Michael Herbig

Michael Herbig
Michael Herbig bei der Berliner Pressevorstellung von Lissi und der wilde Kaiser, 2007

Michael „Bully“ Herbig (* 29. April 1968 in München) ist ein deutscher Komiker, Schauspieler, Unternehmer, Drehbuchautor, Regisseur, Synchronsprecher und Produzent. Der vielfach ausgezeichnete Herbig wurde unter anderem mit der Fernsehsendung Bullyparade und den Filmen Der Schuh des Manitu und (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Michael Herbig 2008

Michael „Bully“ Herbigs Karriere begann 1991 mit regelmäßigen Auftritten in Radiosendungen wie Langemann und die Morgencrew und Die Bayern-Cops (etwa 800 Folgen). Später war Herbig auf TV München in der Fernsehsendung Der Langemann zu sehen.

Seine erste deutschlandweite Sendung war Bully's Late Light Show, eine wöchentliche Radio-Comedy, die bundesweit über die Sender von Radio Energy ausgestrahlt wurde. Hier hat er im Team mit seinen Freunden Christian Tramitz und Rick Kavanian zum ersten Mal zusammengearbeitet. Viele Figuren und Serien adaptierte Herbig für die Fernsehsendung Bullyparade, die von 1997 bis 2002 im Abendprogramm von ProSieben zu sehen war.

Als Synchronsprecher wirkte Herbig in den Filmen Back to Gaya und Ein Königreich für ein Lama mit. 1996 gründete er die herbX Medienproduktion GmbH, 1998 die herbX Tonstudios und 1999 die herbX Film GmbH. Mit dem Kinofilm Erkan & Stefan des gleichnamigen Comedyduos gab Herbig im Jahr 2000 sein Debüt als Filmregisseur. Er wirkte als Regisseur, Produzent, Autor und Schauspieler in Der Schuh des Manitu (2001) mit, der mit 11,7 Millionen Besuchern der bisher siebterfolgreichste Film in Deutschland ist. In Österreich wurde der Streifen der bis dato erfolgreichste Film.

Am 22. Juli 2004 kam Herbigs zweite Parodie (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 in die Kinos, die ebenso wie Der Schuh des Manitu auf Figuren der Bullyparade aufbaut und insgesamt 9,1 Millionen Besucher verzeichnen konnte.

Ab dem 13. September 2004 lief auf ProSieben Herbigs Sendung Bully & Rick an, von der bis zum 1. Januar 2007 28 Folgen ausgestrahlt wurden.

Michael Herbig mit Jonas Hämmerle (2009)
Michael Herbig mit Wachsfigur (2009)

Am 20. Juli 2006 erschien Hui Buh – Das Schlossgespenst in den Kinos. Hier lieh Herbig der Hauptfigur Stimme und Aussehen unter der Regie von Sebastian Niemann. Seine Freunde und Kollegen Rick Kavanian und Christoph Maria Herbst übernahmen ebenfalls Rollen in dem von Constantin Film präsentierten und von Christian Becker produzierten Werk.

Am 25. Oktober 2007 hatte Herbigs Animationsfilm Lissi und der wilde Kaiser Premiere. Wie so oft spielten seine engen Freunde Christian Tramitz und Rick Kavanian mit; Badesalz waren Special Guests.

Anfang 2008 war Herbig in einer Nebenrolle des Films Asterix bei den Olympischen Spielen zu sehen.

Vom 5. August bis 13. November 2008 verfilmte Herbig eine Zeichentrickserie als Wickie und die starken Männer. Er führte Regie und ist in einer Nebenrolle zu sehen. Der Film kam am 9. September 2009 in die Kinos. Nach den „starken Männern“ suchte er in der Casting-Show Bully sucht die starken Männer auf ProSieben. Die Sendung hatte sechs Folgen und wurde vom 15. April 2008 bis zum 20. Mai 2008 ausgestrahlt. Ende Juli 2008 gab Herbig die Verpflichtung des 10-jährigen Jonas Hämmerle für die Hauptrolle des ängstlichen, aber intelligenten Wikingerjungen Wickie bekannt.[1]

Im Juli 2008 klagte Michael Herbig vor dem Münchner Landgericht gegen den Computerspieleentwickler Take 2 Interactive aufgrund deren Spieles Bully - Die Ehrenrunde. Aufgrund seines Spitznamens „Bully“ und dem Titel des Spieles, befürchtete er, er „könne mit einem Gewaltspiel in Verbindung gebracht werden“ und forderte einen Verkaufsstopp sowie eine Strafzahlung. Am 23. Oktober 2008 entschied das Landgericht München I, dass keine Verwechslungsgefahr zwischen dem Computerspiel und Michael „Bully“ Herbig bestehe.[2] [3]

Nach seinen Erfolgen als Regisseur und Filmemacher konzentrierte sich Herbig wieder mehr auf die Arbeit als Schauspieler. So wird er in dem Kinofilm „Hotel Lux“ (Regie: Leander Haußmann), in die Rolle des Kabarett-Komikers Hans Zeisig schlüpfen, der 1938 wegen einer Hitler-Parodie aus Deutschland in die stalinistische Sowjetunion flüchten muss. Mit seinem Partner (Jürgen Vogel) steigt er im Moskauer Hotel Lux ab, wo er vielen anderen Exilanten begegnet (Kinostart: Herbst 2011).

2011 verkörpert er unter der Regie von Helmut Dietl im Kir-Royal-Nachfolgeprojekt Zettl Max Zettl, der in Berlin vom Chauffeur zum Chefredakteur eines Online-Magazins aufsteigt, womit er in die Fußstapfen des Münchner Klatschreporters Baby Schimmerlos tritt. Franz Xaver Kroetz, der Partner Herbigs in Die Geschichte vom Brandner Kaspar, welcher in Kir Royal Schimmerlos verkörperte, spielt nicht mit, wohl aber Dieter Hildebrandt (Paparazzo Herbie) und Senta Berger (Mona). Weitere Rollen in Zettl übernehmen Karoline Herfurth, Ulrich Tukur und Götz George.

Privates

Seit 2003 ist er mit seiner langjährigen Freundin Daniela verheiratet. Die beiden haben einen Sohn.

Sonstiges

Den Spitznamen Bully bekam Herbig in seiner Kindheit, weil er in der Schule ein Trikot des FC Bayern München trug, deren damaliger Sponsor Magirus-Deutz mit dem Slogan Die Bullen kommen! warb. Von einem Lehrer wurde er fortan Bully genannt, da in der Klasse mehrere Jungen Michael hießen.[2]

Am 11. Juni 2011 (für das Publikum: 14. Juni) eröffnete die Bavaria Filmstadt das Bullyversum, ein 1500 m² großes Erlebniszentrum, das Herbigs Leben und Werk gewidmet ist. Es enthält Ausstellungsstücke wie das Kinderzimmer Bullys und Eventstationen zu seinen großen Filmen (Schuh des Manitu, Hui Buh, (T)Raumschiff Surprise, Lissi und der wilde Kaiser). Unter anderem kann der Besucher auch in Filmkostüme schlüpfen und eine Szene drehen, die in eine Film-DVD hineingeschnitten wird.

In Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett in Berlin befindet sich auch Michael Herbig unter den 75 Wachs-Exponaten.

Unternehmen

  • 1996: herbX medienproduktion gmbh (Gründer, Geschäftsführer und Eigentümer) - Verschmelzung mit herbX film gmbh am 30. September 2008
  • 1998: herbX medienproduktion gmbh & co Studio- und Verlags-KG (Gründer, Geschäftsführer und Eigentümer) - Das Tonstudio wurde am 1. Juli 2007 veräußert an wavefront studios GmbH
  • 1999: herbX film- und fernsehproduktion gmbh (Gründer, Geschäftsführer und Eigentümer)
  • 1999: xframe gmbh - Schnittplatz - Mitbegründer zu 20% bis 2006
  • 2007: herbX medienproduktion gmbh & co. verlags-KG - nur noch Verlag / ohne Tonstudio
  • 2008: herbX film gmbh mit Übernahme am 30. September 2008 herbX medienproduktion gmbh

Werke

Diskografie

  • 1998: Feines Fressi
  • 2000: Rumpelstilzchen (Soundtrack Simsalagrimm)
  • 2001: Unser (T)Raumschiff/bullyparade
  • 2001: Der Schuh des Manitu
  • 2002: Do the Tomahawk-a-lula! Grauer Star (Single)
  • 2004: (T)Raumschiff Surprise - Periode 1 – Das Comedy-Hörspiel
  • 2004: Space-Taxi, Stefan Raab feat. Spucky, Kork & Schrotty (Single)
  • 2007: Lissi und der wilde Kaiser – Das königlich-kaiserliche Comedy-Hörspiel
  • 2009: Father and Son, Bully & Sasha (Single)

Radio

  • 1992-1994: Morgenshow (bei Radio Gong)
  • 1994-1995: Morgenshow (bei Radio Energy)
  • 1992-1996: Die Bayern-Cops (ca. 800 Folgen)
  • 1997: Bully's Late Light Show (deutschlandweite Radioshow)

Fernsehen

Film

Jahr Titel des Films Drehbuch Regisseur Produzent Rollen Synchronstimmen
2000 Erkan & Stefan ×
2001 Der Schuh des Manitu × × × Abahachi, Winnetouch, Grauer Star
2001 Ein Königreich für ein Lama Kuzco
2002 Knallharte Jungs Der Arzt (Nebenrolle)
2004 (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 × × × Mr. Spuck
2004 Back to Gaya Buu
2005 Robots Fender
2006 Hui Buh – Das Schlossgespenst Hui Buh Hui Buh
2007 Lissi und der wilde Kaiser × × × Lissi, Erwin, Ignaz
2008 Asterix bei den Olympischen Spielen Redkeinstus
2008 Die Geschichte vom Brandner Kaspar[4] Boandlkramer
2009 Wickie und die starken Männer[5] × × Ramon Martinez Congaz
2010 Toy Story 3 Woody
2011 Hotel Lux[6] × Co-Produzent Hans Zeisig

Auszeichnungen

  • 2001: Goldene Leinwand für Der Schuh des Manitu – (3 Millionen Zuschauer)
  • 2001: Goldene Leinwand mit Stern für Der Schuh des Manitu – (6 Millionen Zuschauer)
  • 2001: Goldene Leinwand mit zwei Sternen für Der Schuh des Manitu – (9 Millionen Zuschauer)
  • 2001: Deutscher Fernsehpreis - Nominierung für Die Bullyparade
  • 2001: Deutscher Comedy Preis für Der Schuh des Manitu – Bester Film
  • 2001: Deutscher Comedy Preis für Michael Bully Herbig – Bester Comedian (Der Schuh des Manitu)
  • 2001: Bambi für Der Schuh des Manitu
  • 2001: Bronzener Otto verliehen von der Zeitschrift BRAVO für Michael Bully Herbig
  • 2001: Porzellan-Löwe der Bayerischen Staatskanzlei für Der Schuh des Manitu – Erfolgreichster Film
  • 2003: DIVA Deutscher Videopreis für Der Schuh des Manitu
  • 2004: Goldene Leinwand für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 – (3 Millionen Zuschauer)
  • 2004: Goldene Leinwand mit Stern für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 – (6 Millionen Zuschauer)
  • 2004: Goldene Leinwand mit zwei Sternen für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 – (9 Millionen Zuschauer)
  • 2004: Comet für Space Taxi, Stefan Raab feat. Spucky, Kork und Schrotty – Bester Filmsong
  • 2004: Goldene CD verliehen vom Bundesverband der Phonografischen Wirtschaft e. V. – (150.000 verkaufte CDs Space Taxi)
  • 2004: Deutscher Comedy Preis für Michael Bully Herbig – Bester Comedian ((T)Raumschiff Surprise – Periode 1)
  • 2004: Deutscher Comedy Preis für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 – Beste Kino-Komödie
  • 2004: G.Q. für Michael Bully HerbigMann des Jahres
  • 2004: G.Q. für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1Film des Jahres
  • 2004: Kabel 1 & TV Movie für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 – Erfolgreichster Film des Jahres
  • 2004: WDR Eins Live Krone für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 – Beste Comedy
  • 2004: Silberner Otto verliehen von der Zeitschreift BRAVO für Michael Bully Herbig
  • 2005: Bayerischer Filmpreis für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 – Bester Comedy Film
  • 2005: Deutscher Comedy Preis für Bully & Rick – Beste Comedy-Show
  • 2005: Goldene Kamera für Michael Bully Herbig – Kategorie Comedy
  • 2005: Jupiter verliehen von der Zeitschrift Cinema für Michael Bully Herbig – Beste Regie deutscher Film (T)Raumschiff Surprise – Periode 1
  • 2005: Porzellan-Löwe der Bayerischen Staatskanzlei für (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 – Erfolgreichster Film
  • 2005: BZ Kulturpreis für Michael Bully Herbig – Kategorie Film
  • 2006: Peter-Frankenfeld-Preis für künstlerische Vielseitigkeit und humanitäres Engagement für Michael Bully Herbig
  • 2007: Animago für Lissi und der wilde Kaiser – Ehrenpreis
  • 2007: WDR Eins Live Krone für Bully & Rick – Beste Comedy-Show
  • 2008: Bayerischer Filmpreis für Lissi und der wilde Kaiser – Publikumspreis
  • 2008: DIVA für Michael Bully Herbig – Beste Regie (Lissi und der wilde Kaiser)
  • 2008: Jupiter für Michael Bully Herbig – Beste Regie (Lissi und der wilde Kaiser)
  • 2008: G.Q. für Michael Bully HerbigMann des Jahres
  • 2008: Bambi für Michael Bully Herbig – Bester Darsteller (Die Geschichte vom Brandner Kaspar)
  • 2009: Bayerischer Filmpreis für Michael Bully Herbig – Beste schauspielerische Leistung (Die Geschichte vom Brandner Kaspar)
  • 2009: Goldene Leinwand für Wickie und die starken Männer – (3 Millionen Zuschauer)
  • 2009: Deutscher Comedy Preis für Wickie und die starken Männer – Beste Kino Komödie
  • 2009: Bambi für Wickie und die starken Männer – Bester Film national
  • 2010: Ehrenleinwand für Michael Bully Herbig verliehen vom HDF für besondere Verdienste (5 Filme in 10 Jahren mit 30 Millionen Kinobesuchern)
  • 2010: Bayerischer Filmpreis für Wickie und die starken Männer – Bester Familienfilm
  • 2010: Bayerischer Filmpreis für Wickie und die starken Männer – Beliebtester Film/Publikumspreis
  • 2010: Goldener Spatz der Kinderjury beim Kinderfilmfest in Erfurt zum besten Spielfilm

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ddp Basisdienst, 31. Juli 2008, 3:40 PM GMT («Wickie» stellt sich vor.)
  2. a b Artikel auf sueddeutsche.de
  3. GEE, Ausgabe September 2008, Seite 47
  4. Website zum Film
  5. Artikel auf spiegel.de
  6. Hotel Lux auf frendy.de

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Michael Herbig — Herbig at the Berliner Press presentation of Lissi und der wilde Kaiser, 2007. Born Michael Herbig April 29, 1968 (1968 04 29) (age …   Wikipedia

  • Michael Herbig — Michael Bully Herbig (né le 29 avril 1968 à Munich) est un acteur, humoriste, entrepreneur, écrivain, réalisateur et producteur de cinéma allemand. Il est également connu sous le ps …   Wikipédia en Français

  • Michael Bully Herbig — Michael Herbig bei der Berliner Pressevorstellung von Lissi und der wilde Kaiser, 2007 Michael „Bully“ Herbig (* 29. April 1968 in München) ist ein deutscher Komiker, Schauspieler, Unternehmer, Drehbuchautor, Regisseur …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Bully Herbig — Michael Herbig Michael Bully Herbig (né le 29 avril 1968 à Munich) est un acteur, comique, entrepreneur, écrivain, réalisateur et producteur de cinéma allemand. Il est également connu sous le pseudonyme de Bully qui lui vient de sa jeunesse …   Wikipédia en Français

  • Herbig — ist der Familienname folgender Personen: Andreas Herbig (Boogieman), deutscher Musikproduzent Friedrich August Herbig (1794–1849), deutscher Verlagsbuchhändler George Howard Herbig (* 1920), US amerikanischer Astronom Günther Herbig (* 1931),… …   Deutsch Wikipedia

  • Herbig — may refer to: *George Herbig (born 1920), American astronomer *Michael Herbig (born 1968), German film director and actor *Günther Herbig (born 1931), German conductor …   Wikipedia

  • Michael von Hohenberg — (bürgerlich Michael Jahreis, * 27. November 1973 in Hof (Saale)) ist deutscher Schauspieler und Regisseur. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theater (Auswahl) 3 Fernsehen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Schumacher — Automobil /Formel 1 Weltmeisterschaft Nation: Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Graeter — (* 1941 in München) ist ein Münchener Journalist und Buchautor. Graeter erregte Aufsehen mit der Veröffentlichung von Klatschgeschichten und Gesellschaftskolumnen, die eine Mischung aus persönlichen Erlebnissen, Lebensschicksalen und (nicht… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Horbach — (* 13. Dezember 1924 in Aachen; † 1. November 1986 in Marseille; Pseudonyme: Michael Donrath, T. S. Laurens, Roger Ravenna, Alex Torgau, Alexander Torgau) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”