- Der Mann mit dem Glasauge
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Filmdaten Originaltitel Der Mann mit dem Glasauge Produktionsland Bundesrepublik Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1969 Länge 84 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Alfred Vohrer Drehbuch Paul Hengge,
Ladislas FodorProduktion Horst Wendlandt Musik Peter Thomas Kamera Karl Löb Schnitt Jutta Hering Besetzung - Horst Tappert: Inspektor Perkins
- Karin Hübner: Yvonne Duval
- Hubert von Meyerinck: Sir Arthur
- Stefan Behrens: Sergeant Pepper
- Friedel Schuster: Lady Sharringham
- Fritz Wepper: Bruce Sharringham
- Ilse Pagé: Miss Mabel Finley
- Harry Wüstenhagen: Parker
- Rudolf Schündler: Nuthatcher
- Jan Hendriks: Rubiro
- Narziss Sokatscheff: Der Boss
- Harry Riebauer: Bob
- Otto Czarski: Eric
- Maria Litto: Liz
- Arthur Binder: Jack
- Ewa Strömberg: Doris
- Marlies Draeger: Leslie
- Christiane Krüger: Linda
- Iris Berben: Ann
- Heidrun Hankammer: Leila
- Ligia Lieveld: Laura
- Rita Henke: Daisy
- Kurd Pieritz: Jefferson
- Klaus Miedel: Donovan
- Heinz Spitzner: Softy
- Tilo von Berlepsch: Mr. Randel
- Günther Tabor: Stoke
- Gerd Prager: George
- Michael Miller: Ray
- Paul Berger: John
- Berno von Cramm: Smith
- Joern Ahrendt: Dick
- Chris Anders: Clark
- Franz-Otto Krüger: Hotelportier
- Wolfgang Wiedenhaupt: Pensionsportier
- Michael Symo: Mann in der Kabine
- Richard Pietro: Messerwerfer-Double
Der Mann mit dem Glasauge ist ein deutscher Kriminalfilm des Regisseurs Alfred Vohrer und der 33. deutschsprachige Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Die Produktion der Rialto Film nach Motiven von Edgar Wallace wurde vom 4. November bis 18. Dezember 1968 in West-Berlin, Hamburg und London gedreht. Die Uraufführung des Films fand am 21. Februar 1969 im Mathäser-Filmpalast in München statt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Als die Tänzerin Leila, Mitglied der berühmten Las-Vegas-Girls, ihren Geliebten Mr. Jefferson im Hotel aufsucht, wird dieser von einem maskierten Messerwerfer ermordet. In seiner Anzugjacke findet die Polizei ein Glasauge. Auch Leila, die ins Odeon-Theater geflüchtet ist, fällt einem grausamen Mordanschlag zum Opfer. Inspektor Perkins und Sergeant Pepper vom Scotland Yard vermuten einen Zusammenhang der Verbrechen und landen schließlich in dem merkwürdigen Billard-Club „Das Glasauge“. Im Theater stoßen die Ermittler auf die beste Freundin Leilas, die Tänzerin Yvonne Duval. Sie ist in den reichen, aber drogenabhängigen Bruce verliebt. Dessen Mutter, Lady Sharringham, ist strikt gegen die Heirat ihres Sohnes mit einem Tanzgirl.
Unterdessen lässt ein gewisser Donovan zwei Las-Vegas-Girls entführen und wird, vor den Augen der Mädchen, ebenfalls tödlich von einem Messer getroffen. Um die beiden Tänzerinnen, die einen maskierten Mann mit einem Glasauge als Täter gesehen haben wollen, zu schützen, nehmen Perkins und Pepper sie in Gewahrsam. Im Odeon-Theater wird Eric, der anscheinend etwas zu neugierige Bauchredner, erwürgt.
Die Scotland-Yard-Beamten haben inzwischen Mr. Nuthatcher, den Inhaber eines Kuriositätenladens, ausfindig gemacht. In dessen Sortiment befinden sich neben Glasaugen auch Billardqueues, die als Versteck für Kokain dienen. Nachdem weitere Mädchen der Tanztruppe verschwinden, glauben Perkins und Pepper, dass es neben Rauschgift- auch um Mädchenhandel geht. Der Verdacht erhärtet sich, als zwei der Mädchen mit Sendern ausgestattet werden und deren Spur über das Büro des Agenten der Las-Vegas-Girls, Mr. Parker, bis zum Hafen führt. Inzwischen werden auch Parker und Nuthatcher unter mysteriösen Umständen ermordet.
Als Inspektor Perkins, sein Assistent Sergeant Pepper und ihr Chef Sir Arthur am Hafen eintreffen, wird sowohl der Drahtzieher der Entführungen als auch der maskierte Mörder enttarnt.
Hintergründe
- In der ersten Drehbuchfassung von Ladislas Fodor hieß der Film noch „Die grausame Puppe“.
- Die Außenaufnahmen fanden in Hamburg und West-Berlin statt. Die Theaterszenen entstanden im Theater des Westens, in dem die Hauptdarstellerin Karin Hübner einige Jahre vorher im Musical My Fair Lady ihren ersten Erfolg feierte. Weitere Innenaufnahmen drehte man in den Ateliers der CCC-Film im Berliner Bezirk Spandau. Die London-Aufnahmen entstanden Mitte Dezember 1968 und fanden ohne Mitwirkung von Darstellern statt.
- Die Rolle des Sergeant Pepper sollte, wie bereits in „Der Gorilla von Soho“, von Uwe Friedrichsen übernommen werden. Durch Verpflichtungen beim Fernsehen stand dieser jedoch nicht zur Verfügung und wurde durch Stefan Behrens ersetzt. In verschiedenen Vorankündigungen wurden außerdem die Darsteller Ann Smyrner, Anita Kupsch, Hans Clarin, Hannelore Auer, Jürgen Draeger, Peter Pasetti und Agnes Windeck genannt.
- Horst Tappert und Fritz Wepper, das spätere Ermittler-Duo der 281 Derrick-Folgen, standen in diesem Film erstmals gemeinsam vor der Kamera. In aparten Szenen waren die beiden jedoch bereits 1959 in dem Kurt-Hoffmann-Film „Der Engel, der seine Harfe versetzte“ zu sehen.
- Iris Berben ist hier in ihrer ersten Filmrolle zu sehen.
- Neben Regisseur Alfred Vohrer und seiner Assistentin Eva Ebner (jeweils 14 Wallace-Filme), nahmen zahlreiche, z. T. langjährige Darsteller und technische Mitarbeiter Abschied von der Filmreihe. Dies waren u. a. die Schauspieler Ilse Pagé (7 Filme), Harry Wüstenhagen (6 Filme), Jan Hendriks (6 Filme), Kurd Pieritz (6 Filme), Tilo von Berlepsch (5 Filme), Heinz Spitzner (5 Filme), Hubert von Meyerinck (4 Filme), der Herstellungsleiter Fritz Klotzsch (12 Filme) sowie die Filmarchitekten Wilhelm Vorwerg (14 Filme) und Walter Kutz (15 Filme).
- Die Tanz-Szenen stammen aus dem Revuefilm „Scala - total verrückt“ (1958). Dessen Vorspann besteht, wie bei „Der Mann mit dem Glasauge“, aus blinkenden Leuchtreklamen als Credits.
- Der Film wurde von der FSK ohne Kürzungsauflagen ab 16 Jahren freigegeben. 1991 erfolgte die Freigabe ab 12 Jahren.
Kritiken
„Der Vorspann verkündet zwar: Hier spricht Edgar Wallace. Keine Spur: Wer so mit dem Klassiker der Kriminalgeschichte liebäugelt, nasführt gehörig den Zuschauer. Dass ein Bauchredner erwürgt wird, ist immerhin noch ein komischer Einfall, wenn auch nicht so gemeint. Dass aber am Ende der Messerwerfer nicht der Messerwerfer ist und das Glasauge nicht das Glasauge, nur weil eines der Mädchen aus der Girltruppe zwei Masken trug - na ja!“
– Westfälische Nachrichten, 22. Februar 1969
„Der Film benutzt einige Motive der Wallace-Romane, um sie in die Tradition der spannungslosen deutschen Adaptionen einzureihen. Gleiches hatte man auch schon – erfolglos – bei anderen Filmen versucht. So blieb es nicht aus, daß die Serie mangels innovativer Ideen allmählich ihrem wohlverdienten Ende entgegenging.“
– Meinolf Zurhorst: Lexikon des Kriminalfilms, 1993 [1]
„Ein echter Wallace-Krimi mit vielen Fragezeichen. Ganz gut gemacht von Alfred Vohrer.“
– Express
„Serienfilm aus dem deutschen Edgar-Wallace-Kino. Mit einigen Einlagen von krampfiger Heiterkeit.“
„Bei fünf Morden blieben fünf Glasaugen zurück; ein Inspektor fragt sich, was das zu bedeuten hat; routiniert. (Wertung: 1 Stern – schwach)“
– Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“, 1990 [2]
Literatur
- Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
- Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.
Weblinks
- Der Mann mit dem Glasauge in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Mann mit dem Glasauge bei Filmportal.de
- Tonträger mit der Filmmusik
Einzelnachweise
- ↑ Meinolf Zurhorst: Lexikon des Kriminalfilms. Mit mehr als 400 Filmen von 1900 bis heute. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-05210-2, S. 204
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 541
Die deutschen Edgar-Wallace-FilmeVorkriegsproduktionen:
Der große Unbekannte (1927) | Der rote Kreis (1929) | Der Würger (1929) | Der Zinker (1931) | Der Hexer (1932) | Der Doppelgänger (1934)Nachkriegsproduktionen (1959 bis 1972)
Der Frosch mit der Maske (1959) | Der rote Kreis (1960) | Der Rächer (1960) | Die Bande des Schreckens (1960) | Der grüne Bogenschütze (1961) | Die toten Augen von London (1961) | Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961) | Der Fälscher von London (1961) | Die seltsame Gräfin (1961) | Das Rätsel der roten Orchidee (1962) | Die Tür mit den sieben Schlössern (1962) | Das Gasthaus an der Themse (1962) | Der Fluch der gelben Schlange (1963) | Der Zinker (1963) | Der schwarze Abt (1963) | Das indische Tuch (1963) | Todestrommeln am großen Fluß (1963) | Zimmer 13 (1964) | Die Gruft mit dem Rätselschloss (1964) | Der Hexer (1964) | Das Verrätertor (1964) | Sanders und das Schiff des Todes (1965) | Neues vom Hexer (1965) | Der unheimliche Mönch (1965) | Das Rätsel des silbernen Dreieck (1966) | Der Bucklige von Soho (1966) | Das Geheimnis der weißen Nonne (1966) | Die blaue Hand (1967) | Der Mönch mit der Peitsche (1967) | Der Hund von Blackwood Castle (1968) | Im Banne des Unheimlichen (1968) | Der Gorilla von Soho (1968) | Der Mann mit dem Glasauge (1969) | Das Gesicht im Dunkeln (1969) | Der Teufel kam aus Akasava (1971) | Die Tote aus der Themse (1971) | Das Geheimnis der grünen Stecknadel (1972) | Das Rätsel des silbernen Halbmonds (1972)
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