Karl-Marx-Straße (Berlin)

Karl-Marx-Straße (Berlin)
Karl-Marx-Straße mit Amtsgericht (links) und Rathaus
Blick vom Dach des Warenhauses Karstadt am Hermannplatz in die Karl-Marx-Straße in Richtung Rathaus Neukölln

Die Karl-Marx-Straße ist eine Hauptstraße im Berliner Ortsteil Neukölln und war bis Mai 2008 Teil der Bundesstraße 179. Sie ist die Hauptgeschäftsstraße des gleichnamigen Bezirks und das wichtigste Subzentrum im Berliner Südosten. Nach Verkaufsfläche ist sie die drittgrößte Einkaufsstraße Berlins nach der Tauentzienstraße und der Schloßstraße. Die U-Bahnlinie 7 folgt der Straße in ihrem gesamten Verlauf.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Ihren Namen erhielt die Straße am 31. Juli 1947 nach dem deutschen Philosophen und Wirtschaftstheoretiker Karl Marx. Zuvor hieß sie Bergstraße. Die Karl-Marx-Straße wird von Ortsfremden gelegentlich mit der Karl-Marx-Allee im Ostteil Berlins (Friedrichshain) verwechselt, die ebenfalls eine wichtige Verkehrsachse ist, aber vor allem wegen ihrer Nachkriegsarchitektur im Stil des Sozialistischen Klassizismus bekannt ist.

Verlauf

Die Karl-Marx-Straße beginnt am Hermannplatz in Verlängerung der Hasenheide. Im weiteren Verlauf münden folgende Hauptstraßen hier ein oder kreuzen sie:

Hier geht sie in die Buschkrugallee über und führt den Verkehr zur Anschlussstelle Buschkrugallee der Bundesautobahn 100.

Einzelhandel

Im zentralen Abschnitt der Straße gibt es Filialen der Warenhäuser C&A, Hennes & Mauritz und Woolworth. Das ehemals größte Kaufhaus Neuköllns, ein Hertie-Warenhaus, wurde 2005 als eines der letzten noch unter diesem Namen firmierenden Warenhäuser geschlossen. Das ehemalige Kaufhaus wurde seit Anfang 2009 aufwendig umgebaut und als Einkaufszentrum wiedereröffnet. An den beiden Endpunkten des zentralen Abschnitts stehen zwei Einkaufszentren, die Neukölln Arcaden (ehemals Forum Neukölln, 27.000 m² VKF) an der Ecke zur Flughafenstraße und das Sinn-Leffers-Haus am Platz der Stadt Hof. Das letztere ist das kleinere und ältere der beiden und hat seit Eröffnung des ersteren mit Leerstand zu kämpfen. Zurzeit befindet sich in diesem Haus das Karstadt-Schnäppchencenter, in dem die Restposten aller Karstadtfilialen verkauft werden. So wurde die hiesige Filiale des Warenhauses SinnLeffers wieder geschlossen, und das Elektronikkaufhaus Media Markt zog von dort in die Arcaden. Betreiberin dieses Einkaufszentrums ist die Essener mfi, die in Berlin auch mehrere andere Zentren betreibt.

Am nördlichen Ende der Straße, schon auf Kreuzberger Gebiet, steht mit Karstadt am Hermannplatz (34.000 m² Verkaufsfläche) eines der größten Warenhäuser in Deutschland. Der Hermannplatz und der Mittelabschnitt der Karl-Marx-Straße um das Rathaus sind jedoch als zwei getrennte Einzelhandelsstandorte zu betrachten, der sie verbindende Nordteil der Straße weist nur kleinteiligen Geschäftsbesatz und eine geringe Fußgängerfrequenz auf. Der Hermannplatz soll nach den Plänen des Bezirksamtes in den nächsten Jahren aufwendig umgebaut werden, um unter anderem die komplizierte Straßenführung zu vereinfachen und den Mittelplatz neu zu begrünen, um diesen attraktiver werden zu lassen.

Auch am südlichen Ende – bereits südlich der Ringbahn – befindet sich ein SB-Warenhaus von real,- der Metro-Gruppe (vor dem Verkauf der Warenhäuser von Wal-Mart Germany 2006 an die Metro-Gruppe, befand sich dort der einzige Wal-Mart im Raum Berlin). Nach Beendigung von Umbauarbeiten im Jahr 2010 kamen in dem nun „Neuköllner Tor“ genannten Einkaufszentrum auf 16.000 m² weitere Einzelhandelsketten in das Obergeschoss des Gebäudes (eine Apotheke, Aldi und ein MediMax), real,- bleibt im erweiterten Untergeschoss auf ca. 8.000 m² aber weiterhin bestehen. Das Gebäude liegt direkt am S- und U-Bahnhof Neukölln und verfügt über ein großes Parkdeck auf dem Dach des Gebäudes und ist mit der U7 und vielen S-Bahnen gut erreichbar.

Institutionen

Die Straße ist außerdem Standort wichtiger öffentlicher Institutionen, die ihren Sitz in stadtbildprägenden Gründerzeitbauten haben, vor allem das Rathaus Neukölln, dem Wahrzeichen des Stadtbezirks, mit seinem großen Vorplatz und seinem 68 Meter hohen Turm, das Amtsgericht Neukölln oder die ehemalige Kaiserliche Post. In der „Passage“, dem 1908 errichteten Rixdorfer Gesellschaftshaus, befinden sich ein Kino (Passage-Kino mit einem original erhaltenen Kinosaal von 1909) und die Neuköllner Oper; ein weiteres Kino (Karli, nach dem Namenspatron der Straße) in den Arcaden. Weniger Meter südlich des Gesellschaftshauses liegt mit dem Saalbau Neukölln eine weitere bedeutende kulturelle Einrichtung. Im südlichen Teil der Straße steht die neugotische, evangelische Magdalenenkirche.

Verkehr

Die Hauptlast der ÖPNV-Erschließung trägt die U-Bahn-Linie U7, die die Straße mit vier Bahnhöfen bedient:

  • Hermannplatz, unter dem gleichnamigen Platz, direkte Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn-Linie U8,
  • Rathaus Neukölln: der Nordausgang liegt unmittelbar vor den Arcaden an der Einmündung der Fuldastraße, der Südausgang direkt am Rathaus gegenüber der Schönstedtstraße,
  • Karl-Marx-Straße: der nördliche Ausgang liegt in Höhe von Gesellschaftshaus und Saalbau nahe der Saltykowstraße, der südliche Ausgang an der Einmündung Herrnhuter Weg (Woolworth-Kaufhaus),
  • Neukölln: Umsteigebahnhof zur Ringbahn.

Der Ringbahnhof Neukölln wurde am 17. Juli 1871 eröffnet. Die U-Bahnhöfe Hermannplatz, Rathaus Neukölln und Karl-Marx-Straße wurden am 11. April 1926 in Betrieb genommen, der U-Bahnhof Neukölln an der Ringbahn folgte am 21. Dezember 1930. Die Station der U8 am Hermannplatz wird seit dem 17. Juli 1927 bedient.

Weblinks

 Commons: Karl-Marx-Straße (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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