- Killwangen
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Killwangen Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Aargau Bezirk: Baden Gemeindenummer: 4030 Postleitzahl: 8956 Koordinaten: (668755 / 254014)47.4333318.350005393Koordinaten: 47° 26′ 0″ N, 8° 21′ 0″ O; CH1903: (668755 / 254014) Höhe: 393 m ü. M. Fläche: 2.43 km² Einwohner: 1820 (31. Dezember 2010)[1] Website: www.killwangen.ch Killwangen von Neuenhof aus gesehen
Karte Killwangen (schweizerdeutsch: ˈχɪl.vɑŋə)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Baden im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im Limmattal zwischen Baden und Zürich.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Dorf liegt zwischen dem linken Ufer der Limmat und dem mit zahlreichen Tobeln durchzogenen, bewaldeten Nordosthang des Heitersbergs. Während der alte Dorfkern sich am Fusse des Heitersbergs befindet, liegen die neuen Quartiere in der flachen, schmalen Ebene zwischen dem Dorfkern und dem Bahnhof. Auf einer Höhe von rund 660 Metern liegt in einer Waldlichtung der kleine Weiler Sennenberg.[3]
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 243 Hektaren, davon sind 118 Hektaren bewaldet und 58 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 702 Metern oberhalb von Sennenberg, der tiefste auf 385 Metern am Ufer der Limmat.
Nachbargemeinden sind Würenlos im Norden, Spreitenbach im Osten, Oberrohrdorf im Südwesten und Neuenhof im Nordwesten.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Chulliwanch erfolgte 1227 in einem Zinsverzeichnis der Propstei Zürich. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen (ze) Chullinwangun und bedeutet «bei den Abhängen des Chullo».[2] 1234 verkaufte ein Ritter Ruom umfangreiche Güter und die niedere Gerichtsbarkeit an das Kloster Wettingen. 1259 verkaufte der habsburgische Graf Rudolf I. weiteren Grundbesitz an das Kloster. Während fast sechs Jahrhunderten waren die Bewohner Killwangens vom Kloster abhängig.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Killwangen war nun Teil des Amtes Wettingen in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Auf dem Sennenberg liess Abt Nikolaus Göldin um 1680 ein Erholungsheim für die Mönche des Klosters errichten. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Killwangen wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden, seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Als das Kloster Wettingen 1841 aufgehoben wurde, ging das Erholungsheim auf dem Sennenberg in Privatbesitz über und ist heute Eigentum des Verbandes Aargauischer Fleckviehzuchtgenossenschaften.
Die am 7. August 1847 eröffnete erste Eisenbahnlinie der Schweiz zwischen Baden und Zürich, die Schweizerische Nordbahn, führte über das Gemeindegebiet von Killwangen, am 1. Februar 1848 erhielt das Dorf einen eigenen Bahnhof. Die Eröffnung des Heitersbergtunnels nach Mellingen erfolgte am 22. Mai 1975. Seit 1900 ist die Bevölkerungszahl um mehr als das Fünffache angestiegen.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Rot weisser Sparren, im Schildfuss sechsstrahliger weisser Stern.» Auf der Karte des Kantons Zürich von 1667 bestand das Killwanger Wappen aus einem rot-gelb gespaltenem Schild, belegt mit blauer Raute und darin ein blauer Stern. Dieses Wappen, dessen Herkunft völlig unbekannt ist, erschien auch 1872 auf dem Gemeindesiegel. Das heute verwendete Wappen wurde 1926 geschaffen und setzte sich mit der Zeit durch. Während die Bedeutung des Sparrens nicht bekannt ist, weist der Stern auf die einstige Zugehörigkeit zum Kloster Wettingen hin.[4]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[5]
Jahr 1778 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Einwohner 90 182 306 439 597 802 842 1041 1328 1377 Am 31. Dezember 2010 lebten 1820 Menschen in Killwangen, der Ausländeranteil betrug 25,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 49,4 % römisch-katholisch, 30,1 % reformiert und 4,3 % muslimisch; 4,2 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 88,2 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,7 % Italienisch und 1,9 % Serbokroatisch.[6]
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Killwangen gehört zum Friedensrichterkreis Wettingen.
Wirtschaft
In Killwangen gibt es gemäss Betriebszählung 2005 etwas mehr als 400 Arbeitsplätze, davon 3 % in der Landwirtschaft, 52 % in der Industrie und 45 % im Dienstleistungssektor.[7] Die meisten der in Killwangen wohnenden Erwerbstätigen sind Wegpendler. Sie arbeiten entweder in der Agglomeration Baden, in Spreitenbach und weiteren Limmattalgemeinden oder in der Stadt Zürich.
Verkehr
Killwangen liegt an der stark befahrenen Hauptstrasse 3 zwischen Baden und Zürich, etwa drei Kilometer südwestlich des Anschlusses Wettingen der Autobahn A1. Der Bahnhof Killwangen-Spreitenbach wird durch die Linien S3 und S12 der S-Bahn Zürich bedient. Killwangen wird auch durch drei Buslinien der RVBW erschlossen. Eine Linie von Limmatbus (Tochtergesellschaft von BDWM Transport) verkehrt von Killwangen über Dietikon nach Zürich-Altstetten.
Bildung
Killwangen besitzt zwei Kindergärten und eine Primarschule. Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule (Realschule, Sekundarschule, Bezirksschule) können in den Nachbargemeinden Neuenhof und Spreitenbach besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Wettingen und Baden.
Weblinks
Commons: Killwangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde Killwangen
- Killwangen im Historischen Lexikon der Schweiz
- Die Geschichte von Killwangen auf der Website der CVP Killwangen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
- ↑ a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 171–172.
- ↑ Landeskarte der Schweiz, Blatt 1090, Swisstopo
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 190.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Baden, Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau
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