Karl von Graffen

Karl von Graffen
Karl von Graffen

Karl von Graffen (* 6. Juni 1893 in Plön; † 1. November 1964 in Grödersby) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl von Graffen stammte aus der alten Adelsfamilie von Graffen und trat am 3. April 1911 aus dem Kadettenkorps kommend als Fähnrich in das Großherzoglich Mecklenburgische Feldartillerie-Regiment Nr. 60 in Schwerin ein. Nach einer Kommandierung an die Kriegsschule Neiße erfolgte am 18. August 1912 seine Beförderung zum Leutnant. Ab 1. Mai 1914 wurde Graffen zur Militär-Turnschule kommandiert und mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs in das Lauenburgische Feldartillerie-Regiment Nr. 45 versetzt.

Er kam dann am 29. Dezember 1914 in das Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 65 und fungierte dort ab 18. Mai 1915 als stellvertretender Batterieführer. Vom 3. Dezember 1917 bis 23. Januar 1918 war er zum Schießlehrgang an der Artillerie-Gebirgsschule Sonthofen kommandiert und zwischenzeitlich am 15. Dezember 1917 Oberleutnant geworden.

Nach Kriegsende erfolgte am 6. Februar 1919 die Versetzung in sein Stammregiment zurück und Graffen wurde in die vorläufige Reichswehr übernommen. Dort diente er ab 1. Mai 1919 im Artillerie-Regiment 9 und dann ab 27. April 1920 in Schwerin im 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment. Graffen absolviert ab 1. Oktober 1923 die Führergehilfenausbildung beim Wehrkreis-Kommando II und wurde kurzzeitig vom 1. Juli bis 30. September 1924 zum 4. (Preußisches) Infanterie-Regiment kommandiert. Am 1. Februar 1926 folgte seine Beförderung zum Hauptmann und als solcher versah er ab 1. Dezember 1926 Dienst als Nachrichtenoffizier des 2. (Preußisches) Artillerie-Regiments. Man versetzte ihn am 1. Oktober 1929 zur 6. Batterie und ernannte ihn einen Monat später zum Chef der Einheit. In gleicher Funktion hatte Graffen ab 1. Oktober 1931 das Kommando über die 10. Batterie und absolvierte im Oktober einen Schießlehrgang für Artillerieoffiziere in Jüterbog. Mit Versetzung zum Artillerie-Lehr- und Versuchs-Kommando am 1. April 1934 folgte am 1. Juli die Beförderung zum Major und am 1. Oktober 1934 die Ernennung zum Kommandeur der IV. Abteilung des Artillerie-Regiments Schwerin. Graffen kehrte am 15. Oktober 1935 nach Jüterbog zurück, war dort zunächst Adjutant sowie ab 6. Oktober 1936 Leiter des Versuchsstabes und der Vorschriftenstelle der Artillerie-Schule. In dieser Funktion wurde er am 1. Januar 1937 Oberstleutnant.

Unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst kam Graffen nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs als Sachbearbeiter für artilleristische und Munitionsfragen beim General der Artillerie am 1. Oktober 1939 in das Oberkommando des Heeres. Man versetzte ihn am 24. Februar 1941 kurzzeitig in die Führerreserve und ernannte ihn dann am 8. März 1941 zum Kommandeur des Artillerie-Regiments 129. Ab 28. November 1941 fungierte Graffen als Artilleriekommandeur der 18. Infanterie-Division. Am 27. März 1942 wurde Graffen mit der Führung der 58. Infanterie-Division beauftragt, am 14. April 1942 unter Belassung in diesem Kommando ein weiteres Mal in die Führerreserve versetzt und am 1. Juli 1942 bei gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Divisionskommandeur ernannt. Als solcher erfolgte schließlich am 1. Januar 1943 die Beförderung zum Generalleutnant. Man löste ihn dann am 15. September 1943 von seinem Kommando ab, versetzte ihn wieder in die Führerreserve und verwendete Graffen ab 22. September 1943 als Höherer Artilleriekommandeur 316. Kurz vor Kriegsende wurde er noch mit der Führung des LXXVI. Panzerkorps beauftragt und geriet mit der deutschen Kapitulation in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. In dieser war er vom 18. Mai für zwei Monate Leiter des Kriegsgefangenenlagers bei Rimini, bevor er dann in britische Kriegsgefangenschaft kam. Am 3. März 1948 erfolgte seine Entlassung.

Auszeichnungen

Literatur

  • Wolfgang Dürr: Über 1000 Jahre von Graffen. Dürr, Stuttgart 2005.
  • Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Brockmann: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 4 Fleck-Gyldenfeldt, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2488-3, S.390-391

Weblinks

 Commons: Karl von Graffen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.142
  2. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.344

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