- Kustaa Pihlajamäki
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Kustaa Pihlajamäki (* 7. April 1902 in Nurmo; † 10. Februar 1944 in Helsinki) war ein finnischer Ringer.
Er stammte aus einer ringerbegeisterten Familie und hatte noch zwei Brüder sowie einen Cousin, die ebenfalls erfolgreiche Ringer waren. Der Cousin, Hermanni, wurde wie Kustaa Olympiasieger, was dazu führte, dass es zu Verwechslungen kam, bzw. dass beide oft für ein und dieselbe Person gehalten wurden. Kustaa wurde Polizist und startete ab 1933 für den Polizei-Sportverein Helsinki. Zuvor ging er für die Vereine Nurmon Koitto und Helsingin Kisa-Veikot auf die Matte. Er rang beide Stile, erzielte aber seine Olympiasiege im freien Stil. Von 1924 bis 1939 gehörte er zur absoluten Weltspitze. Seine Erfolge sprechen für sich. Er war sicherlich einer der erfolgreichsten Ringer der Welt, die es je gab, er galt als schnell, wendig und von unbändigem Siegeswillen. Sein früher Tod erschütterte alle, die ihn als fairen Sportsmann kannten. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2005 in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, gr = griechisch-römischer Stil, Ba = Bantamgewicht, Fe = Federgewicht, Le = Leichtgewicht)
- 1924, Goldmedaille, OS in Paris, F, Ba, mit Siegen über Darby, Großbritannien, Bryan Hines, USA und Kaarlo Mäkinen, Finnland;
- 1928, Silbermedaille, OS in Amsterdam, F, Fe, mit Siegen über Rene Rottenfluc, Frankreich, Hans Minder, Schweiz und einer Niederlage gegen Allie Morrison, USA;
- 1929, 4. Platz, EM in Dortmund, gr, Fe, mit Siegen gegen József Tasnády, Ungarn, Antons, Lettland und einer Niederlage gegen Ernst Steinig, Deutschland;
- 1930, 1. Platz, EM in Stockholm, gr, Fe, mit Siegen über Christiansen, Dänemark, Svend Martinsen, Norwegen und Ödön Zombori, Ungarn;
- 1931, 1.Platz, EM in Prag, gr, Fe, Mit Siegen über Chiari, Italien, Sebastian Hering, Deutschland, Zombori und Jindřich Maudr, Tschechoslowakei;
- 1931, 2. Platz, EM in Budapest, F, Le, mit Siegen über Mollin, Belgien, Károly Kárpáti, Ungarn und einer Niederlage gegen Minder;
- 1931, 2. Platz, Intern. Turnier in Helsinki, gr, Fe, hinter Lauri Koskela, Finnland;
- 1932, 4. Platz, OS in Los Angeles, F, Le, mit Siegen über Gustav Klaren, Schweden, Howard Thomas, Kanada und einer Niederlage gegen Melvin Clodtfelder, USA;
- 1933, 1. Platz, EM in Helsinki, gr, Fe, mit Siegen über Miller, Estland, Ferenc Károly, Ungarn, Svend Martinsen und Wolfgang Ehrl, Deutschland;
- 1934, 1. Platz, EM in Rom, gr, Fe, mit Siegen über Fincsus, Österreich, Göte Persson, Schweden, Dworok, Polen, Giovanni Gozzi, Italien und Ferenc Tóth, Ungarn;
- 1934, 1. Platz, EM in Brüssel, F, Fe, mit Siegen über Taucer, Italien, Gösta Frändfors-Jönsson, Schweden, Bayle, Frankreich, Morrell, Großbritannien und Toth;
- 1936, Goldmedaille, OS in Berlin, F, Fe, mit Siegen über Spycher, Schweiz, Riské, Belgien, Yaşar Erkan, Türkei, Tóth und Francis Millard, USA;
- 1937, 1. Platz, EM in Paris, gr, Fe, mit Siegen über Voigt, Dänemark, Liverini, Italien, Heinrich Schwarzkopf, Deutschland, Fecske, Ungarn und trotz einer Niederlage gegen Einar Karlsson, Schweden;
- 1937, 2. Platz, EM in München, F, Fe, mit Siegen über Schwarzkopf, Gavelli, Italien, Gaudard, Schweiz und einer Niederlage gegen Tóth;
- 1938, 1. Platz, EM in Tallinn, gr, Fe, mit Siegen über Voigt, Kundziņš, Lettland, Eduard Sperling, Deutschland und Egon Svensson, Schweden;
- 1939, 1. Platz, EM in Oslo, gr, Fe, mit Siegen über Kundziņš, Denis Perret, Schweiz, Ferdinand Schmitz, Deutschland, Tóth und Svensson:
Nationale Erfolge
Kustaa Pihlajamäki errang 28 finnische Meisterschaften in beiden Stilarten.
- 1924, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Eetu Huupponen und P. Sohlo
- 1925, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Jussi Alaranta und Aatos Ranta
- 1925, 1. Platz, GR, bis 62 kg, vor Eetu Hupponen und Hermanni Pihlajamäki
- 1926, 1. Platz, FS, bis 66 kg, vor Jaska Pikka und E. Silvennoinen
- 1927, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Jussi Alaranta und T. Laitinen
- 1927, 1. Platz, GR, bis 62 kg, vor Erkki Pasanen und Atso Ryhänen
- 1928, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Eetu Huupponen und Jussi Alaranta
- 1929, 1. Platz, GR, bis 62 kg, vor Juho Savolainen und V. Krekula
- 1930, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Väinö Ylikoski und H. Pekurinen
- 1930, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor Juho Savolainen und Toivo Hyyppä
- 1931, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Urho Pappinen und S. Tamminen
- 1931, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor V. Uksila und A. Räsänen
- 1932, 1. Platz, FS, bis 66 kg, vor Aatos Ranta und Väinö Viemerö
- 1933, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Niilo Tikkanen und A. Ehrwall
- 1933, 2. Platz, GR, bis 61 kg, hinter Lauri Koskela und vor Niilo Tikkanen
- 1934, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor A. Tukiainen und L. Mäkinen
- 1934, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor Yrjö Vähämki und Ilmari Koivunen
- 1935, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Aarne Lanne und J. Vickström
- 1936, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Aarne Lanne und K. Arponen
- 1936, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor Aarne Lanne und Eino Krankkala
- 1937, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Leevi Saarikoski und A. Tikkanen
- 1937, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor Esko Hjelt und Ilmari Koivunen
- 1938, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Leevi Saarikoski und Vilho Ilkka
- 1939, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Arvo Katajisto und Allan Schaaf
- 1940, 2. Platz, FS, bis 61 kg, hinter Arvo Katajisto und vor Allan Schaaf
- 1940, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor Yrjö Salonen und Sulo Väisänen
- 1941, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor Arvo Leinonen und Aarne Lanne
- 1942, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor Arvo Leinonen und Sulo Hostila
- 1943, 1. Platz, FS, bis 61 kg, vor Paavo Hietala und Eino Pentti
- 1943, 1. Platz, GR, bis 61 kg, vor Taisto Lempinen und Martti Laine
Quellen
- Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976
- International Wrestling Database der Universität Leipzig
- div. Ausgaben der Fachzeitschrift „Athletik“ aus den Jahren 1929 bis 1936
- div. Ausgaben der Fachzeitschrift „Kraftsport“ aus den Jahren 1937 bis 1941
Einzelnachweise
- ↑ TheMat.com vom 13. September 2005, abgerufen am 8. Juli 2010 (englisch)
Weblinks
- Profil von Kustaa Pihlajamäki bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
- Kustaa Pihlajamäki in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Olympiasieger im Freistilringen (Bantamgewicht)1904: Isidor Niflot | 1908: George Mehnert | 1924: Kustaa Pihlajamäki | 1928: Kaarlo Mäkinen | 1932: Robert E. Pearce | 1936: Ödön Zombori | 1948: Nasuh Akar | 1952: Shohachi Ishii | 1956: Mustafa Dağıstanlı | 1960: Terrence McCann | 1964: Yōjirō Uetake | 1968: Yōjirō Uetake | 1972: Hideaki Yanagida | 1976: Wladimir Jumin | 1980: Sergei Beloglasow | 1984: Hideaki Tomiyama | 1988: Sergei Beloglasow | 1992: Alejandro Puerto | 1996: Kendall Cross | 2000: Alireza Dabir | 2004: Mawlet Batirow | 2008: Henry Cejudo
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