- Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg
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Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg (* 22. April 1902 auf der Salzburg bei Bad Neustadt; † 23. oder 24. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Gutsbesitzer, Historiker, monarchistischer Publizist und Mitglied des konservativen Widerstandskreises vom 20. Juli 1944.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Freiherr von Guttenberg entstammte dem alten fränkischen Adelsgeschlecht der Guttenberg. Er studierte zunächst in München Rechtswissenschaften, wechselte aber schon bald nach Würzburg und Erlangen, wo er Geschichte bis zur Promotion 1929 studierte. Als Student wurde er aktives Mitglied des katholischen Studentenvereins Rheno-Bavaria im KV. Daneben war Guttenberg Mitglied des adlig-bürgerlichen Interessenverbandes Gäa. 1929 heiratete er Therese Prinzessin zu Schwarzenberg.
Der katholisch-konservativ denkende bayerische Monarchist Guttenberg gab für die Arbeitsstelle für konservatives Schrifttum schon während der Weimarer Republik die Zeitschrift Monarchie – Zeitschrift für deutsche Tradition heraus, nach deren Verbot 1934 die Zeitschrift Weiße Blätter. Zeitschrift für Geschichte, Tradition und Staat. Die kaum merkliche rechtskonservativ-historische Kritik der Weißen Blätter am Nationalsozialismus nutzte Guttenberg zum Herstellen von Verbindungen und zur Vernetzung der „Deutschen Opposition gegen Hitler“ (Hans Rothfels). Im August 1939 konnte er daher den ersten Kontakt zwischen Carl Goerdeler und dem Diplomaten Ulrich von Hassell vermitteln.
Seit 1941 arbeitete Guttenberg in der militärischen Abwehr für Admiral Wilhelm Canaris. Er hatte Verbindungen zu Josef Römer und zum Kreisauer Kreis, war aber nicht direkt in die Vorbereitung zum Attentat vom 20. Juli 1944 einbezogen. Er wurde einige Tage nach dem Anschlag von der Gestapo festgenommen und in der Nacht vom 23. zum 24. April 1945 mit Ernst Schneppenhorst und Albrecht Graf von Bernstorff aus dem Zellengefängnis Lehrter Straße ermordet.[1]
Die wichtigsten Veröffentlichungen über Guttenberg stammen von seiner Tochter Maria von dem Bottlenberg-Landsberg.
Literatur
- Maria Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg: Die „Weißen Blätter“ des Karl-Ludwig Freiherrn von und zu Guttenberg. Zur Geschichte einer Zeitschrift monarchistisch-religiöser Opposition gegen den Nationalsozialismus 1934–1943. Berlin 1990 (Beiträge zum Widerstand 1933–1945. Hrsg. von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Heft 41; PDF, 2,65 MB).
- Maria Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg: Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg. 1902–1945. Ein Lebensbild. Lukas-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-931836-94-0.
- Manfred Berger: Guttenberg, Karl Ludwig, Reichsfreiherr von und zu. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-133-2, Sp. 485–494.
TV-Dokumentation
- Eckart Querner: Deutsche Dynastien – Die Guttenbergs. In: Das Erste: Mediathek, 22. November 2010 (44 Minuten); Begleitmaterial dazu: Rückschau: Deutsche Dynastien – Die Guttenbergs (BR). In: DasErste.de.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg. In: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, zuletzt abgerufen am 19. Dezember 2010.
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