- Karoline Herfurth
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Karoline Herfurth (* 22. Mai 1984 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kindheit
Karoline Herfurth wurde als zweites Kind ihrer Eltern in Berlin-Pankow geboren. Ihre Eltern trennten sich, als sie zwei Jahre alt war, und Karoline Herfurth wuchs als Kind einer großen Patchworkfamilie in beiden Haushalten der Eltern in Berlin-Mitte und Berlin-Hohenschönhausen auf. Sie hat sieben Geschwister.[1] Von 1990 bis 1999 besuchte sie die Freie Waldorfschule Mitte[2]. 1999 wechselte sie an die Dahlemer Waldorfschule[3], wo sie 2003 das Abitur machte.
Karoline Herfurth war sieben Jahre lang Schülerin der Freien Musikschule Berlin-Hohenschönhausen (Musikhaus e.V.)[4], einer Schulgründung junger Musiker und Musikpädagogen nach der Wende, tanzte in der Kindertanzgruppe des FEZ und war einige Jahre Mitglied des Kinderzirkus Cabuwazi.
Karriere
Ihre erste Filmrolle hatte Karoline Herfurth im Alter von zehn Jahren in dem Fernsehfilm Ferien jenseits des Mondes (1995), einem Streifen der Kinderfilmreihe Achterbahn des ZDF. Die Macher des Films hatten in ihrer Tanztheatergruppe nach Kindern gesucht und sie zum Casting eingeladen. Ihre eigentliche Entdeckung verdankt Karoline Herfurth einer Talentsucherin der Agentur Nessi Nesslauer[5], der sie als Fünfzehnjährige auf dem Schulhof ihrer Schule auffiel. Ihren ersten Kinofilm, Crazy, drehte sie im Jahr 2000. Größere Bekanntheit erlangte Karoline Herfurth ein Jahr später mit der Kinokomödie Mädchen, Mädchen, die 2004 mit Mädchen, Mädchen 2 fortgesetzt wurde. Konnte sie mit Filmen wie Große Mädchen weinen nicht (2002) und insbesondere an der Seite von Thierry van Werveke in Eine andere Liga (2005) die Bandbreite und Tiefe ihres Spiels unter Beweis stellen, so war sie bereits mit dem Film Mein Name ist Bach (2003) in der Rolle der Anna Amalie den Teenagerrollen entwachsen. International bekannt wurde sie (neben dem Erfolg der synchronisierten Versionen von Mädchen Mädchen vor allem in Osteuropa)[6] 2006 durch die Rolle des Mirabellenmädchens in Tom Tykwers Großproduktion Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders, „die zehn Minuten ..., an die sich der Zuschauer nach 147 Minuten Großkunst am liebsten erinnern wird“ (Spiegel)[7].
2008 spielte Herfurth neben Heino Ferch und Veronica Ferres unter der Regie von Roland Suso Richter die weibliche Hauptrolle der Anja in dem prämierten Fernsehdrama Das Wunder von Berlin. Im selben Jahr war sie an der Seite von Kate Winslet und Ralph Fiennes in der Literaturverfilmung des internationalen Bestsellers Der Vorleser von Bernhard Schlink unter der Regie von Stephen Daldry zu sehen. Für ihre Rolle der Tanzschülerin Lilli Richter in Caroline Links prämierten Film Im Winter ein Jahr erhielt Karoline Herfurth im Januar 2009 den Nachwuchsdarstellerpreis des Bayerischen Filmpreises. Herfurth beeindrucke nicht nur in ihren Tanzszenen, sondern vor allem „durch ihr kraftvolles und nuancenreiches Spiel“, begründete die Jury die Preisvergabe.[8] 2009 erhielt sie die Hauptrolle der Prinzessin Elisabeth in der ARD-Neuverfilmung Die Gänsemagd. In Vincent will Meer (Kinostart 22. April 2010) übernahm Karoline die Rolle der magersüchtigen Marie. Der Ende 2009 gedrehte Vampirthriller Wir sind die Nacht (Regie: Dennis Gansel) mit Karoline Herfurth, Nina Hoss und Anna Fischer in den Hauptrollen feierte im Oktober 2010 Premiere. Der Anfang 2010 unter der Regie von Hans Steinbichler entstandene Film Das Blaue vom Himmel , in dem Karoline Herfurth gemeinsam mit Hannelore Elsner und Juliane Köhler zu sehen ist, kam im Juni 2011 in die deutschen Kinos.[9] Im Februar und März stand Herfurth in Dresden im Max-Planck-Institut vor der Kamera und drehte an der Seite von Michael Eklund den international besetzten Film Errors of the Human Body, bei dem Eron Sheean Regie führte. Der Thriller wird voraussichtlich 2012 in den Kinos zu sehen sein.[10] Im Anschluss drehte sie mit Regisseur Helmut Dietl die Komödie Zettl, in der sie die Freundin des von Michael Herbig gespielten Titelhelden verkörpert.
2008 machte Karoline Herfurth ihren Abschluss an der Ernst-Busch-Schauspielschule und nahm anschließend ein Studium der Sozialwissenschaft auf.[11] Sie lebt in Berlin.
Filmografie
- 1995: Ferien jenseits des Mondes (Fernsehfilm)
- 2000: Crazy
- 2000: Küss mich, Frosch
- 2001: Mädchen, Mädchen
- 2002: Große Mädchen weinen nicht
- 2003: Mein Name ist Bach
- 2004: Mädchen, Mädchen 2 – Loft oder Liebe
- 2004: Prinzessin macht blau (Fernsehfilm)
- 2005: Eine andere Liga
- 2005: Anemonenherz
- 2006: Die Kinder der Flucht: Breslau brennt! (Fernsehfilm)
- 2006: Peer Gynt (Fernsehfilm)
- 2006: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders
- 2007: Pornorama
- 2008: Im Winter ein Jahr
- 2008: Der Vorleser
- 2008: Das Wunder von Berlin (Fernsehfilm)
- 2009: Berlin 36
- 2009: Acht auf einen Streich – Die Gänsemagd (Fernsehfilm)
- 2010: Vincent will Meer
- 2010: Das Leben ist zu lang (Cameo)
- 2010: Wir sind die Nacht
- 2010: So wie wir hier zusammen sind (Kurzfilm)
- 2011: Das Blaue vom Himmel
- 2011: Die Festung
Theater
- 2007: Sauerstoff (Iwan Wyrypajew) (Maxim-Gorki-Theater Berlin), Koproduktion mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“
- 2008: Liliom (Deutsches Nationaltheater Weimar)
Auszeichnungen
- 2006: MovieStar von TV Movie als Beste Nachwuchsschauspielerin
- 2007: Undine Award als Beste jugendliche Nebendarstellerin in einem Kinospielfilm (Das Parfum)
- 2007: Diva Award als New Talent of the Year (Das Parfum)
- 2008: Grimme-Preis für die Darstellung in Eine andere Liga
- 2009: Bayerischer Filmpreis 2008 als beste Nachwuchsdarstellerin (Im Winter ein Jahr)
- 2009: Preis der deutschen Filmkritik als Beste Darstellerin (Im Winter ein Jahr)
- 2009: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
- 2011: Jupiter Award in der Kategorie Beste Darstellerin Deutschland
Einzelnachweise
- ↑ Zwar vermeldet der Spiegel vom 27. Januar 2008 (Online-Ausgabe abgerufen am 2. April 2011) bereits sechs Geschwister, tatsächlich wurde ihr jüngster Bruder jedoch erst am 19. Dezember 2010 von der dritten Frau ihres Vaters geboren (siehe Karoline Herfurth auf Facebook). Im gleichen Jahr gebar die zweite Frau ihres Vaters in ihrer jetzigen Beziehung eine Tochter, die Karoline Herfurth, wenn auch nicht leiblich verwandt, dennoch zu ihren Geschwistern zählt.
- ↑ Website der Waldorfschule Berlin-Mitte (ehemalige Mauerschule) abgerufen am 26. Januar 2010
- ↑ Webauftritt der Rudolf Steiner Schule Berlin abgerufen am 26. Januar 2010
- ↑ Website des Musikhaus e.V. - Freie Musikschule abgerufen am 26. Januar 2009
- ↑ Grimme-Institut zu Preisverleihung an Nessi Nesslauer 2008, abgerufen am 27. Januar 2010
- ↑ knapp 250.000 $ Einspielergebnis allein in Russland lt. Internet Movie Database, abgerufen am 27. Januar 2010
- ↑ Moritz Uslar: Der Profi-Engel in Der Spiegel 37/2006, abgerufen am 26. Januar 2010
- ↑ Bayerischer Nachwuchsdarstellerpreis Begründung Jury auf zeit.de
- ↑ www.spielfilm.de abgerufen am 26. September 2011
- ↑ DNN online, abgerufen am 3. April 2011
- ↑ ddp Deutscher Depeschendienst GmbH: »Ich bin auch schon angenommen«, vom 9. November 2008, Abgerufen am 10. November 2008
Weblinks
- Schlaue Elfe – Porträt von Antje Wewer bei sueddeutsche.de (7. November 2008)
- Ein Glückskind stiehlt der Ferres die Schau – Spiegel-Porträt (27. Januar 2008)
- Im Osten zu Hause – Interview mit Vanity Fair (25. Januar 2008)
- Das Wunderfräulein – Interview in der Zeitschrift U_mag (30. Oktober 2008)
- Karoline Herfurth in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Karoline Herfurth bei filmportal.de
- Interview bei PatientenWieIch.de über ihr Engagement im Fernsehfilm Das Wunder von Berlin (2008)
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