandaten zwar weiterhin eine knappe Mehrheit im Landtag gehabt, die SPD entschied sich jedoch für eine große Koalition mit der CDU. Damit kam es in Mecklenburg-Vorpommern nach 1994 und 1998 zum dritten Mal zu einem halben Regierungswechsel, bei dem ein Koalitionspartner in der Regierung blieb, um mit einem neuen Partner zu koalieren. Harald Ringstorff wurde mit 42 von 71 möglichen Stimmen zum Ministerpräsidenten wiedergewählt, obwohl die Koalition über 45 Sitze verfügte.
Sowohl die SPD, als auch die fast gleichstarke CDU erhielten jeweils vier Ministerien.
Am 3. Oktober 2008 traten Ringstorff und zwei weitere Minister aus Altersgründen zurück, neuer Ministerpräsident wurde der bisherige Sozialminister Erwin Sellering (SPD).
Liste der Kabinettsmitglieder
Ministerium Name Partei Staatssekretäre Ministerpräsident Harald Ringstorff SPD Reinhard Meyer (Chef der Staatskanzlei)
Thomas Freund (Beauftragter beim Bund)Stellvertreter des Ministerpräsidenten Jürgen Seidel CDU Inneres Lorenz Caffier CDU Thomas Lenz Justiz Uta-Maria Kuder CDU Rainer Dopp Finanzen Sigrid Keler SPD Jost Mediger Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel CDU Stefan Rudolph
Rüdiger MöllerLandwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Till Backhaus SPD Karl Otto Kreer Bildung, Wissenschaft und Kultur Henry Tesch CDU Udo Michallik Verkehr, Bau und Landesentwicklung Otto Ebnet SPD Sebastian Schröder Soziales und Gesundheit Erwin Sellering SPD Rainer Litten (bis 2007)
Wolfgang Schmülling (ab 2007)Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung – SPD Margret Seemann Siehe auch
Weblinks
1945 bis 1952: Höcker I | Höcker II | Bürger | Quandt
seit 1990: Gomolka | Seite I | Seite II | Ringstorff I | Ringstorff II | Ringstorff III | Sellering I | Sellering II
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Kabinett Ringstorff — bezeichnet folgende Landesregierungen Mecklenburg Vorpommerns unter Harald Ringstorff (SPD): Kabinett Ringstorff I, von 1998 bis 2002, Koalition aus SPD und PDS Kabinett Ringstorff II, von 2002 bis 2006, Koalition aus SPD und PDS Kabinett… … Deutsch Wikipedia
Mecklenburg-Vorpommern Kabinett Ringstorff I — Kabinett Ringstorff I 3. November 1998 bis 6. November 2002 Amt Name Partei Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff SPD Stellvertreter des Ministerpräsidenten Helmut Holter PDS … Deutsch Wikipedia
Mecklenburg-Vorpommern Kabinett Ringstorff II — Kabinett Ringstorff II 6. November 2002 bis 7. November 2006 Amt Name Partei Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff SPD Stellvertreter des Ministerpräsidenten Dr. Wolfgang Methling PDS … Deutsch Wikipedia
Kabinett Ringstorff I — Das Kabinett Ringstorff I war die Landesregierung von Mecklenburg Vorpommern nach der Landtagswahl 1998. Sie war die erste rot rote Koalition unter Einbeziehung der PDS in Deutschland. Ministerpräsident war Harald Ringstorff (SPD). Die Regierung… … Deutsch Wikipedia
Kabinett Ringstorff II — Das Kabinett Ringstorff II war die Landesregierung von Mecklenburg Vorpommern nach der Landtagswahl 2002. Sie setzte die rot rote Koalition aus SPD und PDS fort, die seit 1998 regierte. Ministerpräsident war Harald Ringstorff (SPD). Die Regierung … Deutsch Wikipedia
Ringstorff — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Harald Ringstorff (2007) … Deutsch Wikipedia
Kabinett Bürger — 20. bis 28. Juli 1951 Amt Name Partei Ministerpräsident Kurt Bürger SED Inneres Wilhelm Bick SED Finanzen Max Suhrbier LDP … Deutsch Wikipedia
Kabinett Höcker I — 9. Dezember 1946 bis 18. November 1950 Amt Name Partei Ministerpräsident Wilhelm Höcker SED Inneres Johannes Warnke bis Oktober 1949 Wilhelm Bick SED Justiz (im September 1950 eingerichtet) … Deutsch Wikipedia
Kabinett Höcker II — 18. November 1950 bis 20. Juli 1951 Amt Name Partei Ministerpräsident Wilhelm Höcker SED Inneres Wilhelm Bick SED Finanzen Max Suhrbier … Deutsch Wikipedia
Kabinett Quandt — 28. Juli 1951 bis 31. Juli 1952 Amt Name Partei Ministerpräsident Bernhard Quandt SED Inneres Wilhelm Bick SED Finanzen Max Suhrbier LDP … Deutsch Wikipedia