Karoly Karpati

Karoly Karpati

Károly Kárpáti [ˈkaːroj ˈkaːrpaːti] (* 2. Juli 1906 in Eger; † 23. September 1996 in Budapest) war ein ungarischer Ringer und Trainer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kárpáti begann früh mit dem Ringen und gewann bereits 1925 seinen ersten ungarischen Titel. Als erster ungarischer Spitzenringer befasste er sich intensiv mit dem freien Stil und wurde so zum „Stammvater“ der später in diem Stil so erfolgreichen ungarischen Ringer. Er selbst beteiligte sich ab 1927 mit großen Erfolgen an internationalen Meisterschaften. Dabei traf er oft auf deutsche Ringer. 1936 kämpfte er z. B. gegen den Münchner Wolfgang Ehrl bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin um die Goldmedaille im Leichtgewicht, Freistil und gewann knapp nach Punkten.

Kárpáti war jüdischen Glaubens. Er wurde deshalb während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis in einem Konzentrationslager in der Ukraine interniert, überlebte aber glücklicherweise. Nach dem Krieg war er viele Jahre lang Trainer der ungarischen Ringer-Nationalmannschaft und verfasste einige Lehrbücher über das Ringen.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, EM = Europameisterschaft, gr = griechisch-römischer Stil, F = Freistil, Fe = Federgewicht, Le = Leichtgewicht, We = Weltergewicht)

  • 1927 2. Platz EM in Budapest, gr, Fe, mit Siegen über Fleischmann, Tschechoslowakei, Ernst Steinig, Deutschland, Sigfrit Hansson, Schweden und Niederlage gegen Voldemar Väli, Estland;
  • 1928 4. Platz, OS in Amsterdam, gr, Fe, mit Siegen über Kamel, Ägypten, Schlanger, Österreich, Kratochvíl, Tschechoslowakei, Gerolamo Quaglia, Italien und erneuter Niederlage gegen Väli;
  • 1929 2. Platz, EM in Paris, F, Le, mit Siegen über Grieder, Schweiz, Edwards, England, Dillen, Belgien und Niederlage gegen Erik Malmberg, Schweden;
  • 1929 5. Platz, EM in Dortmund, gr, Le, mit Siegen über Aage Meier, Dänemark, Vávra, Tschechoslowakei und Niederlage gegen Eduard Sperling, Deutschland;
  • 1929, 2. Platz, Intern. Turnier in Stockholm, GR, Le, hinter Erik Malmberg u. vor H. Melin, bde. Schweden;
  • 1930 3. Platz, EM in Stockholm, gr, Le, mit Siegen über Huupponen, Finnland und Voldemar Väli und Niederlage gegen Erik Malmberg;
  • 1930 1. Platz, EM in Brüssel, F, Le, mit Siegen über Mollin, Belgien, Bacon, England und trotz Niederlage gegen Erik Malmberg;
  • 1931, unplatziert, EM in Prag, gr, Le, nach Niederlagen gegen Einar Karlsson, Schweden und Kratochvíl, Tschechoslowakei;
  • 1931 4. Platz in Budapest, F, Le, nach Sieg über Delos, Frankreich und Niederlagen gegen Hans Minder, Schweiz und Kustaa Pihlajamäki, Finnland;
  • 1932 Silbermedaille, OS in Los Angeles, F, Le, mit Siegen über Suzuki, Japan, Osvald Käpp, Estland und Niederlagen gegen Melvin Clodtfelder, USA und Charles Pacome, Frankreich;
  • 1934 3. Platz in Stockholm, F, We, mit Sieg über Arvi Pihlajamäki, Finnland und Niederlagen gegen Ture Andersson, Schweden und Jean Földeák, Deutschland;
  • 1935 1. Platz in Brüssel, F, Le, mit Siegen über Hermanni Pihlajamäki, Finnland, Offre, Frankreich, Gavelli, Italien, Wolfgang Ehrl, Deutschland und trotz einer Niederlage gegen Lalemand, Belgien;
  • 1936 Goldmedaille in Berlin, OS, F, Lem mit Siegen über Hermanni Pihlajamäki, Romagnoli, Italien, Garrard, Australien, Delporte, Frankreich und Wolfgang Ehrl.

Nationale Erfolge

Nach dem Gewinn der ersten ungarischen Meisterschaft 1925 folgten bis 1936 noch weitere elf Titel in beiden Stilen. Nach 1945 erwarb sich Károly Kárpáti große Verdienste um die ungarische Ringernationalmannschaft, die er in seiner Trainerzeit in die absolute Weltspitze führte. Olympiasiege und Weltmeistertitel, die seine Ringer erkämpften, zeugen von seinen Fähigkeiten als Trainer.

Quellen

  • Documentation of Wrestling Championships der FILA, 1976
  • div. Ausgaben der Fachzeitschrift "Athletik" aus den Jahren 1929 bis 1936

Weblink

Károly Kárpáti in der Datenbank des Instituts für Angewande Trainingswissenschaften der Universität Leipzig


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Károly Kárpáti — [ˈkaːroj ˈkaːrpaːti] (* 2. Juli 1906 in Eger; † 23. September 1996 in Budapest) war ein ungarischer Ringer und Trainer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Internationale Erfolge …   Deutsch Wikipedia

  • Károly Kárpáti — (also Károly Kellner, born July 2, 1906 in Eger – September 23, 1996 in Budapest) was a Jewish Hungarian Olympic wrestling champion. He won a gold medal in 1936 in the Lightweight Freestyle class. The Jewish wrestler s victory in the Berlin 1936… …   Wikipedia

  • Karpati — Kárpáti ist der Familienname folgender Personen: György Kárpáti (* 1935), ungarischer Wasserballspieler Károly Kárpáti (1906–1996), ungarischer Ringer und Trainer Rudolf Kárpáti (1920–2000), ungarischer Fechter Siehe auch Karpaty …   Deutsch Wikipedia

  • Károly — [ˈkaːroj] ist ein ungarischer Vorname, der dem deutschen Karl entspricht. Bekannte Träger des Namens sind unter anderem: Károly Aggházy (1855–1918), ungarischer Klaviervirtuose und Komponist Károly Balzsay (* 1979), ungarischer Boxer Károly… …   Deutsch Wikipedia

  • Kárpáti — ist der Familienname folgender Personen: György Kárpáti (* 1935), ungarischer Wasserballspieler Károly Kárpáti (1906–1996), ungarischer Ringer und Trainer Rudolf Kárpáti (1920–2000), ungarischer Fechter Siehe auch Karpaty …   Deutsch Wikipedia

  • Károly Kós — Présentation Nom de naissance Kosch Naissance 16 décembre 1883 Temesvár, Autriche Hongrie …   Wikipédia en Français

  • Károly Pap — (né le 24 septembre 1897 à Sopron et mort vraisemblablement après le 31 janvier 1945 au camp de concentration de Bergen Belsen) était un écrivain hongrois. Sommaire 1 Vie 2 Azarel 3 Œuvres …   Wikipédia en Français

  • Champions olympiques hongrois — Liste des sportifs hongrois (par sport et par chronologie) médaillés d or lors des Jeux olympiques d été et d hiver, à titre individuel ou par équipe, de 1896 à 2008. Sommaire 1 Jeux olympiques d été 1.1 Athlétisme …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Kar — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Väli — Voldemar Väli (* 10. Januar 1903 in Kuressaare; † 13. April 1997 in Stockholm) war ein estnischer Ringer und Olympiasieger. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Estnische Meisterschaften …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”