Till Backhaus

Till Backhaus
Till Backhaus im August 2005

Till Backhaus (* 13. März 1959 in Neuhaus (Elbe)) ist ein deutscher Politiker (SPD).

Er ist seit 1998 Landwirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern und war von 2003 bis 2007 Landesvorsitzender der SPD Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Till Backhaus, 2011

Nach dem Abitur mit Berufsabschluss Agrotechniker/Mechanisator 1978 in Pritzier-Schwechow leistete Backhaus bis 1980 seinen Wehrdienst bei der NVA ab und absolvierte anschließend ein Studium des Agraringenieurwesens an der Universität Rostock, welches er 1985 als Diplom-Agraringenieur der Fachrichtung Pflanzenproduktion beendete. Anschließend war er in der LPG (P) Neuhaus und danach als Abteilungsleiter in der LPG (P) Lübtheen tätig. 2001 erfolgte seine Promotion zum Dr. rer. agr. an der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Arbeit Betrachtungen zur Getreideproduktion in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 1900 und 2000. Diese wurde von Wilhelm Römer als „substanzlos[es] Machwerk“ kritisiert, das „weder inhaltlich noch formal wissenschaftlichen Ansprüchen“ entspräche. Backhaus geriet auch deswegen in die Kritik, weil sein Doktorvater Norbert Makowski 2000 und 2001 als Berater der dem Ministerium nachgeordneten Landwirtschaftlichen Beratungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein rund 13.500 Euro kassierte.[1][2]

Till Backhaus ist zweimal geschieden und hat eine Tochter und einen Enkel. Derzeit ist er mit der 23 Jahre jüngeren Miss Ostdeutschland Ivonne Menzel liiert.[3]

Partei

Till Backhaus, 1990

1989 zählte Backhaus zu den Mitbegründern der Sozialdemokratischen Partei in der DDR in der Gemeinde Amt Neuhaus/Elbe, die seit dem 30. Juni 1993 aber wieder zum Landkreis Lüneburg und damit zu Niedersachsen gehört. Von 1991 bis 1994 war er Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Hagenow und von 1994 bis 2003 des SPD-Kreisverbandes Hagenow-Ludwigslust.

Von 2003 bis 2007 war er Vorsitzender des SPD-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Von 2005 bis 2007 gehörte er dem SPD-Parteivorstand an. Er ist zudem einer der Leiter des Gesprächskreises Verbraucher, Ernährung & Landwirtschaft des SPD-Parteivorstandes.

Abgeordneter

Von März bis Oktober 1990 gehörte Backhaus der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an.

Seit 1990 ist er Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern. Er wurde bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 1990 über die Landesliste und ab 1994 immer im Landtagswahlkreis Ludwigslust I gewählt. Im Landtag war er von 1992 bis 1998 Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft bzw. ab 1994 des Ausschusses für Landwirtschaft und Naturschutz.

Von 2004 bis 2006 war Backhaus Mitglied des Kreistages des Landkreises Ludwigslust.

Öffentliche Ämter

Nach der Landtagswahl 1998 wurde Backhaus am 3. November 1998 als Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei in die von Ministerpräsident Harald Ringstorff geführte Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern berufen. Mit dem Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz hat Backhaus’ Ressort das mit 63 Buchstaben längste gültige und gebräuchliche zusammengesetzte Hauptwort der deutschen Sprache geschaffen.

Am 7. November 2006 wurde er zum Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in der Großen Koalition ernannt.

Weitere Ämter

Backhaus war vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2009 Mitglied des Verwaltungsrats der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Backhaus ist Aufsichtsratsvorsitzender der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (LGMV).

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Till Backhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikinews Wikinews: Till Backhaus – in den Nachrichten

Fußnoten

  1. Armin Fuhrer & Rüdiger Pannenborg: Affäre: Fragwürdige Würde. In: Focus. Nr. 16, 14. April 2003
  2. Gunther Latsch: Geld vom Gönner. In: Der Spiegel. Nr. 32, 2003, S. 31 (online).
  3. Spiegel Online: Minister in love: Till Backhaus und die Schönheitskönigin. 20. Januar 2011

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