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Siedlung städtischen Typs Kawalerowo
КавалеровоFöderationskreis Ferner Osten Region Primorje Rajon Kawalerowo Oberhaupt Marina Kusmina Gegründet 1910 Frühere Namen Kawalerewka (bis 1950) Siedlung städtischen Typs seit 1950 Höhe des Zentrums 200 m Bevölkerung 17.130 Einw. (Stand: 2008) Zeitzone UTC+10 (Sommerzeit: UTC+11) Telefonvorwahl (+7) 42375 Postleitzahl 692410–692412 Kfz-Kennzeichen 25, 125 OKATO 05 210 551 Geographische Lage Koordinaten: 44° 16′ N, 135° 3′ O44.266666666667135.05200Koordinaten: 44° 16′ 0″ N, 135° 3′ 0″ O Region PrimorjeListe großer Siedlungen in Russland Kawalerowo (russisch Кавале́рово) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Region Primorje (Russland) mit 17.130 Einwohnern (Berechnung 2008).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Siedlung liegt im Fernen Osten Russlands inmitten des hier Mittelgebirgscharakter tragenden Sichote-Alin, etwa 280 Kilometer (Luftlinie) nordöstlich der Regionshauptstadt Wladiwostok. Unmittelbar westlich des Ortes verläuft der hier bis gut 1000 Meter hohe Hauptkamm des Gebirges, die Wasserscheide zwischen Amur/Ussuri und dem Japanischen Meer. Im Ort fließt der gleichnamige Bach Kawalerowka der Serkalnaja zu, die 50 Kilometer östlich in das Japanische Meer mündet.
Kawalerowo ist Verwaltungszentrum des Rajons Kawalerowo.
Geschichte
Der Ort wurde 1910 von Fjodor Popolitow (1878–1938) gegründet, einem aus Ujesd Semljansk des damaligen Gouvernements Woronesch stammenden Bauern, der als Soldat im Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 gekämpft hatte und mit der Georgsmedaille ausgezeichnet worden war. Nach dem Krieg blieb er als Umsiedler im Fernen Osten Russlands. Zu Ehrens des Trägers (russisch kawaler für Kavalier) der Georgsmedaille wurde das Dorf benannt, zunächst in der Form Kawalerowka; Popolitow selbst wurde später während der Stalinschen Säuberungen wegen angeblicher Spionage erschossen (und 1992 rehabilitiert).[1]
Einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung nahmen Ort und Gebiet mit der Entdeckung von Zinnerzlagerstätten (in Form von Kassiterit-Seifen) an den Oberläufen der Flüsse Serkalnaja und Pawlowka 1939. In Folge entstanden größtenteils bis in die 1950er Jahre fünf Zinnbergwerke und zwei Erzanreicherungsfabriken mit den zugehörigen umliegenden Siedlungen Rudny (1945), Chrustalny (1954), Wyssokogorsk (1956) und Gornoretschenski (1976). Kawalerowo selbst erhielt 1950 den Status einer Siedlung städtischen Typs. Das Gebiet nahm in der Zinnförderung der Sowjetunion einen führenden Rang ein.
Während der Wirtschaftskrise der 1990er Jahre kam der gesamte Zinnbergbau zum Erliegen; das letzte Bergwerk schloss 2001.[2]
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1912 97 1915 240 1959 11.875 1970 16.415 1979 20.083 1989 19.336 2002 17.358 2007 17.130 Anmerkung: 1959–2002 Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Hauptsehenswürdigkeit ist die umgebende Berglandschaft des Sichote-Alin.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nach Einstellung des Zinnbergbaus ist die Holzwirtschaft Hauptwirtschaftszweig. Daneben gibt es Betriebe der Lebensmittelindustrie und der Bauwirtschaft.
Kawalerowo liegt an der Regionalstraße A181 von Ussurijsk über Arsenjew nach Dalnegorsk und Rudnaja Pristan. Weiter östlich zweigt von dieser eine Straße in die südlich gelegene Siedlung Olga an der gleichnamigen Meeresbucht ab.
Unmittelbar westlich des Ortes liegt ein kleiner Regionalflughafen (ICAO-Code UHWK), der regelmäßig durch Vladivostok Avia mit Jakowlew Jak-40 auf der Strecke Wladiwostok-Knewitschi–Plastun angeflogen wird.
Einzelnachweise
- ↑ Opferliste bei Memorial.ru (russisch)
- ↑ Bericht in der Wladiwostoker Zeitschrift Jeschednewnyje Nowosti, 11. April 2006 (russisch)
Weblinks
- Private Webseite über Kawalerowo (russisch)
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