- Karl Weißbach
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Karl Robert Weißbach (* 8. April 1841 in Dresden; † 8. Juli 1905 ebenda) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach dem Besuch der Realschule absolvierte Karl Weißbach eine Lehre im Bauhandwerk und besuchte parallel dazu die Baugewerkschule. Danach arbeitete er zunächst im Atelier des Dresdner Hofbaumeisters Krüger. Daran schloss sich ein Studium an der Kunstakademie in Dresden bei Prof. Hermann Nicolai an. 1863 erhielt er dort als Auszeichnung ein akademisches Reisestipendium, das er für eine Italienreise nutzte, auf der er – dem Geschmack der Zeit entsprechend – vor allem die Bauwerke der italienischen Renaissance studierte. Durch seine Mitarbeit an der von Adolf Gnauth und Heinrich von Förster herausgegebenen Publikation „Die Bauwerke der Renaissance in Toskana“ war es ihm möglich, den Italienaufenthalt zu verlängern.
Erst 1866 kehrte er nach Dresden zurück und arbeitete als Bauführer (Bauleiter) für seinen Lehrer Hermann Nicolai, so z.B. beim Bau der viel beachteten Villa Meyer in Dresden (1867/1868). Schließlich wurde Weißbach 1869(?) selbst Professor an der Kunstakademie; diese Stellung und das mit ihr verbundene Prestige gab er jedoch auf, als das sächsische Kultusministerium nach einigen Jahren der Akademie einen Lehrplan vorschrieb, mit dem er nicht einverstanden war. 1875 wurde er dann als Lehrer an der Hochbauabteilung des Königlichen Polytechnikums in Dresden tätig, aus dem später die Technische Hochschule Dresden hervorging.
Neben seiner vielfältigen Lehrtätigkeit und einigen offiziellen Bauaufgaben arbeitete er nebenbei auch in selbstständiger Berufsausübung, so zwischen 1884 und 1891 in Gemeinschaft mit dem Architekten Barth, einem ehemaligen Schüler. In Weißbachs „privatem“ Atelier arbeiteten zeitweise auch einige später bekannt gewordene Architekten, z.B. Georg Weidenbach (*1853), Rudolf Schilling (*1859) und Kurt Diestel (*1862). Einer seiner Schüler war Oswin Hempel.
Weißbachs Grab auf dem Alten Annenfriedhof wurde 1945 zerstört. Seiner wird auf dem Friedhof in der Gedenkstätte für Professoren der TU Dresden gedacht.
Werk
Bauten (Auswahl)
- 1872–1873: 3. Bezirksschule (heute: „Schule am Floßplatz“) in Leipzig, Südvorstadt, Hohe Straße 45
- 1872–1874: „Kirche des Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge“ für die russisch-orthodoxe Gemeinde in Dresden, Südvorstadt, Fritz-Löffler-Straße 19
- 1877–1883: Nationaldenkmal auf dem Niederwald bei Rüdesheim (gemeinsam mit dem Dresdner Bildhauer Johannes Schilling)
- 1884/1885: Umbau der evangelisch-lutherischen Friedenskirche in Kötzschenbroda
- 1900–1905: diverse Neubauten der Technischen Hochschule Dresden, Südvorstadt, George-Bähr-Straße, Helmholtzstraße
- Hauptgebäude, sog. „Kollegienhaus“
- Elektrotechnisches Institut, sog. „Görges-Bau“
- Elektrizitäts- und Heizwerk
- Mechanisch-Technische Versuchsanstalt
- Maschinen-Laboratorien mit Kesselhaus und Kanalgebäude (= Wasserbau-Laboratorium ?)
Schriften
Bekannt geworden ist Karl Weißbach auch als Herausgeber und Mitautor verschiedener Fachbücher und Periodika, so z.B.:
- Karl Weißbach, Walter Mackowsky (Hrsg.): Das Arbeiterwohnhaus. Anlage, innere Einrichtung und künstlerische Ausgestaltung. Arbeiterkolonien und Gartenstädte. [Handbuch der Architektur.] Berlin: Wasmuth, 1910. (2. Auflage)
- Teil 4 der Reihe Handbuch der Architektur: "Entwerfen, Anlage und Einrichtung der Gebäude - Wohnhäuser", Stuttgart: Bergsträsser, 1902
Ehrungen
- Bei der Anlage des Essener Moltkeviertels ab 1908 wurde eine Straße nach ihm benannt.
- In Dresden (Südvorstadt) wurde eine Straße nach ihm benannt.
Literatur
- Deutsche Bauzeitung. 1905, S. 236ff.
Weblinks
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Commons: Karl Weißbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Karl Weißbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Elektrotechnisches Institut der TU Dresden
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