- Karin Hübner
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Karin Hübner (* 16. September 1936 in Gera; † 25. Juli 2006 in München) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Karin Hübner, deren Eltern beide Opernsänger waren, wuchs in Michendorf bei Potsdam auf. Nach ihrem Abitur im Jahr 1953 nahm sie Gesangs- und Schauspielunterricht an der Schauspielschule Max Reinhardt in Berlin und war in den folgenden Jahren als Sängerin und Schauspielerin tätig. 1954 wurde sie an die Städtischen Bühnen von Münster engagiert, später wirkte sie in Bremen und Berlin. Ihr Filmdebüt gab sie in der Titelrolle einer DEFA-Verfilmung von Lessings Drama Emilia Galotti. Trotz einiger weiterer Hauptrollen gelang es ihr nicht, sich in der Welt des Films zu etablieren.
Einen großen Triumph feierte sie an der Seite von Paul Hubschmid (als Professor Henry Higgins) ab Oktober 1961 mit der Rolle der Eliza Doolittle in Frederick Loewes Musical My Fair Lady, die sie bis 1965 etwa 850mal darstellte. 1968 produzierte ihr damaliger Ehemann Frank Duval mit ihr unter Mitwirkung von Erika von Thellmann, Alexandra und Ivan Rebroff frei nach Anton Tschechow das 30-minütige Hörspiel "Die vier Schwestern". Bis Mitte der 1970er Jahre trat sie unter anderem an Münchener Boulevardtheatern auf. Nach zahlreichen Erfolgen als Musical-, Film- und Fernsehdarstellerin sowie als Sängerin zog sie sich aus privaten Gründen von der Bühne zurück. Ein Selbstmordversuch durch das Anzünden ihrer Wohnung führte 1982 wegen fahrlässiger Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung.
Erst Mitte der 1980er Jahre trat sie wieder als Schauspielerin auf, unter anderem am Münchner Boulevardtheater in der Spielzeit 1984/85 in Neil Simons Erfolgsstück Pfefferkuchen und Gin. Der Versuch, sich auch als Regisseurin zu etablieren, scheiterte 1983, ihre Inszenierung des tragisch-komischen Zwei-Personen-Stückes Unter der Treppe von Charles Dyer wurde von Presse und Publikum verrissen. 1987 erklärte sie endgültig ihren Rückzug von der Bühne.
Die Schauspielerin war mit dem Regisseur Peter Beauvais, dem Schauspieler Günter Pfitzmann und dem Komponisten Frank Duval verheiratet und hatte eine Tochter aus der Ehe mit Beauvais.
Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof in Ottobrunn.
Filmografie
- 1955: Peter Schlemihl (Fernsehfilm)
- 1958: Hoppla, jetzt kommt Eddie
- 1958: Solang' noch untern Linden
- 1958: Emilia Galotti
- 1960: Venus im Licht
- 1960: Soldatensender Calais
- 1961: Das Wunder des Malachias
- 1962: Die lustige Witwe
- 1963: Die endlose Nacht
- 1966: Liselotte von der Pfalz
- 1966: Abendkurs
- 1966: Towarisch (Fernsehfilm)
- 1967: Flucht ohne Ausweg
- 1968: Unwiederbringlich (Fernsehfilm)
- 1969: Sieben Tage Frist
- 1969: Der Mann mit dem Glasauge
- 1969: Hotel Royal (Fernsehfilm)
- 1970: Einladung ins Schloss (Fernsehfilm)
- 1971: Das Messer (Fernseh-Dreiteiler)
- 1972: Viola und Sebastian
- 1977: Tatort – Das Mädchen am Klavier
Weblinks
- Werke von Karin Hübner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karin Hübner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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